Ralph Hasenhüttl: „Wir wollen alle mit ins Boot nehmen“
07. Oktober, 2013 18.00 Uhr
Den Sieg beim VfL – Eben jenes „Einstiegsgeschenk“ – hatte der gebürtige Grazer nicht live vor Ort verfolgt. Um den Fokus nicht vom Spiel abzulenken, hatte er sich bereits am Freitag mit Sportdirektor Thomas Linke darauf verständigt, Interimstrainer Michael Henke mit der Mannschaft in Ruhe arbeiten zu lassen und vor Ort unnötige Ablenkung zu vermeiden. Im Nachhinein wohl die richtige Entscheidung, schließlich sorgte seine Mannschaft unter der Regie Henkes dafür, dass „die Ausgangslage nicht mehr so prekär ist wie vor der Begegnung“. Durch die drei Zähler bleiben die Schanzer jedenfalls auf den Fersen von Dynamo Dresden, das am Wochenende ebenfalls einen Sieg feiern konnte.
Am Montag kamen dann alle Journalisten und Pressevertreter zu ihren Stimmen vom heiß begehrten, „neuen Mann“, der das Schiff in den kommenden Wochen wieder auf Kurs bringen soll. „Wie die Mannschaft am Sonntag in Bochum aufgetreten ist, konnte sie sich wieder ein wenig Kredit zurückerspielen. Zuvor hat sie sich einiges davon verspielt, eine Situation, die ich aus Aalen gut kenne. Dort traf ich auf ein sehr kritisches Umfeld und wir konnten in den folgenden zweieinhalb Jahren zusammen sehr viel erreichen. Das habe ich mir auch in Ingolstadt als Ziel vorgenommen: Eine Mannschaft, die sich den Kredit zurückerobern will, Identifikation schafft, leidenschaftlich auftritt.“
Dabei baut er auf das vorhandene Trainerteam. Den engen Schulterschluss hatte der früheren Aalen-Coach schon am Freitag mit Co. Michael Henke gesucht. „Wir sind auf sehr viele Gemeinsamkeiten gestoßen“, beschrieb Hasenhüttl das gute Verhältnis zu seinem Assistenten. Mit ihm zusammen besuchte Hasenhüttle bereits die Montagsbegegnung zwischen Düsseldorf und Fürth, die nächsten beiden FCI-Gegner. Für die „Kleeblätter“ stürmte der neue Chef an der Seitenlinie im Übrigen zwischen 2000 und 2002, bevor er seine aktive Laufbahn bei den Amateuren des FC Bayern München ausklingen ließ. Dort begegneten sich Hasenhüttl und Henke im Übrigen auch schon in einigen Trainingseinheiten.
Hasenhüttl betonte in seiner Antrittsrede wiederholt, wie wichtig es ihm ist, „alle“ mit ins Boot zu nehmen und „leidenschaftlich sowie mit hohem Identifikationswert“ aufzutreten. „Diese Entwicklung auf dem Platz muss mit einer Entwicklung außerhalb des Platzes einhergehen“, schilderte der Österreicher das Abhängigkeitsverhältnis.
Sportdirektor Thomas Linke ist überzeugt davon, dass der FCI mit Ralph Hasenhüttl den richtigen Mann für die aktuelle Situation gefunden hat: „Wir haben mehrere Gespräche geführt und konnten letztlich eine einstimmige Entscheidung in den entscheidenden Gremien herbeiführen. Er kennt die Liga, hat Erfahrung im Abstiegskampf und man erkennt bei seinen bisherigen Mannschaften eine klare Handschrift, die auch auf unser Team gut passt. Zudem weiß er, wie er die Köpfe der Spieler schnell erreicht.“
Was erwartet die Fans unseres FCI in Zukunft? „Die Spieler laufen nicht wenig, sie müssen viel gegen den Ball arbeiten. Aus diesem defensiven Ansatz heraus können wir uns dann auch spielerisch entwickeln“, so Hasenhüttl, dessen System bereits in Aalen bestens funktionierte: Als Aufsteiger belegten die Baden-Württemberger am Ende der vergangenen Saison einen beeindruckenden neunten Tabellenplatz. Was die Zielsetzung in der Donaustadt angeht, legte sich Hasenhüttl bereits fest: „Es kann aktuell nur ein Ziel geben: Klassenerhalt.“
Erstes Training unter der Regie von Ralph Hasenhüttl: Mittwoch, 10 Uhr. Wir freuen uns auf viele Besucher!