Neue NLZ-Reihe: Unser ganz eigener Weg – Jungschanzer als Vorreiter
31. Mai, 2020 12.00 Uhr
Das Konzept Perspektivteams
Viele werden wahrscheinlich gar nicht wissen, was sich hinter dem Begriff „Perspektivteam“ überhaupt verbirgt. Bereits vor fünf Jahren haben wir uns dazu entschieden, keine Mannschaften unterhalb der U 11 für den Spielbetrieb zu melden. Stattdessen gingen wir einen damals noch wenig beachteten, alternativen Weg und suchten Partnervereine, um sogenannte Perspektivteams ins Leben zu rufen. Einfach erklärt sind das Trainingsgruppen für talentierte Spieler, die noch zu jung für unsere U 11-Mannschaft sind, sich in ihren Heimatvereinen jedoch bereits deutlich in Szene setzen. Um für diese Mädchen und Jungen eine Fördermöglichkeit bereitzustellen, laden wir sie einmal pro Woche – zusätzlich zu ihrem Vereinstraining – zu einer gemeinsamen Einheit beim nächstgelegenen Partnerverein ein. Dafür konnten wir den TV Hilpoltstein (Nord), den FC Schweitenkirchen (Süd), den TSV Abensberg (Ost), den FC Unterföhring (Raum München) und die DJK Ingolstadt gewinnen. Im Westen läuft aktuell die Suche nach einem neuen, passenden Partnerverein. Von uns ausgewählte und weitergebildete Trainer arbeiten dort in Kleingruppen mit den Talenten vor allem an ihren technischen Fähigkeiten. Im Mittelpunkt steht dabei aber zweifelsohne die Vermittlung von Spaß am Training und Wettkampf durch trainingsinterne Wettbewerbe. Zusätzlich werden den jungen Talenten schon dort die Werte der Schanzer Familie vorgelebt und vermittelt. Um das zu verstärken, kommen mehrmals im Jahr alle Perspektivteamkader für gemeinsame Trainingseinheiten in der Halle oder am Audi Sportpark zusammen. Diese Chance nutzen wir dann auch, um sie im Rahmen von Stadionbesuchen oder als Balljungs bei der U 21 ihren Vorbildern ganz nah zu bringen. Wann immer möglich, schauen die Schanzer Profis umgekehrt auch bei den gemeinsamen Perspektivteamevents vorbei und unterstützen die jungen Talente mit Rat und Tat.
Warum unsere Philosophie?
Im Mittelpunkt dieser Philosophie steht für uns neben der sportlichen vor allem die persönliche Entwicklung jedes Kindes. Und diese sollten sie im jungen Alter in ihrem gewohnten und heimischen Umfeld nehmen – ohne zu hohes und zeitintensives Trainingspensum. Das familiäre und schulische Umfeld steht dabei klar im Vordergrund. Um später den Einstieg in einen NLZ-Alltag zu vereinfachen, trainieren ausgewählte Spieler aus unserem älteren Perspektivteamjahrgang in regelmäßigen Abständen bei der U 11 am Audi Sportpark mit. Dort können sie sich mit den ein Jahr älteren NLZ-Spielern messen und den Ablauf vor Ort miterleben. In den Perspektivteams kommen vorwiegend U 9- und U 10-Jahrgänge zusammen. Vereinzelt werden auch jüngere Spieler in die Kader aufgenommen, sofern sie aufgrund ihrer Entwicklungsstufe und Leistungsfähigkeit schon mithalten können, damit Erfolgserlebnisse und Spaß garantiert sind.
Neue Wege – U 11 zieht nach
Um unseren Weg, dem mittlerweile schon weitere prominente Vereine – zuletzt mit großer öffentlicher Zustimmung auch der FC Bayern München – gefolgt sind, weiter auszubauen, wollen wir uns ab der kommenden Saison auch in der U 11 von gewöhnlichen Mustern lösen und neue Schritte gehen. Dafür werden wir unsere jüngste NLZ-Mannschaft, die bisher in der U 13-Kreisklasse um Siege gekämpft hat und aktuell als Tabellenführer sogar die besten Chancen auf einen Aufstieg in die Kreisliga besitzt, aus dem Spielbetrieb abmelden. Alternativ dazu wollen wir uns regelmäßig mit Vereinen aus der Region zu Vergleichseinheiten treffen. Das ermöglicht eine freie „Spieltagsgestaltung“ fernab von Erfolgsdruck und Ergebnissen. Weitergehend werden wir uns nicht in gewohnten Spielformen messen, sondern in deutlich kleineren Gruppen. In der Praxis würde das bedeuten, dass zum Beispiel statt Neun-gegen-Neun drei parallel stattfindende Drei-gegen-Drei-Spiele ausgetragen werden. Davon versprechen wir uns mehr Ballaktionen, Eins-gegen-Eins-Situationen und Verantwortung für jeden einzelnen Spieler – losgelöst von jeglichen taktischen Vorgaben und Spielständen.
Unsere größte Aufgabe in diesem jungen Alter ist es zweifelsohne, den Spagat zwischen Entwicklung, Spaß und „Kind sein lassen“ zu schaffen. Das ist eine große Verantwortung, der wir versuchen, mit Weitsicht, Selbstreflexion und Vernunft gerecht zu werden. Denn im Mittelpunkt – und da sind wir uns alle einig – stehen am Ende des Tages immer die Kinder und der Spaß am Fußball!