fci.de: Hallo Tommy! Wenn wir am Freitag aufeinandertreffen, ist dein Abschied von der Schanz schon ein halbes Jahr her. Wenn du auf die sechs Monate zurückblickst, wie bewertest du die Zeit?
Tommy Stipic: Schon ein halbes Jahr? Die Zeit ist sehr schnell verflogen! Als ich nach Aue gekommen bin, hatten wir eine Mannschaft,die am Boden war. Es ging darum, dieser Truppe wieder den Glauben an ihre eigenen Stärken zurück zu geben, ihr wieder Optimismus und Zuversicht einzuimpfen und sie vor allem an die Tugenden zu erinnern, die diese Region ausmachen und die man im Abstiegskampf benötigt: Vertrauen, Überzeugung, Zusammenhalt und absolute Willensstärke.

fci.de: Das ist dir aus der Ferne diagnositizert gut gelungen…
Stipic: Der Einstand verlief positiv. Aber es war klar, dass wir auch immer mal wieder Rückschläge hinnehmen müssen. Wir haben uns im Winter noch mal qualitativ mit Spielern verstärkt, die charakterlich absolut zu uns und unserer Philosophie passen und von denen wir 100%-ig überzeugt sind, dass sie uns bei unserer Mission helfen werden. Wir werden viel Substanz benötigen und jeden Tag gut arbeiten müssen,aber alle sind bereit dazu!
fci.de: Verfolgst du den FCI noch und wie siehst du die Entwicklung unserer U23 im speziellen, die du ja trainiert hast?
Stipic: Der FCI ist aktuell Gott sei Dank in anderen Tabellenregionen unterwegs, aber dennoch schaue ich mir die Spiele an. Auch die Ergebnisse der U23-Mannschaft verfolge ich regelmäßig. Meine Familie lebt noch in Ingolstadt, mein Sohn spielt dort, ich bin dem Verein nach wie vor verbunden. So viel freie Zeit bleibt mir im Moment allerdings nicht. Ich lebe vor allem im hier und jetzt. Und die aktuelle Situation erfordert, dass ich alles, was ich habe, für das Ziel Klassenerhalt mit dem FC Erzgebirge Aue investiere. Das verlange ich von jedem, allen voran von mir selbst. 
fci.de: Was erwartest du von dem Spiel gegen die Schanzer am Freitagabend?
Stipic: Der Start war wichtig für die Köpfe, für das Gemeinschaftsgefühl und auch für unser Punktekonto. Wir haben Dinge verändert, das braucht auch Zeit. Nur haben wir sie diesmal nicht. Meine Mannschaften kennzeichnet immer die pure Lust auf Fußball, auch wenn das aufgrund der Tabellensituation mit größeren Druck verbunden ist. Wir spielen mit Leidenschaft und wollen agieren und nicht reagieren müssen. Wir analysieren den Gegner, haben einen Plan für unser Spiel und bereiten uns gewissenhaft vor. So haben wir es mit der U23-Mannschaft in Ingolstadt gemacht und so machen wir es mit dem FC Erzgebirge Aue. So machen wir es gegen den Spitzentreiter, genauso wie gegen den Tabellenbachbarn. Dass der FCI kommt ist wunderbar, aber für uns hat bis zum Saisonende jedes Spiel eine große Bedeutung, denn wir müssen so viel Punkte sammeln wie möglich.

fci.de: Vielen Dank und bis Freitag!