Maximaler Ertrag: 3:0-Erfolg bei der Auswärtspremiere in Zwickau
21. Juni, 2020 18.45 Uhr
Trainer Tomas Oral tauschte gegenüber dem Heimspiel gegen Braunschweig zwei Positionen: Für Filip Bilbija rückte Caniggia Elva in die Startformation, Fatih Kaya begann für Dennis Eckert Ayensa. Das brachte taktisch auch eine etwas andere Ausrichtung mit sich: Die Ingolstädter agierten im Wechsel zwischen 4-4-2 und 4-3-3.
Der erste Torabschluss gehörte der Heimmannschaft: Zwickaus Ronny König, der beim Hinspiel zum 1:1 getroffen hatte, ergatterte den Ball, fackelte nicht lange und zog ab. Doch für Fabijan Buntic, der seinen Kasten in dieser Spielzeit bereits zehnmal sauber halten konnte, stellte der Schuss, der am Außennetz endete, keine Gefahr dar (1. Minute). Es schien so, als hätten die Schwäne mit diesem frühen Konter die Ingolstädter wachgerüttelt. Kutschke gewann auf Höhe der 16-Meter-Linie sein Kopfballduell, legte dann ab auf Kollege Maximilian Beister. Dieser zögerte keine Sekunde, buxierte die Kugel jedoch über das Gehäuse von Johannes Brinkies (3.). So richtig gefährlich wurde es auf Seiten der Schanzer dann nicht mehr, anders die Zwickauer, die anfänglich das Heft in die Hand nahmen. Marcel Gaus, Tobias Schröck und Co. mussten ihre Gegner immer wieder am Kontern hindern (6., 8.). Die Donaustädter waren in ihrem 4-4-2 sichtlich um Stabilität bemüht.
Es dauerte knapp zehn Minuten ehe sie erste Chancen kreierten, sodass es dann allmählich zügiger von Strafraum zu Strafraum ging, wobei die FCI-Standards noch keine Torgefahr ausstrahlten (11.). Dafür machten die Hausherren einiges für die Offensive: Immer wieder kamen die Schwarz-Roten zu spät gegen die schnellen Außen Morris Schröter und Nils Miatke (18.) – die zwei Minuten später fast belohnt worden wären: Kaya verlor auf der rechten Außenbahn das Laufduell, das Spielgerät rutschte unglücklich durch, landete bei Miatke. Allerdings hatten die Sachsen ihre Rechnung ohne den ehemaligen Zwickauer Nico Antonitsch gemacht, der bärenstark auf der Linie klären konnte. Der 23-Jährige Buntic wäre chancenlos gewesen (20.). Keine 120 Sekunden war es erneut am 28-Jährigen Österreicher, der seine Jungs – per Kopf – vor dem einschussbereiten König und einem Rückstand retten konnte.
Alles in allem waren die Zwickauer besser in der Partie, wobei die Truppe von Tomas Oral in der 27. Minute am Führungstreffer schnupperte: Robin Krauße gewann den zweiten Ball auf Höhe des rechten Strafraumecks, nahm das runde Leder volley – doch sein harter Schuss zappelte nicht in den Tormaschen. Die Schanzer wirkten alles andere als zufrieden, kamen sie doch nicht so richtig in Fahrt. Dies mündete in der ersten gelben Karte der Partie, die Schröck für seine Grätsche sah (29.). Der anschließende Freistoß landete auf dem Tornetz. Durchatmen beim FC Ingolstadt 04. Auch kurze Zeit später war erneut die Defensive der Gäste gefordert, doch Antonitsch konnte wieder bravourös vor König klären (32.).
