„Die Effektivität entscheidet“
18. Dezember, 2014 09.00 Uhr
Wer beim Hinspiel im Stadion war, weiß um die Stärken der Gastgeber, die „uns alles abverlangen werden“, so der Österreicher weiter. Am 2. Spieltag erkämpften sich Pascal Groß und Co. erst in der letzten Minute ein 2:2. Zweimal gingen die Gäste damals durch Kopfbälle in Führung, ehe Karl-Heinz Lappe per Fallrückzieher den Last-Minute-Ausgleich erzielte. „Nach dem Remis zuhause, kamen die ersten Fragen nach einem Fehlstart auf. Nun sieht man, eine Hinrunde später, diesen Aufsteiger und uns ganz anders“, beschreibt Hasenhüttl die Entwicklung der Kontrahenten.
Ein leichtes Spiel wird es auch diesmal nicht, denn Darmstadt ist bis dato im eigenen Stadion eine Macht. Die „Lilien“ gewannen sechs ihrer neun Heimspiele in dieser Saison und spielten dabei achtmal „zu Null“. Mindestens genauso beeindruckend ist allerdings die Ingolstädter Auswärtsstärke: Nur eines der letzten 21 Partien auf fremden Terrain verloren die Schanzer (1:2 gegen Nürnberg). 14-mal musste Keeper Ramazan Özcan dabei kein Gegentor hinnehmen. Zusammen mit dem kommenden Gegner stellt das Team von Ralph Hasenhüttl hinter RB Leipzig die beste Defensive der Liga.
Es ist also von einem Spiel auszugehen, in der Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen werden. „Am Ende wird die Mannschaft als Sieger vom Platz gehen, die die höhere Effektivität aufweist. Beide sind stark im Spiel gegen den Ball und in der Offensive brandgefährlich“, resümiert der 47-Jährige die Statistiken.
Tatsächlich stellt der Fussballclub mittlerweile die beste Offensive der Liga mit 30 Treffern, die sich auf viele Spieler verteilen. Laut Hasenhüttl eine weitere Stärke seiner Mannschaft: „Unser Angriff ist schwer auszurechnen, was gegen solche Gegner helfen kann.“ Auch Lilien-Kapitän Aytac Sulu weisß um die Qualitäten der Schanzer: „Wir werden alles in die Waagschale legen müssen, um die Null zu halten und sie diesmal schlagen zu können.“ Sein Trainer Dirk Schuster meint gar: „Ingolstadt ist derzeit eine Übermannschaft, das Non plus Ultra der Liga. Wir haben Respekt, aber definitiv keine Angst.“
Die Rolle des „Underdogs“ sei Darmstadt laut Hasenhüttl dennoch los, da der Gegner über die ganze Hinrunde hinweg Top-Leistungen abgerufen und über ein ausgeglichenes, starkes Team verfüge, sowie diesmal den Heimvorteil im Rücken habe.
Mit welcher Elf der Österreicher dennoch im Merck-Stadion einen erfolgreichen Jahresabschluss erreichen will, ließ er wie immer offen. Die Trainingseindrücke der letzten Einheiten seien entscheidend, um finale Entscheidungen treffen zu können. Durch die englische Woche und die kraftraubende Hinrunde, könnte zumindest die ein oder andere Veränderung anstehen. Fest steht bislang nur der Ausfall der Langzeitverletzten, sowie die Sperre von Innenverteidiger Benjamin Hübner. Wie Hasenhüttl ihn ersetzen will, entscheidet sich ebenfalls kurzfristig.
Ungeachtet des Personals erwartet die etwa 400 Schanzer Fans, die das Team am Böllenfalltor unterstützen werden, ein Topspiel auf hohem Niveau. Man darf gespannt sein, was die letzte Auswärtsreise 2014 einbringt!