Ingolstadt (CE)
Die Enttäuschung war den Ingolstädterinnen deutlich nach dem Schlusspfiff anzusehen. So sackte ein Großteil der Spielerinnen nach den 90 Minuten Spielzeit zu Boden, vermutlich nicht nur aus Erschöpfung, sondern viel mehr aus Ernüchterung über dieses Ergebnis. Allerdings hatte man beim Blick auf die Tabelle vermutlich nicht mit so einer Dominanz der Schanzer-Mädels gegenüber dem FC Karsbach gerechnet, der bis dato noch im vorderen Tabellenfeld mitmischte. Grund hierfür war, dass die Ingolstädterinnen von der ersten Minute an das Spiel an sich rissen und einen unglaublich hohen Ballbesitz aufwiesen. In ersten zehn Minuten schien es so, als hätten die Gäste aus Karsbach kaum einen Ballkontakt. Gut sortiert und kontrolliert verschoben die Donaustädterinnen und wiesen die Karsbacherinnen in ihre Schranken. So dauerte es keine fünf Minuten ehe die Gästetorfrau Juliane Köhler zum ersten Mal in ihr eigenes Netz greifen musste. Nach einem Traumpass von Anna Petz direkt in den Lauf von Jana Helmschmidt, zögerte diese keine Sekunde und versenkte die Kugel im gegnerischen Tor. Man spürte, wie die Erleichterung seitens der Schanzerinnen einkehrte, allerdings ließ einen nach Wiederanpfiff nicht das Gefühl los, dass sich dieses erleichternde Gefühl nicht positiv auf das Spiel der Ingolstädterinnen auswirkte. Folglich agierte man zu unkonzentriert und brachte sich durch Fehlpässe in Bedrängnis. Auch die harte Gangart der Karsbacher kam den Ingolstädterinnen nicht wirklich entgegen. Hier musste das Spiel oftmals unterbrochen werden und fand nie einen richtigen Spielfluss, da es durch die ständigen Unterbrechungen sehr geprägt war. Diese negative Phase fand in der 30. Minute seinen Höhepunkt im Anschlusstreffer der Karsbacher. Hier verpasste die Ingolstädter Abwehrreihe Karsbachs Nummer 11 Angelina Schreck entscheidend zu stören, die somit Jennifer Vogel ungehindert durch einen klasse Pass in die Schnittstelle der Abwehr in Szene setzten konnte und eiskalt vor Kathrin Landmann verwandelte. Dieser Ausgleichstreffer rüttelte die Schanzerinnen wieder wach und fortan kam man deutlich besser ins Spiel. Vor allem angetrieben über  die klasse Leistung des Mittelfelds in dieser Phase konnte man sich noch die eine oder andere schöne Torraumszene erarbeiten. Mit dieser Einstellung gingen die Ingolstädterinnen auch in der zweiten Halbzeit zu Werke, so überraschte es eigentlich als nach 60 Minuten, dann das 2:1 für den FC Karsbach fiel. Nach einem Eckstoß für die Gäste kam Karolin Koberstein ungehindert zum Kopfball und nutzte diese Chance sogleich zum Führungstreffer für ihre Mannschaft. Man merkte deutlich, dass die FC Damen keine Niederlage aus diesem Spiel mitnehmen wollten, dafür hatte man bereits zu viel investiert, so dass das Trainerduo Wagner/Herrler nun volles Risiko gingen und alles auf Offensive trimmten. Um neuen Schwung in die Partie zu bringen, brachte man anschließend auch zwei neue Kräfte, in Form von Veronika Hesse und Mirlinda Lushi, die auch zugleich ihr Comeback feierten und im wahrsten Sinne des Wortes direkt einschlugen. Den darauffolgenden Eckstoß nach den Einwechslungen trat Mannschaftsführerin Renate Pieldner von der rechten Seite, Veronika Hesse löste sich in diesem Moment clever von ihrer Gegenspielerin und spitzelte den heranrauschenden Eckball in das gegnerische Tor. Das 2:2 wurde viel umjubelt, aber damit begnügten sich die Ingolstädterinnen nicht, man wollte unbedingt diesen Heimsieg einfahren und warf nochmal alles nach vorne. Jedoch war alle Mühe umsonst, man musste den FC Karsbach mit 1 Punkt ziehen lassen und erstmals bis zum kommenden Wochenende sich mit dem 8. Tabellenplatz der Bayernliga begnügen. Kommendes Wochenende ist die Damen I dann beim VfB Straubing zu Gast, der in Tabelle den Platz vor den Schanzerinnen einnimmt.