Erfolgsgaranten, Ehemalige und der harte Kern: Fünf Geschichten zum Spiel in Verl

Ballsicher: Marc Stendera sortiert das FCI-Spiel bereits im ersten Aufeinandertreffen mit Verl (Foto: Meyer / KBUMM).

Erfolgsgaranten, Ehemalige und der harte Kern: Fünf Geschichten zum Spiel in Verl

10. Februar, 2021 18.00 Uhr

Franz Beckenbauer sagte einst: „Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage!“ Tja, wenn der Kaiser solch eine Fußballweisheit verlauten lässt, ist dies bekanntlich in Stein gemeißelt. Nach dem furiosen Spiel gegen den bisherigen „Angstgegner“ Viktoria Köln fahren die Schanzer am kommenden Wochenende erstmals und mit breiter Brust zu Aufsteiger SC Verl. Aber: Gegen den aktuellen Tabellsechsten tat man sich im Hinspiel bekanntermaßen schwer – Marcel Gaus und Björn Paulsen erzielten die Treffer beim 2:1-Heimsieg – nun wollen Kapitän Stefan Kutschke und Co. jedoch eine „kleine Serie“ starten und auch beim Wiedersehen mit dem Liga-Neuling die Zähler einfahren. Unsere fünf Stories zum Kontrahenten aus Verl handeln diesmal vom harten Kern, beinhalten aber auch ein wenig Historie, (zwei) Erfolgsgaranten, richten den Blick auf eine ganz starke Nachwuchsarbeit und orakeln zum Start einer Serie… viel Spaß bei der Lektüre zur Einstimmung auf den 24. Spieltag!

Roger Schmidt, Arne Friedrich und Angelo Vier
Viel weiß man in den Ingolstädter Gefilden nicht über den SC Verl 1924. Dies liegt sicherlich auch daran, dass beide Vereine noch nie gegeneinander gespielt haben. Das ostwestfälische Städtchen Verl mit seinen rund 26.000 Einwohnern liegt 15 Kilometer südlich von Bielefeld im Landkreis Gütersloh und trägt seine Heimspiele in der 5.135 Zuschauer fassenden Sportclub Arena aus. Der SC Verl gehörte in den letzten Jahrzehnten jeweils der dritten oder vierten Spielklasse an. Der aktuelle Trainer Guerino Capretti übernahm die Schwarz-Weißen 2017 und stieg mit den spielstarken Ostwestfalen als Zweiter der Regionalliga West und nach Relegationsspielen gegen Lokomotive Leipzig (2:2, 1:1) erstmals in die Dritte Liga auf. Einige bekannte Spieler trugen das Trikot des SC Verl, darunter Arne Friedrich, unser Ex-Sportdirekor Angelo Vier, Roger Schmidt und Ansgar Brinkmann. An der Seitenlinie standen beim kommenden Gegner unter anderem so bekannte Trainer und ehemalige Spieler wie Duisburg-Ikone Bernhard Dietz, Ex-Frankfurt-Manager Heribert Bruchhagen oder Dieter Hecking.


Nürnbergs Sportvorstand Dieter Hecking war von Sommer 2000 bis Januar 2001 in Verl tätig (Foto: Bösl / KBUMM).

Der harte Kern
Der „Harte Kern – Bauernpower“ ist der einzig offizielle Fanclub des SC Verl. Gegründet 1999 zählt der Support der Schwarz-Weißen aktuell 73 Mitglieder. Der aktuelle Eintrag im offiziellen Forum des Fanclubs befasst sich – wie könnte es anders sein – mit dem kommenden Auftritt ihrer Verler. Dort ist mit Blick auf die aktuelle Wetterlage vor Ort wenig optimistisch zu lesen: „Ich denke mal, dass das Spiel nicht stattfinden wird. In Verl liegt zu viel Schnee und scheinbar hat der SCP einer Austragung in Paderborn die Absage erteilt. …“ Wir werden sehen, der Aufsteiger kommt mit Schwung und viel Euphorie. Nun ja, der Blick nach draußen ist wirklich wenig einladend, aber ein bißchen Zeit ist ja noch, bis am Samstag um 14 Uhr angepfiffen wird.

Zwei Erfolgsgaranten
Zlatko Janjic und Aygün Yildirim sind die beiden herausragenden Tor- und Erfolgsgaranten des SC Verl. Beide stießen 2019 zu den Ostwestfalen und sorgen seitdem für Angst und Schrecken bei den gegnerischen Torhütern. Während Janjic bei Arminia Bielefeld bereits Erstligaluft schnupperte und darüber hinaus in 187 Drittligaspielen satte 69 Treffer erzielte, war Yildirim in der Vergangenheit vor allem in der Regionalliga West erfolgreich. Auch in der aktuellen Saison hinterließ das Duo bislang einen nachhaltigen Eindruck. Yildirim erzielte acht Treffer in seinen 21 Auftritten, Janjic netzte für den Aufsteiger gar zwölfmal in 19 Partien ein. Die Defensive des FC Ingolstadt 04 tut am Samstag also gut daran, die beiden über 90 Minuten nicht aus den Augen zu lassen. Besonders Yildirim wird heiß auf seinen Auftritt sein, beim letzten Spiel des SC war der 25-Jährige gelbgesperrt.

Starke Nachwuchsarbeit
Wirft man in Liga 3 einen Blick auf die oft zitierten Eigengewächse und eine fruchtbare Nachwuchsarbeit, so stellt man fest, dass der FC Ingolstadt 04 in diesem Bereich ganz hervorragende Arbeit leistet. Neun aktuelle FC-Spieler waren in den Nachwuchsmannschaften des Vereins aktiv und gehören in dieser Saison dem Profi-Kader an. Dies sind: Fatih Kaya, Filip Bilbija, Thomas Keller, Patrick Sussek, Jalen Hawkins, Gordon Büch, Merlin Röhl, Justin Butler und Lukas Schellenberg. Mit Defensiv-Allrounder Jonatan Kotzke fand zudem ein weiterer Akteur über die U 21 des FCI den Weg in den Profi-Kader. Die Schanzer nehmen damit eine Spitzenstellung in der Liga ein. Ohne eigenen Nachwuchs versuchen es übrigens der SV Waldhof Mannheim und Türkgücü München bisweilen, sicherlich auch nicht unbedingt erfolglos. Und beim kommenden Gegner SC Verl kicken zwei Eigengewächse im Kader mit.


„Bilderbuch-Schanzer“: In der Donaustadt geboren, durchlief Patrick Sussek fast das gesamte FCI-NLZ (Foto: Bösl / KBUMM).

Auf zur Serie!
Zwischen dem 5. und dem 9. Spieltag holten die Schanzer 11 Punkte in fünf Spielen und blieben dabei ungeschlagen, bisher die stärkste FCI-Serie in der laufenden Saison. In den vergangenen drei Begegnungen gegen Halle, Haching und Köln konnte die Elf von Trainer Tomas Oral ebenfalls gut zuschlagen: Sieben Zähler wurden verbucht.Setzt sich der Trend in Nordrhein-Westfalen fort, festigen die Schanzer ihre Spitzenposition in der Liga und starten zudem wieder eine Serie. Daher also umso mehr: Voller Fokus auf die Premiere in Verl!