Turnaround geglückt: Schanzer bezwingen Unterhaching mit 2:1

Traf traumhaft zum 2:1 für die Schanzer: Maximilian Wolfram (Foto: Bösl / KBUMM).

Turnaround geglückt: Schanzer bezwingen Unterhaching mit 2:1

02. Juni, 2020 20.00 Uhr

Verdienter Auswärtssieg in einer temporeichen Partie: Nach einem Eigentor durch Frederic Ananou (13.) nutzte Dennis Eckert Ayensa einen Fehler der Hachinger eiskalt (18.) und konnte zunächst ausgleichen. In der zweiten Halbzeit wurde die Überlegenheit der Schanzer noch deutlicher. „Man of the Match“ war am Ende Maximilian Wolfram. Der 23-Jährige zirkelte mit seinem Freistoß aus knapp 25 Metern seine Mannschaft zum 2:1-Erfolg.

Die erste englische Woche führte die Schanzer in den Alpenbauer Sportpark nach Unterhaching. Beim ersten Auswärtsspiel hatte FCI-Coach Tomas Oral seine Mannschaft zwangsläufig umbauen müssen. Durch die Gelb-Rote-Karte von Linksverteidiger Marcel Gaus rückte Peter Kurzweg in die Startelf. Auch Kapitän Stefan Kutschke und Robin Krauße meldeten sich zurück, nachdem sie den Re-Start im Audi Sportpark wegen ihrer Gelbsperren von Zuhause verfolgen mussten.

In den Anfangsminuten war die Oral-Truppe die spielbestimmende Mannschaft: Bereits in der 2. Minute der erste Abschluss der in Weiß gekleideten Schanzer. Robin Krauße setzte Kurzweg auf der linken Außenbahn in Szene. Der gebürtige Dachauer reagierte schnell, kam knappe 20 Meter vor dem gegnerischen Tor zum Abschluss – doch die Kugel ging weit über das Gehäuse von Nico Mantl hinaus. Die beiden Teams tasteten sich langsam voran. Während es die Hachinger vermehrt über Außen versuchten, spielten die Donaustädter zunächst eher durch die Mitte. Dann die 13. Minute: Frederic Ananou konnte den heraneilenden Lucas Hufnagel nicht mehr stoppen, nietete diesen um. Der darauffolgende Freistoß wirkte zunächst ungefährlich, umso bitterer, dass der FCI-Rechtsverteidiger den Ball am langen Pfosten ins eigene Netz köpfte – ein ganz bitteres Eigentor (13.).

Nach dem ersten Schock kontrollierten die Schanzer das Geschehen. Der Ausgleich lag in der Luft und fiel letztlich durch den nächsten individuellen Fehler. So nutzte Dennis Eckert Ayensa den misslungenen Rückpass von Hachings Dominik Stahl für sich, konterte blitzschnell und drückte das Spielgerät eiskalt über die Linie (18.). Keine Chance für den Schlussmann der Heimmannschaft. Zehn Minuten später dann die erste gelbe Karte der Partie: Rückkehrer Robin Krauße kam zu spät gegen Stahl und kassierte damit sie sechste Verwarnung in dieser Saison (23.). Die Heimelf fand keine Mittel in der Offensive, anders die Oral-Elf: Ingolstadts Deutsch-Spanier wurde von Christoph Greger von den Beinen geholt. Elfmeter und die Chance für Stefan Kutschke, seine Mannschaft in Führung zu bringen (31.). Doch der Kapitän nutzte die Gelegenheit nicht und vergab, indem er seinen Versuch über die Latte setzte. Von Schock jedoch keine Spur. Auch in den darauffolgenden Minuten waren die Ingolstädter die aktivere Mannschaft und permanent am Drücker. Einzig der letzte Ball kam nicht in der Spitze an. Von den Hausherren war in dieser Phase wenig zu sehen. Erst in der 43. Minute war erneut ein Aufbäumen spürbar, als Moritz Heinrich aus großer Distanz abzog. Doch kein Problem für den Deutsch-Kroaten im Gehäuse der Schanzer. In der 44. Minute hieß es noch einmal ‚Luft anhalten‘: Der bereits verwarnte Krauße foulte Hufnagel – deutlich zu wenig für einen Platzverweis. Mit dem 1:1 ging es in die Pause.


War erneut in der Startformation: Filip Bilbija (Foto: Bösl / KBUMM).

Der FC Ingolstadt 04 kehrte unverändert auf den Platz zurück und knüpfte genau daran an, wo er in den Schlussminuten der ersten Halbzeit aufgehört hatte: Pressing in der gegnerischen Hälfte. So setzte sich Eckert Ayensa im Dribbling auf Höhe der Mittellinie durch, doch fand keine Anspielstation (48.). Dann wenige Minuten später wieder die Schanzer: Perfektes Zusammenspiel zwischen Ananou und dem 23-jährigen Torschützen zum 1:1 – doch Eckert Ayensa verlor final die Kontrolle über das runde Leder. Auch in der Folge immer wieder die Schwarz-Roten: In der 54. Spielminute ergab sich die perfekte Freistoßposition für Maximilian Wolfram. Und was für ein Schuss: Aus knapp 25 Metern hämmerte der gebürtige Zwickauer den Ball ins Netz, die verdiente Führung für die Ingolstädter. Nach gut einer Stunde dann die ersten Offensivwechsel auf Seiten der Hachinger, denen auch die nächsten Abschlüsse durch Hufnagl und Winkler gehörten. Oral reagierte auf den Druck der Heimelf und brachte Thomas Keller für Maximilian Thalhammer (66.) sowie Caniggia Elva für Eckert Ayensa. Die nächste Prüfung gab es für Buntic und Co. in der 72. Minute, doch die FCI-Defensive stand nach der Ecke sicher.

Es folgte die Schlussviertelstunde und die Schanzer waren weiter in der Defensive gefordert. Die Münchner Vorstädter drängten auf den Ausgleich. So konnte Ananou einen Freistoß blocken (84.), während Paulsen drei Minuten später in höchster Not zur Ecke klärte. Oral und seine Mannschaft taten nun alles, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Der 47-Jährige brachte Fatih Kaya für Krauße (86.) und Jonatan Kotzke für Torschütze Wolfram (88). Der Matchplan des FCI-Coaches ging nach vierminütiger Nachspielzeit auf: Am Ende bejubelten Kutschke und Co. einen 2:1 Auswärtssieg in Unterhaching. Eine abgeklärte und hochkonzentrierte Leistung der Schanzer und ein mit drei Punkten gelungener Abend für den FCI, denn damit wurde der Bock umgestoßen. Die Donaustädter sind vorerst Tabellenvierter und haben nach sechs sieglosen Spielen endlich wieder ein „Spiel ziehen können“! Bereits am Sonntag (17.00 Uhr) geht es weiter, dann ist Großaspach zu Gast im Audi Sportpark.

FCI: Buntic – Ananou, Paulsen, Schröck, Kurzweg – Wolfram (88. Kotzke), Thalhammer (66. Keller), Krauße (86. Kaya), Bilbija – Kutschke (C), Eckert Ayensa (66. Elva)

Tore: 1:0 (13., Ananou (ET)), 1:1 (18., Eckert Ayensa), 1:2 (54., Wolfram)