In den Anfangsminuten der Partie galt es, sich im Hexenkessel des Glücksgas-Stadions zunächst zurechtzufinden. Denn der Pegel, für den die Dynamo-Fans schon zu Beginn der Begegnung sorgten, dürfte ligaweit seinesgleichen suchen. Umso erfreulicher, dass die rund 200 mitgereisten Schanzer tatkräftrig dagegenhielten und ihre Mannschaft sich zudem nicht beeindrucken ließ. Die ersten Minuten vergingen ohne größere Höhepunkte, aber eben auch ohne Großchancen für die Gastmannschaft. Erst Robert Koch (8. Minute) nutzten einen Schnitzer in der Ingolstädter Hintermannschaft, vergab aber aus rund acht Metern.

Die anschließende Ecke musste Keeper Ramazan Özcan, der mit der Organisation zweier Fanbusse für zusätzlichen Support in unserer Fankurve gesorgt hatte, in höchster Not herausboxen. Damit waren im Grunde genügend „Warnsignale“ an die Schanzer abgegeben. Die zeigten sich – personell unverändert zur Vorwoche – nun wieder hochkonzentriert. Den nächsten Torschuss gaben jedoch wieder die Hausherren ab, das Leder sauste Gott sei Dank harmlos am Rambo-Gehäuse vorbei (13.).

Ein erstes, leises Anklopfen am Tor von Benjamin Kirsten gab es von Caiuby (16.), der nach Anspiel von Pascal Groß aus rund 18 Metern den direkten Abschluss suchte, jedoch weit verzog. Ingolstadts brasilianischer Offensiv-Mann war erneut neben Christian Eigler als zweite, hängende Spitze nominiert worden. Mickael Poté setzte sich auf der anderen Seite über links durch und jagte das Leder gefährlich in den Ingolstädter Strafraum, Koch konnte jedoch nicht verwerten. So überstanden die Schanzer die ersten 20 Minuten im Hexenkessen von Dresden unbeschadet. Poté setzte den nächsten Höhepunkt in der 24. Minute, als er sich im Laufduell mit Marino Biliskov behaupten konnte. Schwer bedrängt vom Kroaten kam er nicht mehr zu einem entschlossenen Abschluss, und Özcan konnte den Versuch mit einem schnellen Hechtsprung parieren.

Fest stand Mitte der ersten Halbzeit: Die Zeit läuft für die Schanzer, die nun mehr und mehr Sicherheit entwickelten. Christian Eigler gelang nach „kurzer Ecke“ von Stefan Leitl (Kopfballverlängerung durch Biliskov) sogar fast das 1:0, seinen Schuss aus zehn Metern konnte Kirsten gerade noch zur Ecke abwehren (28.). Groß kam kurze Zeit später aus ähnlicher Position zum Abschluss, traf den Ball aber nicht richtig. Trotzdem: Der FCI schien sich immer besser auf die erschwerten Bedingungen einzustellen und stahl dem Offensivfeuer der Sachsen mehr und mehr das Brennholz.

Nach Balleroberung von André Mijatovic (38.) ging es dann nochmal zügig nach vorne, Caiubys Abschluss mit dem rechten Fuß fehlte jedoch aus 20 Metern an Pfeffer, um Kirsten in Bedrängnis zu bringen. Eine attraktive Freistoßsituation ergab sich in der 41., als Ümit Korkmaz im rechten Halbfeld gelegt wurde. Kapitän Leitl trat zum Standard an, fand jedoch nicht den Kopf von Caiuby. So blieb es beim 0:0 zum Pausentee. 
In der 55. Minute die erste gute Gelegenheit nach dem Seitenwechsel für unseren FCI: Caiuby legte ab auf Ümit Korkmaz. Der spielte lieber auf Christian Eigler, der in der Strafraummitte lauerte. Die Dresdner Abwehr zeigte sich hellwach und klärte vor unserem Stürmer
Glück hatten die Schanzer nach gut einer Stunde: Robert Koch traf nur den Pfosten des Schanzer Tors, den Abpraller verwertete Pote aus kürzester Distanz per Kopf- doch Rambo war zur Stelle. Im Gegenzug Der FCI: Christian Eigler setzte sich an der Grundlinie durch und brachte das Leder auf Caiuby. Der brauchte nur noch zum 0:1 einschieben (60. Minute). Der Brasilianer erzielte damit das erste Auswärtstor gegen Dynamo Dresden in der Vereinsgeschichte des FC Ingolstadt 04.

