Der Schanzer Abstieg steht fest: Remis beim KSC
22. April, 2022 20.30 Uhr
Im Vergleich zum vergangenen Heimspiel gegen den SC Paderborn 07 stellte Coach Rüdiger Rehm im Mittelfeld und der Offensive um: Zum einen feierte Tobias Schröck sein Startelf-Comeback – letztmals stand er im September in einer FCI-Startelf, zum anderen rückte Filip Bilbija zurück ins Team und ersetzte Dennis Eckert Ayensa, dafür nahm Florian Pick eine etwas offensivere Rolle ein.
Konzentrierte Defensivarbeit und Schmidt vom Punkt
Nach wenigen Augenblicken mussten sich die Schanzer erstmals dem KSC-Angriff mit vollem Einsatz in den Weg werfen und schafften es noch den Ball zu entschärfen (1. Minute). Vier Minuten später spielte es der FCI dann schön vom eigenen Strafraum weg nach vorne und brachte am Ende Röhl an den Fünfmeterraum, sein Flachpass nach innen konnte aber im letzten Moment entschärft werden. Die Schwarz-Roten agierten sehr variabel, wechselten häufig die Positionen und lauerten auf Umschaltmomente. Der KSC verbuchte so reichlich Ballbesitz, doch es gab Momente der Unachtsamkeit – so auch in Minute 14: Keeper Kuster musste nach einem Steilpass aus seinem Tor eilen, klärte aber dann in die Füße von Bilbija, der von der rechten Außenbahn aus gut 40 Metern sofort abschloss, doch unmittelbar vor der Linie bekam der KSC-Schlussmann den Ball noch zu fassen (16.). Und die Schanzer machten weiter: Bilbija und vor allem Pick verbuchten weitere Gelegenheiten. Der Abschluss des Winter-Neuzugangs verfehlte sein Ziel sogar nur knapp, während „Fico“ im Strafraum geblockt werden konnte.
Der Aufwand sollte belohnt werden: In der 23. Minute bekamen die Schanzer einen Handelfmeter zugesprochen und Patrick Schmidt verwandelte eiskalt zur FCI-Führung! Eine Bilbija-Flanke fälschte zuvor O’Shaughnessy mit der Hand ab. Die Donaustädter verteidigten in der Folge konsequent sowie geschlossen und setzten weiter ihre Nadelstiche. Einen davon setzte Pick unglücklich und mit voller Wucht an die Schläfe von O’Shaughnessy, der musste länger behandelt werden und dann sogar vom Feld. Gute Besserung an dieser Stelle! Irorere kam für ihn auf das Feld (36.). Nachdem sich zuvor schon Schmidt eine Verwarnung abgeholt hatte, musste in der 39. Minute auch Kapitän Michael Heinloth eine Gelbe Karte hinnehmen. Auch in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel zeigte sich die gut organisierte FCI-Defensive stabil und durch Schröck kam sogar noch ein weiterer Abschluss auf den Zettel – sein Halbvolley rutschte ihm aber leicht über den Spann und am Ende über das Tor (44.). Dann ging es nach, aus Sicht der Schanzer, sehr ordentlichen 45 Minuten in die Kabine.
Schanzer schlagen schnell zu – KSC-Standard-Stärke gleicht aus
Und es ging noch besser in den zweiten Durchgang: Nach 24 Sekunden setzte sich Röhl überragend auf der rechten Seite durch, brachte den Ball in die Mitte zu Pick, dessen Schuss noch geblockt werden konnte, doch Filip Bilbija stand goldrichtig und vollstreckte zum 2:0 (46.)! Vor Wiederanpfiff wechselten die Schanzer übrigens zum ersten Mal: Gebauer übernahm die Rechtsverteidiger-Position von Heinloth und Schröck die Kapitänsbinde. Bilbija hätte kurz darauf – nach einem tollen Steilpass – beinahe den Doppelpack schnüren können, legte aber zu unsauber quer (48.). Auch ein weiterer Pick-Schuss kam im Anschluss nicht ganz durch (49.). Der KSC war komplett aus dem Tritt und Coach Christian Eichner reagierte darauf mit einem Viererwechsel (53.).
Nach knapp einer Stunde war dann Schluss für Tobias Schröck, der das Zentrum – zusammen mit Preißinger – sehr gut bearbeitet hatte, für ihn kam Nils Röseler (58.). Der Gastgeber übernahm, sicherlich auch bedingt durch die offensiven Wechsel, wieder mehr Kontrolle, doch Musliu, Antonitsch und Co. waren bei den vielen Hereingaben immer wieder zur Stelle. Aus den sich immer wieder bietenden Konterchancen machten die Schanzer zu wenig und so zeigte der KSC plötzlich doch seine große Standardstärke: Schleusener köpfte eine Ecke wuchtig zum Anschlusstreffer ins Netz (69.).
Und es sollte wiederum ein Eckstoß sein, der dann sogar den Ausgleich bescherte: Top-Torjäger Philipp Hofmann nickte den Ball an den Innenpfosten, von wo dieser ins Netz trudelte (75.). Zwei Nackenschläge für den FCI, der in dieser Phase noch weiter hinten reingedrückt wurde. Die Heimmannschaft hielt den Druck hoch und Jendrusch rettete in der 82. Minute mit einer starken Parade gegen Hofmann. Der FCI kam in den Schlussminuten der regulären Spielzeit sowie in der vierminütigen Nachspielzeit nicht mehr zum Führungstreffer, der aufgrund der Punkteteilung zwischen Düsseldorf und Dresden (2:2) dringend erforderlich gewesen wäre, um den vorzeitigen Abstieg am 31. Spieltag zu verhindern.
Viel zu lange hatten wir Zeit, uns auf diesen Moment vorzubereiten. Nun Gewissheit zu haben, tut dennoch unglaublich weh. Wir wünschen allen Schanzern vor Ort eine gute Heimreise nach Ingolstadt! Am nächsten Samstag (30.4.) ist die Elf von Rüdiger Rehm um 13.30 Uhr im Audi Sportpark gegen den Hamburger SV im Einsatz.
Aufstellung FCI: Jendrusch – Franke, Musliu, Antonitsch, Heinloth (46. Gebauer) – Bilbija, Preißinger, Schröck (58. Röseler), Röhl (76. Gaus) – Pick (68. (Sulejmani) – Schmidt (68. Kutschke)
Tore: Schmidt (24./FE), Bilbija (46.), Schleusener (69.), Hofmann (75.)
Gelbe Karten: Schmidt, Heinloth, Bilbija, Antonitsch, Franke