Didi, Dino, direkte Duelle: Fakten & Geschichten zum Duell mit dem HSV
26. November, 2021 15.34 Uhr
Ein Stift-Klau sorgt für Rot
13. August 2008, strahlender Sonnenschein über dem ESV-Stadion, das damals frisch renoviert und in TUJA-Stadion umbenannt worden war: Das erste Aufeinandertreffen des aufstrebenden Klubs aus Oberbayern mit dem Traditionsverein aus dem hohen Norden. Der FCI war unter Trainer Thorsten Fink gerade vier Jahre nach Vereinsgründung erstmals in die 2. Bundesliga aufgestiegen und empfing in der 1. Runde des DFB-Pokals den HSV. Das Team um Stefan Leitl lieferte dem Favoriten einen bedingungslosen Pokalfight, ging durch Ersin Demir in Führung und durfte beim Stand von 1:2 kurz vor Schluss immer noch von der Verlängerung träumen. Als „Zecke“ Neuendorf in der 90. Minute im Strafraum zu Boden ging, warteten alle Schwarz-Roten auf den Pfiff des Schiedsrichters – doch der blieb aus. Der HSV nutzt die Verwirrung, konterte und traf durch Paolo Guerrero zum entscheidenden 1:3. Wutentbrannt ob der Entscheidung stibitzte „Zecke“ dem Schiedsrichter kurzerhand den Kugelschreiber – und flog dafür vom Platz.
Gutes Pflaster Volksparkstadion
Bis zum nächsten Aufeinandertreffen sollte es über acht Jahre dauern. Seitdem begegnen sich die Schwarz-Roten und die Rothosen regelmäßiger in Pflichtspielen, wobei sich besonders der Hamburger Volkspark als gutes Pflaster für die Schanzer erwiesen hat: Dreimal trat der FCI bislang in der Hamburger Arena an, dreimal konnte man etwas Zählbares mitnehmen: In den beiden Schanzer Erstliga-Saisons gab es in den Duellen in der Hansestadt jeweils ein 1:1, wobei beide Male der spätere Hamburger Lukas Hinterseer das Tor für die Schanzer erzielte. In der Zweitliga-Saison 2018/19 gab es dann durch Tore von Lezcano, Pledl und Gaus einen fulminanten 3:0-Erfolg für die Donaustädter. Nur einmal konnten die Schanzer in der 2. Bundesliga auswärts höher gewinnen – mit 4:0 beim FC St. Pauli, also kurioserweise ebenfalls in Hamburg.
Didi und der Dino
Geschichten, die so nur der Fußball schreibt… Dass die erste Auswärtsfahrt als Geschäftsführer der Schanzer Dietmar Beiersdorfer nach Hamburg führt, darf zweifelsohne mit dieser gerne verwendeten Floskel beschrieben werden. Schließlich war der 57-Jährige insgesamt 15 Jahre in der Hansestadt aktiv. Von 1986 bis 1992 als Spieler, von 2002 bis 2009 als Sportvorstand und nochmals von 2014 bis 2016 als Vorstandsvorsitzender des damaligen Bundesliga-Dinos. Würde es die Pandemie nicht geben, Beiersdorfer hätte am Sonntag wohl einige Hände zu schütteln… „Der HSV hat mich über einen Großteil meines Lebens begleitet. Über die Jahre baut man viele emotionale Beziehungen zu einem Verein auf. Ich habe dem Klub unheimlich viel zu verdanken, habe selbst viel gegeben, aber auch viel zurückerhalten. Es wird schon ein besonderes Gefühl vor Ort sein, trotzdem steht für mich unsere derzeitige Situation beim FCI an erster Stelle“, so der neue Geschäftsführer Sport und Kommunikation beim FC Ingolstadt 04 vor seiner Rückkehr.
Maxis Rückkehr zum Ex-Klub
Und noch ein Rückkehrer: Auch für Maxi Beister wird das Duell am Sonntag ein ganz besonderes: Der gebürtige Göttinger war gerade einmal 13 Jahre alt, als er sich dem HSV-Nachwuchs anschloss. Dort durchlief er sämtliche Jugendmannschaften und wurde Profi. Nach einer Leihe nach Düsseldorf war er dann nochmal von 2012 bis 2015 für die Hamburger am Ball. Nun also das Wiedersehen als Gast im Volkspark.
Ex-Schanzer in Top-Form
Apropos Wiedersehen mit dem Ex-Klub – einen haben wir noch: Auf Sonny Kittel gilt es am Sonntag ganz besonders aufzupassen. Der ehemalige Ingolstädter befindet sich aktuell in absoluter Top-Form. In den letzten drei Partien gelang dem variablen Offensivspieler jeweils ein Tor, beim jüngsten 4:1-Erfolg über Regensburg legte Kittel zudem zwei weitere Treffer auf. Insgesamt kommt der 28-Jährige in dieser Saison bereits auf vier Treffer und sieben Vorlagen. Kittel ist damit einer der Topscorer der 2. Bundesliga.
Vermiest der FCI dem HSV den Vereinsrekord?
Wenn es nach uns geht, dann: Gerne! Seit elf Spielen ist der Hamburger SV ungeschlagen, sollte noch ein weiteres hinzukommen, wäre das ein neuer Vereinsrekord. Überhaupt sind die Rothosen in Fußballdeutschland das einzige Profi-Team, das noch keine zweite Niederlagen hinnehmen musste. Lediglich dem FC St. Pauli unterlag man bisher, wobei ganze acht Unentschieden dafür sorgen, dass der einstige Bundesliga-Dino (noch) nicht ganz oben in der Tabelle anklopft.
Belohnt euch, Schanzer!
Gegen den KSC agierte unser FCI – wie schon in so manchem Spiel dieser Saison – mindestens auf Augenhöhe und gab mit 18 Torschüssen so viele wie noch nie in dieser Spielzeit ab. Kurios und gleichzeitig ein Beleg dafür, dass bein den Schanzern viel zusammenkommt: Kein Team kassierte bisher mehr Gegentreffer nach Ecken (vier) und gegen den KSC gelang es dem FCI erstmals seit Ende August (Sieg gegen Sandhausen) wieder in Führung zu gehen. Standard-Stabilität, in Führung gehen und diese auch mal knapp über die Ziellinie bringen – das werden wichtige Bausteine für den weiteren Saisonverlauf sein. In diesem Sinne: Immer weiter und endlich belohnen, Schanzer!
Die Zahlen, Fakten und Geschichten zum anstehenden Schanzer Spiel werden euch präsentiert von der Allianz Agentur Tobias Gebert.