Hatten die Hausherren das Spiel bis dato kontrolliert, so strahlten kurz vor der Pause die Ingolstädter mehr Torgefahr aus: Immer wieder kämpften sich Kaya, Elva und Beister gen gegnerischen Strafraum, doch die defensiv gut stehenden Zwickauer verhinderten, dass die FCI-Stürmer unbedrängt zum Schuss kommen konnten (36., 38.) – zumindest bis zur 40. Minute: Beister konnte sich im Kopfballduell durchsetzen, verlängerte für den 20-Jährigen Kaya, der sich hervorragend gegen Ali Oderbas behaupten konnte. 1:0 für den FCI – zum Schrecken der bis dato aktiveren Schwäne! Diese waren in den darauffolgenden Minuten um eine Antwort bemüht, woraus sich auch Lücken für die Ingolstädter ergaben: Beister konterte blitzschnell, passte auf Kapitän Kutschke, der zum 2:0 einschob (45. + 2). Zwei Großchancen, zwei Buden – die Schanzer-Offensive agierte sehr effizient. Und so ging es, kurz nach dem zweiten Treffer, in die Kabine.
Verhinderte die frühe Führung für die Schwäne: Ex-Zwickauer Nico Antonitsch zeigte eine bärenstarke Defensivleistung (Foto: Bösl / KBUMM).
Die Schanzer kehrten unverändert auf den Rasenteppich zurück, schließlich gab es keinen Grund für Tomas Oral einen Wechsel vorzunehmen. Und seine Jungs zeigten sich mit Wiederanpfiff genauso wach und kämpferisch wie in den Schlussminuten der ersten Halbzeit. So eroberte Elva den Ball, versuchte diesen quer zu legen auf Beister – doch dieser erreichte die Kugel nicht mehr (49.). Auf der Gegenseite musste Buntic erneut sein Können unter Beweis stellen (50.), wobei im Bollwerk der Schwäne weiterhin Risse erkennbar waren: So konnte sich Kutschke auf der rechten Außenbahn gekonnt durchsetzen und den Ball in Richtung Tor lupfen. Fast hätte Brinkies zum dritten Mal hinter sich greifen müssen (51.), was zwei Minuten später dann doch noch der Fall war: Wieder perfektes Zusammenspiel zwischen Kaya und Beister, dieses Mal war der gebürtige Lüneburger der Nutznießer. Nach dem flachen Pass des jungen Angreifers kam Beister mit der Pieke an den Ball und traf zum 3:0 (53). Damit war die Partie gefühlt entschieden. Dennoch spielten die Gäste weiterhin eine Vielzahl an Chancen heraus. Nach einem wunderschönen Pass von Kaya, konnte Elva sich nicht in die Liste der Torschützen einreihen (65.). Auch Beister belohnte sich nicht mit einem zweiten Treffer, er schoss aus 11-Metern über den gegnerischen Kasten (69.) – wieder hatte Kaya stark assistiert. In der 71. Minute dann ein Lebenszeichen der Hausherren: König tauchte im Strafraum auf, aber Antonitsch verhinderte wieder einmal den Anschlusstreffer.
Dann folgten auch die ersten Wechsel beim FC Ingolstadt 04: Tomas Oral brachte Dennis Eckert Ayensa für Fatih Kaya sowie Filip Bilbija für Caniggia Elva (72). Die Eingewechselten brachten nochmal ordentlich Schwung in die Partie: In der 77. Minute setzte sich Ingolstadts Deutsch-Spanier über rechts durch, konnte das runde Leder aber nicht in die Mitte zu Bilbija bringen. Wenig später bediente sich der 47-Jährige Ochsenfurter erneut seiner Reservebank. Maximilian Wolfram bekam Einsatzzeit, dafür verließ Kutschke das Grün. Darüber hinaus ging Beister für Jalen Hawkins (80). Danach immer wieder Eckert Ayensa, der allein die komplette Defensive der Zwickauer beschäftigte, doch letztendlich blieb es beim in dieser Höhe verdienten 3:0-Sieg des FC Ingolstadt 04.
Damit springen die Schanzer auf den sechsten Tabellenplatz. Am kommenden Mittwoch haben die Ingolstädter dann das nächste schwere Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten vor der Brust. Gegner ist der SV Waldhof Mannheim (20.30 Uhr).
FCI: Buntic – Gaus, Schröck, Antonitsch, Poulsen – Krauße, Thalhammer (90., Heinloth) – Kaya (72., Eckert Ayensa), Beister (80., Hawkins), Elva (72., Bilbija) – Kutschke (80., Wolfram)
Tore: 0:1 (40., Kaya), 0:2 (45.+ 2, Kutschke), 0:3 (53., Beister)