Das Team hinter dem Team – Unsere Stadionsprecher
02. April, 2016 13.30 Uhr
Grundsätzlich beginnt die Vorbereitung einen Tag vor dem Spiel: Man sammelt Daten, sucht nach Parallelen zum Gegner oder kuriosen Statistiken und trägt alles zusammen. Außerdem kommen immer wieder Besonderheiten, wie Schweigeminuten und ähnliches hinzu. Wichtig ist auch, sich im Vorfeld über die korrekte Aussprache aller Spielernamen zu informieren. Alle 18 Stadionsprecher befinden sich deshalb ligaweit im ständigen Austausch und man hilft sich gegenseitig gerne. Mit der technischen Leitung und der Presseabteilung des FC Ingolstadt 04 kommunizieren wir vor der jeweiligen Partie ebenfalls, um sicher zu gehen, dass alles Wichtige Erwähnung findet. Am Spieltag starten wir etwa dreieinhalb Stunden vor dem Anpfiff und besprechen uns mit der technischen Leitung sowie mit der Regie. Der Regisseur gibt uns während wir im Einsatz sind stets Anweisungen, Hinweise sowie den zeitlichen Stand durch und leitet uns an. Die letzte Stunde vor dem Anpfiff ist dann wirklich bis auf das kleinste Detail durchgeplant – darum sind die vielen Absprachen auch zwingend nötig. Was wir dann am Spielfeldrand machen, weiß jeder, der schon einmal im Stadion war: Es gibt ein gewisses Programm, Informationen und die obligatorischen Mannschaftsaufstellungen. Man kann grob sagen, dass sich Silke vor allem um Interviews und redaktionelle Inhalte sowie das Live-Interview nach dem Spiel kümmert, während ich eher den Unterhaltungspart übernehme und die Durchsagen während dem Spiel tätige. Am Ende hoffen wir immer möglichst keine Gegentore und stattdessen viele Schanzer Treffer verkünden zu dürfen!
Hat sich der Aufstieg in die Bundesliga stark auf eure Arbeit ausgewirkt?
Einerseits ist der Fokus, der auf dem Verein liegt, mittlerweile natürlich stark gewachsen. Es wird immer wichtiger nichts falsch zu machen, weil einfach mehr Menschen zusehen – sowohl live im ausverkauften Stadion, als auch vor den TV-Geräten. Der volle Audi Sportpark ist dabei aber immer wieder ein tolles Erlebnis und auch Ansporn für uns. Andererseits muss man jedoch hinzufügen, dass sich grundlegend im Vergleich zur 2. Liga wenig geändert hat: Es sind immer noch zwei Mannschaften auf dem Feld, die vorgestellt werden, es gibt Tore, Verwarnungen und manchmal kompliziertere Namen. (lacht)
Wie hat sich diese Tätigkeit im Laufe der letzten Jahre bei den Schanzern entwickelt und was braucht ein Stadionsprecher?
Es hat sich viel getan: Aus dem MTV-Stadion ging es zum ESV. Damals musste man noch selbst per PC Musik „auflegen“, irgendwann kam dann eine erste Videowand samt Techniker zum Einsatz. Unseren Tor-Song mit dem bekannten „ia-ia-ia-ho“ haben wir übrigens auch schon seit dieser Zeit. Im Laufe der Spielzeiten hat sich die Tätigkeit stets weiterentwickelt, es gab immer mehr Aktionen und einfach mehr Inhalte, die wir bringen wollten und so kam es, dass zur Saison 2014/15 Silke als Verstärkung hinzukam. Wir spielen uns die Bälle zu, teilen die Arbeit gut auf und haben tolle Unterstützung von Seiten der Technik. So ist es eine Arbeit, die unheimlich viel Spaß macht und wenn man zurückblickt, ist man auch ein kleines bisschen stolz auf die allgemeine Entwicklung.
Ich persönlich bin der Meinung, dass ein Stadionsprecher mit Leib und Seele dabei sein muss. Im Prinzip sollte es sich um einen Fan handeln, der genauso in der Kurve stehen könnte und emotional voll dabei ist. Natürlich muss man sich manchmal eine gewisse Sachlichkeit bewahren, aber die Leidenschaft für den Verein sollte sich genauso zeigen dürfen.
Die historische erste Bundesliga-Saison ist für jeden Schanzer etwas Besonderes, ob für Spieler, Mitarbeiter oder Fan. Lasst uns gemeinsam diesen Weg gehen. Wir sind Schanzer!