In der 76. Minute brachte Tomas Oral frische Kräfte: Für Ümit Korkmaz übernahm Alper Uludag auf dem linken Flügel, Roger beendete die Partie, als defensiveren Variante zu Pascal Groß, auf der „Sechs“.

Die Schanzer suchten weiterhin ihre Chancen, hatten nach dem Tor das Spiel nun im Griff und spielten sicher. Die beste Gelegenheit nach dem Führungstreffer hatte erneut Caiuby, nach einer Flanke von Alper Uludag. Der Stürmer stieg am im Sechzehnmeterraum der Sachsen am höchsten und köpfte den Ball auf das Tor von Dynamo-Keeper Kirsten. Dieser blieb regungslos stehen als der Ball nur wenige Zentimeter an seinem Gehäuse vorbei ging.
Die Dresdner ließen sich allerdings nicht lange von der Schanzer Führung beeindrucken, hatten das Spiel noch nicht aufgegeben. Die Mannschaft von Tomas Oral hielt aber bei der der Schlussoffensive der Dresdner tapfer dagegen und verteidigte konzentriert. Jänicke nahm einen hohen Ball von Trojan direkt, scheiterte aber an Ramazan Özcan. In der 88 . Minute klärte unser Keeper mit einer starken Parade einen Schuss von Robert Koch zur Ecke.

Kurz vor Schluss brachte Tomas Oral noch Manuel Schäffler, der in der vergangenen Woche gegen Union Berlin als Joker erfolgreich war, für Christian Eigler (89.Minute). Ein Tor gelang dem Schanzer Stürmer zwar nicht, das möchte er sich aber vielleicht auch lieber für das nächste Heimspiel der Schanzer gegen seinen Ex-Verein TSV 1860 München aufsparen (Anpfiff der Partie ist um 17.30 im Audi Sportpark). Nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Christian Fischer die Partie ab, die Schanzer feierten ihren dritten Sieg in Folge. Mit nun elf Punkten aus sechs Spielen klettern die Schanzer noch einmal in der Tabelle, belegen nun Rang 6.

Trainerstimmen:

Tomas Oral: „Wir wussten natürlich von Anfang an, dass wir auf eienen Gegner treffer, der nicht leicht zu bespielen ist. Es gab dann eine Phase, in der wir Glück hatten, nicht in Rückstand zu geraten. Wir mussten uns richtig in das Spiel hereinarbeiten. Nach der Führung hatten wir mehr vom Spiel, haben nicht mehr viel zugelassen und so dann das Spiel verdient gewonnen. “

Ralf Loose: „Wir hatten das Spiel gut unter Kontrolle, hatten viel mehr Chancen als ich es gegen diesen Gegner erwartet habe. Wir hatte die großartige Möglichkeit die Führung zu erzielen, da hat uns etwas das Glück gefehlt. Im Gegenzug haben wir dann das Gegentor bekommen.“
FC Ingolstadt 04: Ramazan Özcan, Andreas Görlitz, Andre Mijatovic, Marino Biliskov, Andreas Schäfer, Marvin Matip, Pascal Groß (76. Roger), Stefan Leitl, Ümit Korkmaz (76.Alper Uludag), Caiuby, Christian Eigler (89. Manuel Schäffler)
(Sascha Kirschstein (ETW), Ralph Gunesch, Danny da Costa, Moritz Hartmann)

Dynamo Dresden: Benjamin Kirsten, Cheikh Gueye, Romain Bregerie, Vujadin Savic, Sebastian Schuppan (67. Muhamed Subasic), Idir Ouali (67.Tobias Jänicke), Florian Jungwirth (75. Petar Sliskovic), Filip Trojan, Anthony Losilla, Robert Koch, Mickael Pote
(Florian Fromlowitz (ETW), Ioannis Papadopoulus, David Solga, Marcel Franke)

Schiedsrichter: Christian Fischer (Hemer)
Assistenten: Sören Storks (Velen), Benedikt Kempkes (Urmitz), Thomas Gorniak (Bremen)

Tor:
0:1 Caiuby (60. Minute)

Karten: Robert Koch (gelb, Foulspiel); Pascal Groß (gelb, Foulspiel), Andre Mijatovic (gelb, Foulspiel)

Zuschauer: 24.271
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