Cheftrainer Jeff Saibene: „Das Gesamtgefüge ist entscheidend!“

Angekommen in Ingolstadt: Schanzer Cheftrainer Jeff Saibene. (Foto: Bösl/KBUMM)

Cheftrainer Jeff Saibene: „Das Gesamtgefüge ist entscheidend!“

14. November, 2019 15.00 Uhr

Die Schanzer sorgten zuletzt für viel Freude bei den Fans, die Krönung eines tollen Laufs war der jüngste 4:2-Heimsieg gegen Zwickau. Gemeinsam mit unserem Chef-Trainer Jeff Saibene blicken wir zurück auf seine ersten fünf Monate auf der Schanz: Viel Spaß beim Lesen!

fci.de: Hallo Jeff! Die letzte Länderspielpause in dieser Drittliga-Saison gibt uns auch die Gelegenheit, um zu verschnaufen. Wie haben sich die Dinge aus deiner Sicht fünf Monate nach deinem Start entwickelt?

Jeff Saibene: Das war sicherlich eine intensive Zeit: Zu Beginn war ja alles neu, wir hatten 21 Abgänge und neue Strukturen in der sportlichen Abteilung mit Michael Henke und Florian Zehe an der Spitze. Durch den Umbruch galt es, viele, junge Spieler plus einige Neuzugänge zu integrieren. Das muss man sich schon noch einmal vergegenwärtigen. Wenn man dann bedenkt, dass wir fünf Spiele vor der Winterpause auf Platz Zwei stehen, darf man schon zufrieden sein. Aber: Es bleibt eng in der 3. Liga!

fci.de: Für dich ist die 3. Liga Neuland – wie erlebst du sie generell?

Saibene: Das Interesse, sowohl zuschauerseitig als auch medial, ist schon geringer als in der 2. Bundesliga. Trotzdem ist es spannend, sportlich sehr ausgeglichen und es mischen doch einige, große Namen mit. Das Wichtigste: Unser Ziel war, die Liga anzunehmen, ich glaube, das ist uns gut gelungen.

fci.de: Das kann man wohl so sagen, in den letzten sechs Spielen wurden 14 Punkte eingefahren, kein Duell ging verloren. Du hattest betont, wie wichtig dafür personelle Kontinuität ist. Die ist in den vergangenen Wochen gegeben, nachdem zuvor viele Sperren und Verletzungen immer wieder zu Umstellungen geführt hatten. Wächst nun vereinzelt die Unzufriedenheit?

Saibene: Die Gefahr besteht immer, es ist ja normal, dass alle spielen wollen. Aber was die Zusammenstellung der Mannschaft betrifft, wurde extrem Wert auf den Charakter gelegt. Das kommt nun zur Geltung. Wir haben ausschließlich sehr gute Typen, die sich in den Dienst der Mannschaft stellen und Gas geben, auch wenn andere in der Startelf stehen: Björn Paulsen, Maxi Beister, Marco Knaller, Maxi Wolfram sind da nur vier Beispiele der vergangenen Wochen.

fci.de: Charakter schlägt also Qualität?

Saibene: Ja. Klar braucht es Qualität und die ist bei uns zweifellos vorhanden. Aber für das Gesamtgefüge einer Mannschaft ist wichtiger, dass sie zusammenhält und gute Typen hat.

fci.de: Einige der Spieler, die zuletzt weniger zum Einsatz kamen, dürften wir am Freitag im Test gegen Aalen sehen. Wie planst du für die Partie?

Saibene: Wir haben ein paar angeschlagene Spieler, die uns wohl nicht zur Verfügung stehen, Thomas Keller ist bei der Nationalmannschaft. Bei den Verletzten steht daher die Pflege im Vordergrund, aber natürlich wollen wir den Akteuren Spielpraxis geben, die in den letzten Wochen weniger Einsatzzeit hatten.

fci.de: Nach der Pause geht es nach Mannheim, insgesamt bleiben fünf Spiele bis Winter. Was ist drin für die Mannschaft?

Saibene: Wir wollen so viele Zähler wie möglich einfahren und uns ein Polster für den Winter zulegen. Ich glaube, die Phase zwischen der letzten und jetzigen Länderspielpause war richtig gut und erfolgreich, wir wollen im bevorstehenden Schlussspurt keinen Millimeter nachlassen.

fci.de: Ein Wort zur Unterstützung unserer Fans?

Saibene: Ich finde den Support super. Die Leute um unseren Verein sind sehr positiv, ich merke zudem, wie gut es ihnen tut, auch wieder über Siege jubeln zu dürfen. Es macht mir großen Spaß, die Fans sind mit Leib und Seele dabei.

fci.de: Das heißt, bei der obligatorischen Stadionrunde nach Abpfiff bist du künftig noch öfter zu sehen?

Saibene: Der Zusammenhalt ist wichtig und das dokumentiert auch die Runde nach dem Spiel! Ich persönliche gehe sie gern, aber nur unregelmäßig mit. Das liegt einmal an den Interviews, die zeitnahe nach Abpfiff stattfinden sollen, vor allem aber finde ich: Die Runde gehört den Jungs, das ist ihre Plattform. Es ist also absolut nicht despektierlich gemeint, aber hier gehöre ich meiner Meinung nach eher in den Hintergrund.

fci.de: Vielen Dank, Jeff!