Hasenhüttl im Facebook-Check
06. Januar, 2015 18.30 Uhr
Frage: Wie haben sie es geschafft, die Mannschaft so zu formen und den Teamgeist zu stärken?
Hasenhüttl:
Ich habe versucht, den Spielern klare, einfache Abläufe an die Hand zu geben und sie so zu einer Mannschaft werden zu lassen. Wenn diese dann funktionieren und die Erfolgserlebnisse dazukommen, dann wächst auch der Teamgeist.Frage: Wie motivieren Sie die Spieler in der Halbzeitpause, so dass diese in der zweiten Halbzeit noch einmal alles geben und oft auch über sich hinaus wachsen?
Hasenhüttl: Ich bin da eher ruhig und sachlich. Wir sprechen sehr deutlich die Defizite an und versuchen der Mannschaft Lösungen mitzugeben, wie es noch besser klappen kann. Kurz bevor es wieder losgeht, pushen wir uns dann noch.
Frage: Wenn der FC Ingolstadt aufsteigt, wie sehen Sie die Chancen in der Bundesliga? Wo könnte Ingolstadt in 3-5 Jahren landen?
Hasenhüttl: Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es irgendwann mal soweit sein sollte. Wir haben im Augenblick eine tolle Truppe, der ich noch sehr viel zutraue. Wir sind noch nicht am Ende unserer Entwicklung. Ich habe keine Ahnung wo der FCI nächsten Sommer steht und schon gar nicht, was in drei Jahren ist. Fußball ist und bleibt ein Tagesgeschäft.
Frage: Gefällt es Ihnen hier in Ingolstadt und haben sie vor, die Einsatzzeit als Trainer von Herrn Schaaf in Bremen zu überbieten?
Hasenhüttl: Mir gefällt es hier definitiv sehr gut. Das Arbeiten macht mir Freude und vieles von dem, was ich mir erwünscht habe, ist schon eingetreten. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, solange wie Herr Schaaf Trainer eines Vereins zu bleiben. Das hängt selten vom Wunsch des Trainers ab, vielmehr vom sportlichen Erfolg. Als Trainer ist man bei Misserfolg schnell Geschichte, so ist das Geschäft.
Frage: Wieviel FCI steckt in Ralph Hasenhüttl?
Hasenhüttl: Schon eine ganze Menge. Ich bin hier Teil einer sehr spannenden Phase des Vereins. Im Augenblick ist das Tempo unserer Entwicklung fast schon beängstigend.
Frage: Was war ihr schönster Moment beim FC Ingolstadt?
Hasenhüttl: Das ist schwer zu sagen. Der erste Sieg in Fürth war sicher etwas Besonderes. Das erste Mal im ausverkauften Audi Sportpark aufzulaufen, das wäre natürlich auch ein sehr schöner Moment…
Frage: Gibt es schon Anfragen von größeren Klubs?
Hasenhüttl: Das weiß ich nicht, da müsste ich meinen Berater fragen. Aber diese Frage interessiert mich nicht.
Frage: Haben Sie vor, das Team durch weitere Österreicher noch besser zu machen?
Hasenhüttl: Ich habe selbstverständlich vor, das Team besser zu machen. Allerdings nicht zwingend durch Neuzugänge. Wenn in Österreich ein Spieler ist, der zu uns passt und wir auf dieser Position einen brauchen, warum nicht? Aber die Nationalität ist das letzte, worauf ich achte.
Frage: Hast du dich vor 2-3 Jahren auch schon für den FCI interessiert?
Hasenhüttl: Ja, weil ich schon früher mit anderen Vereinen gegen Ingolstadt gespielt habe. Zuletzt mit dem VfR Aalen.
Frage: Wenn eine gute Fee kommen und sagen würde „Lieber Ralph, Du hast 11 Wünsche frei und darfst Dir eine Wunschmannschaft zusammenstellen.“ Welche Spieler würden in Ihrer Traumelf auflaufen?
Hasenhüttl: Spieler, die lernwillig, selbstkritisch, ehrgeizig, laufstark, zweikampfstark und mutig sind, dazu noch teamfähig und respektvoll im Umgang miteinander. Kurzum: meine jetzige Mannschaft.
Frage: Wie wichtig ist Co-Trainer Michael Henke bei Ihrer Arbeit? Er hat ja bereits zweimal die Champions League gewonnen und dazu etliche Titel. Kann er viel von seiner Erfahrung einbringen?
Hasenhüttl: Ja, das kann er. Es ist immer spannend, ihm zuzuhören. Er hat sehr vieles schon erlebt, lässt das aber trotzdem nicht heraushängen und ist nicht nur deshalb ein toller Co-Trainer. Wir haben eine super Atmosphäre im ganzen Trainer- und Betreuerstab. Auch das ist ein Mosaikstein unseres Erfolges.
Frage: Woher nehmen sie die Energie, immer gut drauf zu sein?
Hasenhüttl: Ich weiß nicht, ob ich immer gut drauf bin. Aber ich kann sagen, dass ich ein sehr positiver Mensch bin und die Lust auf diesen Job sehr viel Energie freisetzt. Jedoch ist kein Mensch grenzenlos belastbar. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich eine Pause brauche, dann nehme ich sie mir auch. Das ist wichtig.
Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen Fans und Partnern des FC Ingolstadt besinnliche Weihnachten zu wünschen und mich für die grandiose Unterstützung im Jahr 2014 zu bedanken!
Euer Ralph.