Volle Hütte: Beilngries feiert Schanzer trotz 1:4 gegen Fürth
07. September, 2012 17.07 Uhr
Christian Eigler hatte das 1:0 nach nur drei Minuten schon auf dem Schlappen, scheiterte jedoch nach tollem Zusammenspiel mit Caiuby knapp an Keeper Wolfgang Hesl, der parierte. Der Fürther Schlussmann blieb im Mittelpunkt, doch der Schuss von Alper Uludag war vielmehr leichte Beute für den Ex-Dresdner. Doch lediglich vier Minuten später musste der 26-Jährige hinter sich greifen. Uludag steckte den Ball mustergültig in die Gasse, und Österreich-Flitzer Ümit Korkmaz schob aus halbrechter Position zum viel umjubelten Siegtreffer ein (8. Minute).
Thanos Petsos versuchte es auf der anderen Seite aus rund 25 Metern, verzog jedoch relativ deutlich. Dann aber klingelte es im Kasten von Ramazan Özcan, und wie. Mittelfeldmann Edgar Prib nahm einen Flugball volley und jagte diesen unhaltbar ins lange Eck – zuvor hate Tayfun Pektürk die Latte getroffen (12.). Munterer Beginn also für das Publikum in Beilngries, und das bei herrlichem Fußballwetter und Sonnenschein.
Beide Teams spielten munter nach vorne, Eigler (23.) scheiterte aus spitzem Winkel an Hesl und kam vor selbigem nach hervorragender Korkmaz-Hereingabe nur einen Schritt zu spät (25.). Die Kleeblätter, u.a. mit Gerald Asamoah im Angriff, standen auffällig hoch mit ihrer Viererkette, umsichtig organisiert von Routinier Thomas Kleine (34). Der Fürther Kapitän kickte übrigens lange Jahre über zusammen mit Marino Biliskov, der auf der Gegenseite zusammen mit André Mijatovic für defensive Stabilität sorgte. Die offensive Grundausrichtung der Grün-Weißen bot aber natürlich auch Platz für die schnellen Angriffe der Schanzer – lediglich die Fußspitze von Michael Hefele verhinderte Caiubys „tödliches“ Anspiel auf Korkmaz in der 33.
Ingolstadt verpasst die Führung, Fürth trifft doppelt
Kurz darauf erhielt „Korki“ den gelben Karton für ein überhartes Einsteigen. Durchaus ein Zeichen für den Ehrgeiz und die Einsatzbereitschaft, die beide Teams an den Tag legten. Leider galt das auch bei der Attacke an Pektürk, zumindest legte der Unparteiische das Tackling am pfeilschnellen Außenbahnmann so aus. Den fälligen Strafstoß verwandelte Bernd Nehrig sicher zur Führung für den Favoriten aus dem Frankenland.
Unsere Schanzer zeigten sich wenig beeindruckt und ein tolles Dribbling von Uludag über links führte fast zum Ausgleich. Der Youngster marschierte bis zur Grundlinie durch und legte den Ball in den Rückraum. Dort rauschte Andreas Görlitz heran und prüfte Hesl mit einem Gewaltschuss. Unter dem Raunen der Zuschauer lenkte die Fürther Nr. 1 das Spielgerät gerade noch über den Querbalken (41.). Petsos traf auf der Gegenseite lediglich Metall (43.), nachdem er sich in den Strafraum getankt hatte – Glück für die Schanzer, doch es währte nicht lange. Relativ einfach kam nämlich Fürths Edu noch zum dritten Treffer. Das 3:1 durch den Brasilianer war gleichzeitig der Schlusspunkt einer unterhaltsamen, intensiven ersten Halbzeit.
Nach dem Pausentee ging es bei der Oral-Elf zunächst unverändert weiter. Einige Minuten lang dominierten die Zweikämpfe und leider auch Foulspiele auf beiden Seiten, bevor Uludag sich auf Strafraumhöhe wieder in Schussposition brachte und nach seinem schnellen Haken geraden noch von Kleine am Abschluss gehindert werden konnte. Erfreulich: In der Zwischenzeit erfolgte die Zuschauerdurchsage, 1000 Besucher waren ins Altmühlstadion gepilgert. Und natürlich sorgten vor allem die zahlreichen FCI-Trikots und einige Dressen der Audi Schanzer Fussballschule für Begeisterung im Lager der Schanzer.
Eigler, Matip, Groß – Gute Chancen für den FCI
Die wiederum wollten sich auf dem Platz längst nicht geschlagen geben, hatten sie doch im ersten Abschnitt mindestens dieselbe Anzahl guter Tormöglichkeiten zu verbuchen. Oral reagierte erstmals in der 58. und brachte ein neues Trio mit Moritz Hartmann, Flo Heller und Pascal Groß. Uludag orientierte sich nun nach hinten, Flo Heller belegte die rechte Verteidigerposition. Zunächst war es jedoch der auf der Gegenseite eingewechselte Christopher Nöthe, der nach Eckball zu einer Chance kam, jedoch per Kopf am Tor vorbeijustierte. Die Fürther, die mit drei Punkten aus zwei Spielen mehr als respektabel in die erste Bundesligasaison ihrer Vereinsgeschichte gestartet waren, wirkten vorne spritzig und weiterhin engagiert. Doch die Schanzer – nicht minder bemittelt – hielten dagegen. Eigler verkürzte um ein Haar auf 2:3, doch verfehlte das Ziel (68.).
Für eine überharte Grätsche an der Eckfahne erhielt Aktivposten Uludag noch Gelb (69.). Heller verzog nach Direktabnahme deutlich (74.), „Bomber“ Mo Hartmann wurde auf Sechzehnerhöhe geblockt (75.), und Defensivspezialist Marvin Matip jagte den Ball am Pfosten vorbei (76.) – viel Pech für unsere Schanzer, die den Anschlusstreffer eine Viertelstunde vor Schluss verdient gehabt hätten. Groß spitzelte den Ball wenig später sogar nur Milimeter am langen Eck vorbei, nachdem er sich mustergültig im Strafraum durchgesetzt hatte. Und wie das nun mal so ist im Fußball: Machst du deine Chancen nicht, wirst du bestraft. Konter der Fürther, dann ging es ganz schnell und zielstrebig vor das Tor von Özcan. Der starke Pektürk krönte seine Leistung mit einem Hammer unter die Latte (83.). Als Caiubys Treffer wegen Abseits dann noch zurückgepfiffen wurde (89.) und Quaner – bereits am Keeper vorbeimarschiert – nicht in die Maschen traf, stand fest: Das Abschlussglück war den Schanzern heute einfach nicht hold.
So blieb es unterm Strich beim 1:4 aus Sicht der Schwarz-Roten, die sich aber bis zuletzt nie aufgegeben hatten und mit einer guten Leistung in das spielfreie Wochenende gehen dürfen. Wir danken den zahlreichen Fans und Interessenten, die für eine tolle Stimmung im Altmühlstadion gesorgt hatten!
Trainer Tomas Oral nach der Begegnung: „Die Mannschaft hat alles versucht, um nach der unglücklichen, ersten Halbzeit zurückzukommen. Es gab die eine oder andere Chance zu verkürzen – stattdessen bekommen wir das unnötige, vierte Tor. Für ein Trainingsspiel war es vernünftig, das Ergebnis passt aber nicht.“
FCI: Özcan – Görlitz (58. Heller), Mijatovic, Biliskov, Schäfer (58. Hartmann) – Roger (58. Groß), Matip – Korkmaz (67. Quaner), Uludag – Caiuby, Eigler (80. Akaichi)