"Immer an unsere Chance geglaubt": Doppelpackerin Ebert zum Zweitliga-Klassenerhalt
Am vergangenen Sonntag sicherten sich die Schanzerinnen auch dank der beiden Treffer von Lisa Ebert in der letzten Minute den 2:1-Auswärtssieg in Köln und den damit verbundenen Klassenerhalt im Unterhaus. Wir haben mit der Offensivspielerin über ihre Gedanken vor dem Strafstoß, die Feierlichkeiten im Bus sowie die starke Rückrunde unserer Frauen gesprochen.
fci.de: Servus Lisa! Herzlichen Glückwunsch zum vorzeitigen Klassenerhalt in der 2. Frauen-Bundesliga. Nach dem Sieg in Köln musstet ihr euch mit der Feier zunächst noch ein wenig gedulden, da das Spiel vom SC Freiburg II in Frankfurt erst am Nachmittag begann. Wie habt ihr die Partie verfolgt und dann anschließend gefeiert?
Lisa Ebert: Unsere Heimfahrt war aufgrund der späteren Anstoßzeit der Freiburgerinnen ziemlich spannend und auch etwas beunruhigend. Wir haben als Team dann aber den Live-Ticker des Spiels verfolgt. Als feststand, dass Frankfurt 3:1 gewonnen hat, waren wir natürlich alle überglücklich und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Ich glaube, dass wir den gesamten Bus zusammengeschrien haben.
fci.de: Du hast am Sonntag einen Doppelpack geschnürt und euch kurz vor Ende der Partie per Strafstoß wieder auf die Siegerstraße gebracht. Was ging dir vor einem solch wichtigen Schuss durch den Kopf?
Lisa Ebert: Natürlich wusste ich, dass das wohl der wichtigste Elfmeter in meiner bisherigen Laufbahn sein wird. Als ich mit dem Ball zum Punkt gelaufen bin, gingen mir viele verschiedene Gedanken durch den Kopf. Auch die Zeit, bis die Schiedsrichterin schließlich gepfiffen hat, kam mir sehr lange vor. Deshalb habe ich einfach versucht, mir keinen Druck zu machen und den Strafstoß so zu schießen, als wäre es ein normales Training. Zum Glück hat das am Ende auch gut funktioniert.
fci.de: Nach der Hinrunde hattet ihr nur 12 Zähler auf dem Konto, mittlerweile sind es 31 Punkte. Was habt ihr im Vergleich zur Hinserie verändert?
Lisa Ebert: Eigentlich haben wir gar nicht so viel anders gemacht. Ich glaube, dass vor allem die vielen jungen Spielerinnen in unseren Reihen in der ersten Saisonhälfte viel Erfahrung sammeln konnten. Das Wichtigste war allerdings, dass wir uns gegenseitig immer Mut zugesprochen haben und dadurch als Mannschaft noch enger zusammengerückt sind.
fci.de: Dennoch betrug der Abstand auf das rettende Ufer teilweise vier Punkte. Wie schwierig war es, nie den Glauben an den Klassenerhalt zu verlieren?
Lisa Ebert: Natürlich gab es schon Phasen, in denen ich darüber nachgedacht habe, was passiert, wenn die kommende Partie verloren geht oder die direkte Konkurrenz anfängt, zu punkten. In dieser Zeit bekamen wir vor allem vom Team hinter dem Team viel Zuspruch, sodass wir alle immer an unsere Chance geglaubt haben, auch wenn uns viele bereits abgeschrieben hatten. Insgesamt haben wir das als Mannschaft gut hinbekommen.
fci.de: Vor allem auf fremden Plätzen lief es richtig gut. Ihr habt unter anderem den Tabellenführer aus Leipzig geschlagen sowie in Gütersloh gewonnen. Was macht euch auswärts so stark?
Lisa Ebert: Wenn ich die Antwort darauf hätte, würden wir bei den Heimspielen alles genauso machen. Die Siege in Leipzig und Gütersloh waren auf jeden Fall enorm wichtig für uns. Dort haben wir Zähler geholt, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte, die uns dann schlussendlich aber auch zum Klassenerhalt verholfen haben.
fci.de: Am kommenden Montag endet die Saison mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern München II. Was nehmt ihr euch für den Saisonabschluss vor?
Lisa Ebert: Natürlich wären drei Punkte gegen die Bayern der krönende Abschluss dieser Saison. Nachdem wir unser Saisonziel bereits erreicht haben und am letzten Spieltag nicht noch einen Sieg für den Klassenerhalt brauchen, können wir viel befreiter aufspielen. Jetzt gilt es, die Partie zu genießen und noch einmal Spaß am Fußball zu haben.
fci.de: Wie sieht nun der Sommerfahrplan von euch als Team und auch von dir persönlich aus?
Lisa Ebert: Ich habe in den kommenden Wochen zunächst einen kleinen einwöchigen Urlaub geplant, in dem ich mich von der anstrengenden Saison erholen werde. Anfang Juli startet dann bereits wieder die Vorbereitungsphase. Im Zuge dessen fahren wir als Team auch in ein dreitägiges Trainingslager und wollen anschließend zum Ligastart wieder voll angreifen.