Als Tabellenzweiter in die Pause: FCI schlägt Zwickau mit 4:2
09. November, 2019 16.00 Uhr
Jeff Saibene vertraute am Samstagnachmittag derselben Startelf, die schon in der Vorwoche in Braunschweig drei Punkte eingefahren hatte. Mit dabei: Peter Kurzweg, der nach hartem Foul bei den Niedersachsen ausgewechselt werden musste und nun doch noch fit geworden war.
Nach der Gedenkminute für den 2009 verstorbenen Robert Enke eröffnete Schiedsrichterin Riem Hussein die Begegnung pünktlich um 14 Uhr. Die Schanzer begannen stark und hatten die ersten, guten Aktionen schon in den Anfangsminuten. Dennis Eckert Ayensa kam zweimal zum Abschluss (4. und 8. Minute), bekam jedoch zunächst den Kopfball nicht gedrückt und wurde im zweiten Versuch wegen Foulspiel zurückgepfiffen. Dennoch ließen die schwungvollen, ersten Minuten keinen Zweifel aufkommen: Einen Fehlstart wie beim 3:2-Sieg gegen Preußen Münster, als man früh vor eigener Kulisse einem 0:2 hinterherlaufen musste, wollten sich Stefan Kutschke und Co. auf keinen Fall erlauben. Besagter Kutschke hatte dann auch die Führung auf dem Fuß oder eher auf dem Kopf. Der 31-Jährige war hervorragend eingelaufen, setzte den Kopfball dann aber zu zentral an. Kein Problem daher für Johannes Brinkies im Tor des FSV (18.). Michael Heinloth verzog aus der Distanz dagegen deutlich (20.).
Die Gäste agierten abwartend und konzentrierten sich weitestgehend auf die Abwehrarbeit. Vorne lauerte einzig Routinier Ronny König, aus dem Halbfeld unterstützt durch Elias Huth. Und kaum waren die Sachsen einmal schnell über die Mitte gekommen, da gelang dem 36-Jährigen auch schon der erste Torabschluss. Heinloth fälschte jedoch zum Eckball ab, der danach nichts einbrachte (23.). Kurz darauf war es soweit: Der genesene Kurzweg setzte sich links am Flügel durch, fand Kutschke, der aus spitzem Winkel einen scharfen Strahl in Richtung Tor losließ. Brinkies hielt, doch Eckert Ayensa war im Nachfassen da (27.). Glück hatte Fabijan Buntic auf der Gegenseite, als ein abgefälschter Freistoß an die Torlatte knallte (28.) – ein Zufallsprodukt, dass den Zwickauern jedoch fast den schnellen Ausgleich beschert hätte.
Doch der FSV kam kurze Zeit später schon wieder vor das Gehäuse der Schanzer. Oldie Ronny König vollendete aus acht Metern Distanz eiskalt und schon stand es 1:1 (30.). Doch auch die FCI-Offensive blieb eiskalt: Kutschke behauptete den Ball und legte für Fatih Kaya ab, der Eckert Ayensa mustergültig bediente. Die erneute Führung für die Hausherren war einfach wunderbar herausgespielt (33.). Um ein Haar hätte unser Kapitän schon wenige Minuten später sogar das dritte Tor nachgelegt (36.). Eckert Ayensa wurde kurz darauf im Strafraum zu Fall gebracht, der Pfiff ertönte prompt und dann klappte es doch. Wie gewohnt trat unser Spielführer an und verwandelte abgeklärt zum 3:1 (41.). Im Grunde wäre der erste Abschnitt somit perfekt gelaufen, hätten nicht die Gäste nochmal einen in Petto gehabt. Der FCI konnte nicht rechtzeitig klären, Morris Schröter kam zum Abschluss und das Spielgerät trudelte abgefälscht in die Maschen (45.). So ging es nach einer äußerst unterhaltsamen, torreichen und sehenswerten ersten Halbzeit kurze Zeit später in die Kabinen.
