Was macht eigentlich… Robert Fleßers
05. April, 2017 19.15 Uhr
Beim Thema "Aufstieg" landet man im Rückblick mit Robert Fleßers schnell in jener Spielzeit 2009/10. Damals war der talentierte Defensiv-Allrounder frisch von Borussia Mönchengladbach auf die Schanz gewechselt. Er erlebte eine "lehrreiche Zeit", mit Hochs und Tiefs – und einem sensationellen Saison-Endspurt, in dem er weitestgehend zum Stammpersonal gehörte. "Das war eine unheimlich spannende Zeit in Ingolstadt. Gerade in der Rückrunde lief es super für mich", erinnert sich der Defensivspieler mit Torriecher. "Besonders gerne erinnere ich mich an das 5:1 in Wiesbaden, bei dem wir eine enorm starke Leistung auf dem Platz gezeigt haben." Neben Moritz Hartmann, David Pisot und Steven Ruprecht zählte er damals zu den vier "Youngsters" in einem sonst sehr routinierten Team: Ralf Keidel (33), Stefan Leitl (32), Andreas "Zecke" Neuendorf (35) oder auch Fabian Gerber (30) waren damals die tragenden Stützen innerhalb des Teams – aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellbar. "Ü30 im Kader ist ja mittlerweile schon eine Ausnahme", bestätigt Fleßers.
Über die Relegation folgte der Aufstieg in Rostock, für unseren "Ehemaligen" bis heute ein einschneidendes Erlebnis: "Wir durften auf dem Spielfeld nicht feiern, mussten aus Sicherheitsgründen direkt in die Kabine", erinnert er sich an die Sekunden nach dem erlösenden Abpfiff. "In Ingolstadt ging dann aber die Post ab, als wir nachts zurückkehrten." Es folgte der abrupte Abschied ein halbes Jahr später, nach 21 Spielen im Trikot des FCI war Schluss in Oberbayern. Über die Stationen Ahlen und Wuppertal landete Fleßers 2013 in Oberhausen – und ist mit sich und seinem bisherigen Karriereverlauf absolut im Reinen. "Ich weine nicht hinterher", sagt er, der immerhin neun Bundesliga-Spiele für die Fohlen absolviert hat und vor seiner Zeit in der Donaustadt durch ein Jahr in Mainz daher schon zwei Aufstiegsfeiern miterleben durfte. "Vielleicht ist mir die ganz große Karriere aus diversen Gründen nicht vergönnt gewesen, aber ich darf einen Traum leben, den so viele Menschen träumen."
Mit fünf Jahren hatte Fleßers einst beim 1. FC Viersen mit dem Kicken begonnen – "bis Mitte 30", also etwa fünf weitere Jahre, möchte er gerne noch am Ball bleiben. "Nebenher habe ich genügend Zeit, mir über meine Zukunft Gedanken zu machen." Aktuell schnuppert er beruflich bei einem Spezialisten für Wassertechnik ins Berufsleben, in der Regel für zwei Tage die Woche. Wo die Reise des studierten Sportmanagers am Ende nach der aktiven Laufbahn hingeht, wird sich zeigen. Bis dahin wünschen wir unserem ehemaligen Schützling weiterhin viel Abschlussglück und eine verletzungsfreie, erfolgreiche Zeit!