Trotz großer Personalsorgen: Schanzer erkämpfen Punkt in Rostock
04. Dezember, 2021 14.17 Uhr
Stark ersatzgeschwächt und mit insgesamt 19 Ausfällen durch Corona-Quarantänen und Verletzungen traten die Schanzer die schwere Aufgabe in Rostock an. Marx debütierte in der Startelf, Röseler musste auf der Sechser-Position ran und auf der Bank saßen mit Benni Causevic, Mario Götzendörfer, Georgios Pintidis, Arian Llugiqi und Lukas Schellenberg einige potenzielle Zweitliga-Debütanten aus dem Schanzer Nachwuchs.
Alu-Glück zu Beginn
Es war ein aufregender Start im Ostseestadion: Zwei Minuten waren gespielt, da landete eine stark abgefälschte Flanke der Rostocker per Bogenlampe im Strafraum, wo die Gastgeber sofort den Abschluss suchten und den Ball an den Innenpfosten setzten (2.). Es ging wild weiter, denn ein erneut abgefälschter Distanzschuss segelte in hohem Bogen über Jendrusch, der für Buntic ins Schanzer Tor gerückt war, und an die Unterkante der Latte – die Linie passierte der Ball aber nicht (5.). Kurz darauf musste sich Jendrusch bei einem weiteren Versuch aus der zweiten Reihe erstmals richtig strecken und klärte zur Ecke, die aber nichts einbrachte (7.).
Nach zwölf Minuten und ein paar Kontergelegenheiten meldeten sich auch die Schanzer erstmals durch einen Kaya-Schuss vor dem gegnerischen Tor. Nach ein paar ruhigeren Minuten drückte wieder die Heimelf und kam durch Duljevic zum nächsten Abschluss – Jendrusch war wieder auf dem Posten (19.).
Der FCI kam einige Male gut über die Flügel, doch die Hereingaben kamen nicht durch. Auf der anderen Seite merkte man den Rostockern an, dass sie derzeit über deutlich mehr Selbstvertrauen als die Schanzer verfügten: Eine direkt gespielte Flanke Verhoek, dessen Volley nur knapp neben dem Tor landete (29.). Mit Kompaktheit und vielen Sprints hielten unsere Jungs dagegen und erspielten sich durch Gaus ihre bis dato größte Chance! Zweimal ging es per Direktspiel, diagonal nach vorne bis der Kapitän halblinks frei vor dem Tor stand, den Ball drüber setzte – stark gespielt, aber auch eine Chance, die ein Team Tabellenkeller einfach nutzen muss (32.).
Keller mit dem Traumfreistoß
Es verstrichen ein paar ereignislose Minuten im Ostseestadion, ehe Thomas Keller seinen Auftritt bekommen sollte: Aus rund 23 Metern halblinker Position legte er sich den Ball zum Freistoß zurecht und jagte ihn unhaltbar über die Mauer ins Netz (42.)! Im Anschluss drückten die Rostocker natürlich auf den schnellen Ausgleich, doch der FCI hielt mit vollem Einsatz dagegen und ging mit der Führung im Rücken in die Kabine.
Der zweite Durchgang begann, wie der erste endete: Nur dass diesmal Hansa einen Freistoß in bester Position bekam, Rhein das Leder aber knapp drübersetzte (47.). Doch Top-Torjäger John Verhoek machte es kurz darauf besser: Eine scharfe Hereingabe beförderte mit einem Kopfball in hohem Bogen genau unter die Latte und erzielte so den Ausgleich für seine Rostocker (49.).
Der Kapitän muss runter
In der 55. Minute wurde es auf beiden Seiten eng, denn zunächst retteten die Schanzer im eigenen Strafraum, danach verhinderte der letzte Mann der Hanseaten und eine suboptimale Ballmitnahme den perfekten FCI-Konter – Gebauer war völlig alleine auf und davon, bekam den Ball aber nicht mehr quergelegt. Dann mussten die Schanzer auch noch ihren Kapitän ersetzen, weil Marcel Gaus leicht angeschlagen vom Feld ging und durch Peter Kurzweg ersetzt wurde (59.).
Der FCI stand nun tiefer und überließ den Gastgebern noch etwas mehr Ballbesitz, stellte aber auch gut zu. Es fehlten in dieser Phase jedoch die längeren Entlastungsphasen und gefährlichen Umschaltmomente, so wurde vor allem leidenschaftlich verteidigt. So dauerte es bis zur 70. Minute, ehe die Rostocker durch einige Ecken, Freistöße und Flanken wieder mehr Gefahr aufbauen konnten, doch stets waren entweder FCI-Abwehrbeine oder Keeper Robert Jendrusch dazwischen.
Wilde Minuten zu Ende
So ging es in die hochspannenden Schlussminuten. Die Schanzer kamen selten zu Offensivaktionen und mussten bei einem Konter über Schumacher zittern, der Ball rollte aber am langen Pfosten vorbei (82.). Bei der Aktion verletzte sich Maximilian Neuberger und musste vom Feld, Cavadias kam für ihn rein. An dieser Stelle: Gute Besserung, Maxi! Anschließend kam noch Stürmer Arian Llugiqi zu seinem Zweitliga-Debüt.
Als sich die meisten der rund 1.000 Zuschauer im Ostseestadion bereits mit einer Punkteteilung abgefunden hatte, wurde es noch einmal aufregend: In der Nachspielzeit wurde Christian Gebauer in den Strafraum geschickt und ging zu Boden. Schiedsrichter Bokop zeigte zunächst auf den Punkt. Fatih Kaya stand bereits zum Strafstoß bereit, doch nach Sichtung der TV-Bilder wurde der Pfiff zurückgenommen. Im direkten Gegenzug forderte auch Hansa Elfmeter, der Zweikampf mit Beteiligung von Peter Kurzweg war aber nicht regelwidrig. So blieb es beim 1:1-Unentschieden.
Aufstellung FCI: Jendrusch – Kotzke, Neuberger, Antonitsch – Gaus (59. Kurzweg), Keller, Röseler, Marx – Gebauer, Hawkins (88. Llugiqi) – Kaya
Tore: Keller (42.), Verhoek (49.)