Vorbericht: Viele Großchancen – heute Abend geht es um die Verwertung!

Nach Gelbsperre wieder einsatzbereit: Sonny Kittel, hier gegen Stefano Celozzi (Foto: Bösl/KBUMM).

Vorbericht: Viele Großchancen – heute Abend geht es um die Verwertung!

05. März, 2018 09.00 Uhr

Das dritte „Montagabendspiel“ der Saison steht an: Das heißt Flutlicht und Spannung angesichts der Partie gegen den VfL Bochum (Anpfiff: 20.30 Uhr). Doch gerade angesichts der aktuellen Tabellenkonstellation – das Feld bleibt äußerst eng in der 2. Bundesliga – sind Punkte auf beiden Seiten Gold wert. Keine Frage, an den Möglichkeiten liegt es beim FCI nicht: Nur vier Mannschaften kreieren mehr Großchancen in der Liga. Trainer Stefan Leitl weiß nicht erst seit dieser Woche, dass eine bessere Verwertung der Schlüssel sein wird. „Unsere statistischen Werte sind von Woche zu Woche sehr gut – der Ertrag ist das, was wir erzwingen müssen.“

Rückblick
Gegen den VfL Bochum hatten unsere Schanzer lange Jahre über die Nase vorn – und zwar mit erstaunlicher Zuverlässigkeit: Großartige Auftritte hatten Moritz Hartmann, der damalige Kapitän Stefan Stefan Leitl und Co. in der Saison 2010/11 (3:0 und 4:1 Siege), auch danach war Bochum stets eine Reise wert. Andererseits zählt die (bisher einzige) Heimpleite, die man im Herbst 2011 gegen die Westfalen einstecken musste, gleichzeitig zu den kuriosesten und wohl bittersten Momenten der noch jungen Zweitliga-Historie: 3:1 führte man damals zur Pause, 3:5 stand es am Ende des Spiels.

Es blieb der letzte Erfolg des UEFA-Cup-Teilnehmers aus der Saison 1997/98 für viele Jahre: 2012 holten die Schanzer vier Punkte gegen den VfL (1:0 und 1:1), 2013 gewann man gar beide Partien (2:1 und 1:0). Spätestens im Kalenderjahr 2014 entwickelte sich der FCI zum Angstgegner für die Ruhrpott-Elf. Beide Spiele gewannen die Schanzer souverän mit 3:0. Erst in der Rückrunde der Saison 14/15, nämlich am 10. Mai 2015, konnten die Bochumer wieder Zähler einfahren. Ein Sieg hätte den vorzeitigen Aufstieg des FCI in die Bundesliga bedeutet, doch die Hausherren erwiesen sich als „Party-Crasher“ und entschieden das Duell mit 3:1 für sich. Im bis dato letzten Vergleich vor einem halben Jahr setzte sich ebenfalls der VfL Bochum durch, beim 2:0-Sieg trafen Felix Bastians (mittlerweile in China) und Robbie Kruse.

Die Gesamtbilanz (elf Spiele, sieben Siege für den FCI, drei Unentschieden und drei Niederlagen) spricht also für den FCI, der jüngste Ergebnistrend im direkten Duell jedoch für die Gastmannschaft. „Der VfL hat sich unter der Leitung von Robin Dutt schon stabilisiert“, diagnostiziert Leitl vor der Neuauflage. „Uns steht ein schwieriges Spiel bevor, das wir unbedingt für uns entscheiden wollen.“

Personal
Stürmer Dario Lezcano hatte schon zuletzt großes Verletzungspech (Nasenbeinbruch, grippaler Infekt), Mitte der vergangenen Woche folgte ein weiterer Rückschlag: Der Südamerikaner fällt mit Innenbandteilruptur im linken Knie einige Wochen aus. Gleichzeitig muss Trainer Stefan Leitl auf Almog Cohen verzichten, der durch seinen Platzverweis in der vorangegangenen Woche rotgesperrt ist. Dafür kehrt mit Sonny Kittel ein zuletzt gesperrter Akteur zurück.

An der Castroper Straße grassiert dem Vernehmen nach die Grippe, sodass beim VfL der eine oder andere Ausfall droht: Neben Sidney Sam ist auch Jan Gyamerah aus der vermeintlichen Startformation dem Krankenlager zuzuordnen. Stürmer Lukas Hinterseer und Danilo Soares hingegen, beide mit FCI-Vergangenheit, dürften starten. Beide standen auch schon in der Hinspielbegegnung auf dem Rasen.

Ausblick
Gästetrainer Robin Dutt und sein derzeit auf dem 16. Platz rangierender VfL hinken weit hinter den Erwartungen zurück. Der 52-Jährige übernahm das Amt jüngst nach der Trennung von Ismail Atalan bzw. Interimscoach Heiko Butscher und erzielte einen Zähler in zwei Spielen. „Ich denke, dass man sich davon lösen muss“, sagte Robin Dutt am Samstag auf die Ergebnisse hin, die seine Mannschaft noch mehr in Zugwang bringt. Vielmehr müsse man sich auf „die eigene Leistung“ konzentrieren. Sein Abwehrspieler Patrick Fabian scheint sich dabei viel auszurechnen: „Ingolstadt hat eine hohe individuelle Qualität, ist aber auch eine Wundertüte in dieser Spielzeit. Der FCI hat sich nach einem schlechten Start hochgearbeitet, kommt aber nie ganz nach oben“, so der 30-Jährige.

Natürlich bedeutet die Ergebniskonstellation auch, dass das Feld für den FCI eng bleibt – und zwar nach oben, wie auch nach unten. Ohne dem Spiel schon vorentscheidenden Charakter geben zu wollen, war den Schanzern schon nach der jünsten Auswärtsniederlage in Duisburg bewusst, dass der dritte Heimauftritt des aktuellen Kalenderjahres wichtig ist. „Es wäre vermessen, aktuell nach oben zu blicken“, weiß Trainer Stefan Leitl. „Wir wollen Bochum auf Distanz halten, um uns vor dem Schlussspurt nach unten Luft zu verschaffen“, so der 40-Jährige. Mit der heutigen Abendpartie bleiben insgesamt noch sechs Heimspiele, um dabei auch vor heimischem Publikum Zähler einzufahren. Dies gelang bisweilen viel zu selten, die Schanzer belegen in der „Heimtabelle“ den drittletzten Tabellenrang. „Es geht nicht darum, schön zu spielen. Wir müssen auch keine Glanzleistung abliefern, aber wir müssen kämpfen, alles geben und die drei Punkte hier behalten“, sagt Verteidiger Paulo Otavio.

Schiedsrichter
Tobias Stieler aus Hamburg wird die Partie leiten. Ihm assistieren Christian Gittelmann aus Gauersheim und Christian Bandurski aus Oberhausen. Der 4. Offizielle heißt Tobias Reichel (Stuttgart.).

Tickets
Die Tageskasse öffnet zwei Stunden vor Anpfiff, wir freuen uns natürlich, wenn noch möglichst viele Schanzer den Weg kurzfristig in den Audi Sportpark finden. „Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns und auch vor dem Tor viel Selbstvertrauen gesammelt“, verspricht Keeper Örjan Nyland, mit neun „zu Null“ spielen gemeinsam mit Marcel Schuhen (Sandhausen) Top-Keeper im „Unterhaus“, vielsagend.