Johannes Brinkies kommt vor Tobias Schröck an das runde Leder (Foto: Bösl / KBUMM).
Die Saibene-Elf begann die zweiten 45 Minuten personell unverändert. Ein Aufsetzer von Robin Krauße sorgte direkt für Gefahr, der vielbeschäftigte Brinkies tauchte aber ab und parierte zur Ecke (47.). Maurice Hehne wurde auf der Gegenseite geblockt und flankte im Nachsetzen hinter das Tor (49.). Marcel Gaus sorgte für das nächste Raunen im Audi Sportpark, sein Freistoß aus rund 25 Metern wäre wohl genau im Eck eingeschlagen. Doch wieder war der umsichtige Brinkies da und wehrte ab. Nun war richtig Stimmung in der Bude: Während Zwickau die Chance auf den Ausgleich suchte, lauerten die Hausherren geschickt auf sich ergebende Räume, um zu kontern. Nach Handspiel im Strafraum hätte der zweite Elfmeterpfiff für die Donaustädter ertönen müssen, doch die Partie lief zum Unmut der Gastgeber weiter. Buntic war sicher zur Stelle, als Leon Jensen abzog (60.). In der nun kritischen Phase hielten die Schanzer zusammen – Kutschke und Eckert Ayensa halfen hinten mit aus, das Publikum feuerte die Mannschaft bedingungslos an.
Für die letzten zwanzig Minuten brachte Saibene den Flügelflitzer Maximilian Beister in die Begegnung. Der 29-Jährige ersetzte Fatih Kaya, der einmal mehr mit hoher Einsatzbereitschaft und einem Assist seinen Beitrag geleistet hatte. Jener Beister hatte auch direkt die erste, tolle Aktion mit einem zentimetergenauen Zuspiel auf Eckert Ayensa. Doch der 22-Jährige zielte dieses Mal daneben (72.). Auch auf der anderen Seite veränderte der Chef-Trainer unserer Schanzer das Personal, Caniggia Elva sollte kommen, doch verletzungsbedingt musste Heinloth vom Platz. Für den 27-Jährigen kehrte Björn Paulsen nach sieben Wochen zurück in die Mannschaft (79.). Die nächste Gelegenheit hatte Krauße, der einen Freistoß nur knapp über den Querbalken jagte (81.). Eine heiße Schlussphase ließ dann Joker Maximilian Beister abkühlen, denn nach einem Konter landete der zweite Ball bei ihm und der Linksfuß schob trocken aus 18 Metern ins lange Eck ein – die Entscheidung. Zwickau riskierte in der Folge noch mehr, kam aber nicht mehr zum erneuten Anschluss und so jubelten am Ende die Schanzer, bei denen auch Thomas Keller in den Schlussminuten noch sein Comeback feiern durfte.
Unterm Strich: Sechs Spiele ungeschlagen, der zweite Rang in der Tabelle und nun geht es in die verdiente Länderspielpause!
FCI: Buntic – Heinloth (79. Paulsen), Schröck, Antonitsch, Kurzweg – Krauße, Thalhammer – Gaus, Kaya (70. Beister) – Eckert Ayensa (87. Keller), Kutschke (C)
Die Stimmen der Trainer
Joe Enochs: „Wir waren zu Beginn nicht präsent und liegen verdient zurück. Gut für uns war, dass wir trotzdem mit dem nötigen Glück zwei Tore machen. Wir waren ab der 50. Minute etwas besser, doch wir haben die Chancen nicht genutzt & verdient verloren. Glückwunsch an den FCI!“
Jeff Saibene: „Unsere erste Hälfte war eigentlich stark, vielleicht sogar unsere beste Halbzeit bisher. Die Gegentore sind aber natürlich ärgerlich, ich bin am Ende trotzdem sehr zufrieden mit der Leistung der Jungs. Wir haben in der Länderspielpause genug Arbeit vor uns und werden konzentriert an den Details arbeiten. Das Team bekommt jetzt verdientermaßen zwei Tage frei, dann geht’s fokussiert weiter!“