Das Ziel vor Augen: Schanzerinnen im Kampf um den Klassenerhalt
21. Mai, 2022 17.30 Uhr
Während die Zukunftsfrage nach der Ligazugehörigkeit bei einigen Klubs der 2. Frauen-Bundesliga bereits geklärt ist, stehen unseren Schanzerinnen entscheidende Wochen bevor: Nach 24 von 26 absolvierten Spieltagen liegen die Donaustädterinnen mit 24 Punkten auf dem 11. Rang und damit zwei Zähler sowie einen Platz über dem ominösen Strich. „Wir sind schwierig in die Spielzeit gestartet, weil es auch immer ein bisschen braucht, bis sich die Mannschaft findet und zusammenwächst. Nachdem wir zu Saisonbeginn einige Zähler liegen gelassen haben, sind wir immer besser reingekommen und haben immer häufiger wichtige Punkte gesammelt“, ordnet Kapitänin Ramona Maier den bisherigen Verlauf ein. Erster Verfolger des FCI ist der SV Elversberg (22 Punkte), wohingegen das Schlusslicht Borussia Bocholt bereits abgestiegen ist – und auch der Tabellen-13. SV Henstedt-Ulzburg hat nur noch theoretische Chancen auf den Ligaverbleib.
Die Frauen des FC Ingolstadt 04 haben ihr Schicksal damit in der eigenen Hand, auch weil sie aus einem sehr erfolgreichen Monat kommen: In den vier Begegnungen im April sammelten die Schwarz-Roten beachtliche zehn Punkte, unter anderem gab es einen deutlichen 5:1-Sieg beim 1. FC Nürnberg, dem aktuellen Tabellenfünften. „In dieser Phase haben wir zu unserer alten Stärke zurückgefunden: Mit schnellem Umschaltspiel nach vorne Tore erzielen und sich für den Aufwand belohnen“, so die 26-Jährige. Zuletzt folgte dann allerdings ein kleiner Dämpfer: Im Duell mit dem Tabellennachbarn VfL Wolfsburg II verpasste die Elf von Interimstrainer Thorsten Splieth einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenhalt zu gehen und musste sich mit 1:4 geschlagen geben. „Kurz vor der Halbzeit kriegen wir zwei Gegentore und gehen dann mit einem 1:3-Rückstand in den zweiten Durchgang. Dort hat es uns der Gegner extrem schwierig gemacht, indem er unser schnelles Spiel nach vorne unterbunden, kompakt verteidigt und auf Konter gelauert hat“, fasst Maier das Geschehen auf dem Rasen zusammen.
Revanchegedanken und auswärtsstarke Schanzerinnen
Lange Zeit, um die Niederlage zu verarbeiten, blieb nicht. Denn bereits an diesem Sonntag (22.5., 14.00 Uhr) empfangen die Schwarz-Roten mit der U 20 der TSG Hoffenheim den nächsten direkten Konkurrenten. „Wie die anderen Zweitvertretungen ist auch die TSG ein technisch und taktisch sehr gut ausgebildeter Gegner“, erklärt die Angreiferin, die mit den Kraichgauern noch eine Rechnung aus der Hinrunde offen hat: „Das Hinspiel war ziemlich ausgeglichen, am Ende haben wir leider durch einen unglücklichen Elfmeter kurz vor Schluss mit 1:2 verloren. Wir werden alles daransetzen, dieses Mal die Punkte bei uns zu behalten und das letzte Saison-Heimspiel erfolgreich zu gestalten.“
Ramona Maier netzte in dieser Saison bereits 22 Mal für die Schanzerinnen (Foto: Meyer / KBUMM).
Der finale Spieltag für die Schanzerinnen steigt dann schließlich in zwei Wochen auswärts beim FC Bayern München II. Duelle auf fremdem Terrain liegen den Ingolstädterinnen in dieser Saison ganz besonders: In der Auswärtstabelle stehen die Oberbayern auf dem sechsten Platz, rangen Tabellenführer SV Meppen ein torloses Remis ab. Woher diese Stärke kommt, kann sich auch die Spielführerin nicht erklären, findet aber einen möglichen Ansatz: „Für uns alle im Team ist es wichtig, dass wir auch neben dem Platz viel Zeit miteinander verbringen. Durch die gemeinsamen Auswärtsfahrten wird dieses Gefühl am Spieltag nochmal verstärkt.“
Maier bei Torjägerkanone in Schlagdistanz
Auch bei den erzielten Toren gehören die Frauen des FC Ingolstadt 04 zum oberen Mittelfeld der Liga: Mit 50 Treffern zeichnen sich die Donaustädterinnen für die vierbeste Offensivreihe der 2. Bundesliga verantwortlich. Entscheidenden Anteil daran hat Ramona Maier, die aktuell bei 22 Buden und damit auf dem zweiten Platz der Torschützenliste steht. Nur Nastassja Lein vom 1. FC Nürnberg durfte noch einmal häufiger jubeln als die FCI-Angreiferin. „In dieser Saison läuft es einfach. Als Stürmer ist man immer auch von den Zuspielen der Kollegen abhängig. Natürlich wäre es schön, Torschützenkönig zu werden. An oberster Stelle steht aber unser gemeinsames Ziel: der Klassenerhalt!“, versichert Maier, die zuversichtlich in das Saisonfinale geht: „Wir haben die gesamte Spielzeit über, wegen verschiedenster Verletzungen, Corona-Erkrankungen und auch Spiel-Pech, Rückschläge einstecken müssen. Wir haben gelernt, damit umzugehen und das gut weggesteckt. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir in der Liga bleiben werden. Das hat sich die Mannschaft auch einfach verdient!“ Wir wünschen unseren Schanzerinnen im Schlussspurt der 2. Bundesliga alles Gute und drücken weiterhin die Daumen im Kampf um den Klassenerhalt!