FCI unterliegt Hoffenheim nach turbulenter Partie
04. März, 2017 17.30 Uhr
Traf auf seine ehemaligen Teamkollegen: Benjamin Hübner (Foto: Bösl/KBUMM)
Das gelang in der Anfangsphase, denn der FCI verstand es, durch frühes Suchen der Zweikämpfe den Spielaufbau der Kraichgauer empfindlich zu stören. Lediglich in der siebten Minute wurde es kurz gefährlich, als Steven Zuber von links Kerem Demirbay bediente, dessen Schuss aus zehn Metern von FCI-Kapitän Marvin Matip geblockt wurde. In der 17. Minute ging die TSG dennoch durch ein Traumtor in Führung: Sebastian Rudy wurde 27 Meter vor dem Tor nicht entscheidend gestört und zog ab. Der Ball schlug im rechten Eck erst am Pfosten und dann zum 1:0 im Netz der Schanzer ein, die nun offensiver agieren mussten.
Der FCI kombinierte sich in der Folge oft vor den Sechzehner der Gastgeber, wo jedoch zu oft die zündende Idee fehlte. So blieben Chancen auf beiden Seiten vorerst Mangelware, was auch den beiderseits extrem kompakten Abwehrreihen geschuldet war. In der 34. Minute sah Torschütze Sebastian Rudy die erste gelbe Karte der Partie wegen Foul an Alfredo Morales. Die Schanzer blieben dran und fanden in der 38. Minute dann doch die Lücke in der Hoffenheimer Abwehr: Nach schnellem Einwurf von Florent Hadergjonaj von der rechten Seite auf Darío Lezcano schirmte der Paraguayer den Ball im Strafraum klasse ab und legte für den aufgerückten Almog Cohen auf, der mit links zum 1:1 ins rechte Eck vollstreckte. So ging es mit einem absolut verdienten Remis für unseren Schanzer in die Halbzeit, auch deshalb, weil Martin Hansen einen Abschluss von Sandro Wagner, der bis dahin komplett von der Hintermannschaft des FCI in Schach gehalten wurde, problemlos festhielt (45+1. Minute).
Florent Hadergjonaj und Almog Cohen feiern die zwischenzeitliche Führung (Foto: Bösl/KBUMM)
Ohne personelle Veränderungen schickten beide Trainer ihr Team zurück aufs Feld. Der FCI verbuchte in der 52. Minute eine gute Möglichkeit, als zunächst Almog Cohen vermeintlich im Hoffenheimer Strafraum gefoult wurde und anschließend Kevin Vogt in höchster Not den Ball vom am linken Pfosten einschussbereiten Lukas Hinterseer abgrätschte. Kurz darauf zog Julian Nagelsmann seinen ersten Wechsel und schickte Andrej Kramaric für Marco Terrazzino in die Partie (52. Minute). Die Gastgeber taten sich auch weiterhin schwer gegen die Donaustädter, die in der 60. Minute in Führung gingen: Nach Ecke von Pascal Groß wurden die Gastgeber dem Getümmel im eigenen Strafraum nicht Herr und so traf Nicklas Süle stark bedrängt in die eigenen Maschen zum 2:1 für den FCI.
Der Jubel sollte jedoch nicht lange andauern, denn in der 62. glich Hoffenheim durch einen Standard aus. Rudy brachte einen Freistoß von der Seitenlinie gut in den Schanzer Strafraum, wo Szalai am höchsten Stieg und zum 2:2 einköpfte. Mit Benjamin Hübner (58. Minute) und Markus Suttner (65. Minute) sahen zudem jeweils ein Mannschaftsvertreter Gelb. In der 68. Minute hätte die TSG sogar in Führung gehen können, als nach Flanke Sandro Wagner zu einem seltenen Abschluss per Kopf kam, den Martin Hansen mit einer starken Parade verhinderte. Auf der anderen Seite war es Markus Suttner, der aus kürzester Distanz nur knapp an Hoffenheim-Schlussmann Baumann scheiterte und auch Darío Lezcano brachte den Abpraller nicht im Netz unter (70. Minute). Kurz darauf zog auch Maik Walpurgis seine erste Wechseloption und schickte Stefan Lex für Pascal Groß in die Partie (72. Minute).
Sorgte für den Assist zum Ausgleich: Darío Lezcano (Foto: Bösl/KBUMM)
Die Partie nahm nun deutlich an Intensität zu und der FCI präsentierte sich keineswegs als Außenseiter. In Minute 74. platzierte Markus Suttner einen wuchtigen Freistoß aus 27 Metern auf das linke Eck – Baumann tauchte ab und konnte den Schuss knapp abwehren. Mehr Glück hatte Kramaric, der eine Unaufmerksamkeit in der FCI-Abwehr gnadenlos ausnutzte. In der 77. Minute bediente Demirbay den unbewachten Kramaric mit einem Steilpass, der aus zehn Metern die Hoffenheimer Führung erzielte. Es sollte jedoch noch dicker für den FCI kommen, denn in der 79. Minute legte der Torschütze selbst für Szalai auf, der das 4:2 erzielte und somit einen deutlichen Wirkungstreffer gegen den FCI landete, der zuvor drauf und dran war, die Partie in die eigene Richtung zu wenden.
Chefcoach Maik Walpurgis reagierte noch einmal und brachte in der 82. Minute Sonny Kittel für Lukas Hinterseer. Zuvor war auf Seiten der Gastgeber Jeremy Toljan für Amiri gekommen (79. Minute) und mit Ermin Bicakcic für Sandro Wagner war in der 85. Minute das Hoffenheimer Wechselkontingent ausgeschöpft. Auf Seiten des FCI schickte Walpurgis Anthony Jung für Alfredo Morales in die letzten Minuten (88.). Der FCI kam in der Schlussphase zu keinen Chancen mehr und musste letztendlich durch die Übermacht der TSG auch noch das 5:2 hinnehmen. Nach Eckball von Demirbay stieg Ex-Schanzer Benjamin Hübner am linken Pfosten am höchsten und köpfte in der 88. Minute zum letztendlich zu hohen Endstand ein.
Insgesamt fünf Mal durften die Hoffenheimer am Ende jubeln (Foto: Bösl/KBUMM)
In einer Woche bestreiten unsere Schanzer dann das Samstagabendspiel vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Köln. Anpfiff am 11. März ist dann um 18.30 Uhr.
FC Ingolstadt 04: Hansen – Hadergjonaj, Matip (C), Brégerie, Tisserand, Suttner – Cohen, Groß (72. Lex), Morales (88. Jung) – Lezcano, Hinterseer (82. Kittel)
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Süle, Vogt, B. Hübner – Rudy (C), Zuber – Demirbay – Terrazzino (52. Kramaric), Amiri (79. Toljan) – Wagner (85. Bicakcic), Szalai
Zuschauer: 22 000 (Wirsol Rhein-Necker-Arena, Sinsheim)
Schiedsrichter: Bastian Dankert