fci.de: Servus und frohes Neues, Immi! Wie geht es dir nach der Mini-Winterpause und den Feiertagen?

Ilmari Niskanen: Dankeschön! Mir geht es hervorragend, ich habe unheimlich Lust, schon bald wieder loszulegen. Weihnachten habe ich entspannt mit meiner Familie verbracht, mit meiner Freundin habe ich dann in Ingolstadt Neujahr ‚gefeiert‘. Wir haben Silvester komplett von der Couch erlebt.

fci.de: Insbesondere durch die Corona-Pandemie war 2020 für viele Menschen kein Jahr, an das man gern zurückdenkt. Bei dir könnte das etwas anders sein, oder?

Niskanen: Naja, Corona überstrahlt leider alles ein wenig. Aber mir persönlich ist viel Gutes widerfahren. Zwei große Träume, für die ich hart gearbeitet habe, sind in Erfüllung gegangen. Ich bin hierher nach Ingolstadt gewechselt, in die absolute Fußballnation Deutschland. Obendrauf wurde ich zum Nationalspieler, habe für mein Land ein Tor erzielt und wurde auch danach noch zweimal einberufen. 2020 war gut zu mir, doch total zufrieden kann und darf ich nicht sein.

fci.de: Wie meinst du das?

Niskanen: Im Nationalteam hat es wirklich ganz gut geklappt, aber – so ehrlich muss man einfach sein – in Ingolstadt bin ich bisher deutlich unter meinen Möglichkeiten geblieben. Da habe ich selbst, das Team und sicher auch die Fans einen höheren Anspruch, das wurmt mich schon sehr. In der Hinrunde konnte ich bisher nicht performen, das soll sich 2021 in jedem Fall ändern. Ich will wichtig für mein Team sein und das zeigen, was in mir steckt. Sicher war es eine besondere Umstellung ins Ausland zu wechseln. Aber ich bin Fußballer aus voller Leidenschaft, erwarte einfach viel mehr von mir und das gilt es jetzt auf den Platz zu bringen – ohne Wenn und Aber.

fci.de: Stichwort „Umstellung“, wie wohl fühlst du dich mittlerweile hier bei uns in Oberbayern?

Niskanen: Mein weiß ja nie, was genau kommt, wenn man sein gewohntes Umfeld verlässt. Doch wirklich jede einzelne Person im Verein hat es mir leicht gemacht, hier anzukommen. Das Team, die Trainer, der Staff, die Geschäftsstelle – obwohl ich der „Neue“ bin und aus dem Ausland komme, bin ich ein Teil der Familie. Und jetzt bin ich dran, dass ich mit Leistung etwas zurückgebe!

fci.de: Du hast vorher von zwei Träumen gesprochen, die 2020 in Erfüllung gegangen sind. Wie sieht es mit Zielen für 2021 aus?

Niskanen: Da gibt es wieder zwei Träume. Einmal will ich mit dem FCI das Maximum erreichen – und dabei einen größeren Beitrag leisten als ich es bisher konnte. Andererseits ist da noch die EM 2021 für die wir Finnen uns qualifiziert haben. Bei einem solchen Turnier dabei sein zu dürfen, wäre unglaublich. Klar ist aber auch, dass man dafür jede Woche sein Potenzial voll abrufen muss. Es ist ein langer, steiniger Weg – doch ich liebe diesen Sport einfach viel zu sehr und deshalb ist kein Weg zu weit.

fci.de: Abschließend ein Blick auf den Auftakt gegen Duisburg: Was erwartet uns gegen die „Zebras“?

Niskanen: Die taktischen Details besprechen wir in unserer Videoanalyse, was man aber in jedem Fall sagen kann: Das ist ein Team mit richtig großer Qualität. Dort, wo sie aktuell in der Tabelle stehen, gehören sie keinesfalls hin. Das wurde in jedem Spiel, das ich von ihnen gesehen habe, deutlich. Deshalb müssen wir sofort voll da sein und zeigen, dass es bei uns nichts zu holen gibt. Unsere große Aufgabe ist es, konstanter zu werden und Woche für Woche zu punkten. Aber: Gute Leistungen kontinuierlich auf den Punkt zu bringen ist wahrscheinlich das Allerschwerste im Fußball. Doch das heißt nicht, dass es nicht machbar ist. Ich glaube an dieses Team und unsere Entwicklung.

Das Interview wurde aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.