„SV Meppen macht Laune“: Der Kultverein im Portrait

Bis nach Meppen? Der FCI freut sich drauf! (Foto: funky1opti – Flickr IMG_2651, CC BY 2.0, httpscommons.wikimedia.orgwindex.phpcurid=22909898)

„SV Meppen macht Laune“: Der Kultverein im Portrait

An dieser Stelle stellen wir euch den kommenden Gegner der Schanzer in der 3. Liga vor, diesmal den SV Meppen. Am kommenden Sonntag gastiert der frühere Zweitligist erstmals im Audi Sportpark (Anstoß: 13 Uhr). Welche Erfolge der Traditionsverein bisher verbuchen konnte, weshalb im Stadion der Meppener bereits Diego Maradona auflief und was ein LKW vor Toni Schumachers Haus mit dem Klub zu tun hat, erfahrt ihr in diesem Portrait.

Historie
Nur ein Jahr nach der Gründung des Vereins 1912, ging deren Fußballabteilung unter dem Namen SV Meppen 1912 eigene Wege. Es sollte allerdings bis ins Jahr 1957 dauern, bis man in die Amateurliga Niedersachsen aufsteigen und sich dort nach vier Jahren auch zum Meister krönen konnte. Die Jahre vergingen, der SV Meppen setzte wichtige Zeichen: 1968 wurde man Niedersachsenmeister und zwei Jahre danach gelang auch der Aufstieg in die seinerzeit zweithöchste Liga, der Regionalliga Nord, an der man immer wieder knapp vorbeigeschlittert war. Später, nachdem das Fußball-Ligasystem 74 verändert wurde, konnte sich der SVM über weite Strecken in der dritten Liga einrichten.

Doch das hieß für die Meppener noch lange nicht, dass man auf Duelle mit den ganz Großen verzichten musste: So war es im Jahr 1981 kein geringerer als Diego Maradona höchstpersönlich, der gemeinsam mit dem FC Barcelona für ein Testspiel gegen den SVM im Stadion der Meppener auflief – unter dem Jubel von über 18.000 Fans. 
Doch was den meisten Fußballfans einfällt, wenn vom SV Meppen die Rede ist, ist wohl die Mannschaft, die sich Mitte der 90er in der 2. Bundesliga etablierte: Immerhin bestand der Kader zunächst auch aus Halbprofis, die den Klassenerhalt schafften und sogar ganz oben mitspielten. In dieser Zeit erlangten nicht nur die Spieler, sondern auch der Trainier der Meppener, Horst Ehrmantraut, Kultstatus. Nicht zuletzt war er dafür berühmt, von einem Stuhl aus das Geschehen auf dem Spielfeld zu beobachten. In den darauffolgenden Jahren sollte es dem SVM allerdings nicht gelingen, das Niveau zu halten, stattdessen spielte man im Wechsel in der fünften und vierten Liga, ehe es in der Saison 17/18 zurück in die Dritte Liga ging. Dort belegte man in der vergangenen Saison den 13. Platz.

Bisherige Duelle 
Wir freuen uns auf die ersten Partien gegen den SV Meppen, bisher kam es noch zu keiner Begegnung zwischen den beiden Mannschaften.

Stadion
Das Stadion der Meppener ist stolze 95 Jahre alt. Im Laufe der Zeit hatte die Spielstätte verschiedenste (Bei-)Namen, Hindenburg-Stadion (1927), Emslandstadion (1990er) und schließlich, seit 2014, Hänsch-Arena. Heute finden knapp 14 000 Fans im Stadion Platz. 


Das Stadion der Meppener nach dem Aufstieg gegen Waldhof Mannheim 2017. (Foto:Cryptorebel – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61455016)

Stadt und Sehenswürdigkeiten:
Meppen ist ein beschauliches Örtchen mit rund 35.000 Einwohnnern und liegt nur 20 Kilometer entfernt von der niederländischen Grenze. Der Name der Stadt bedeutet so viel wie „an den Mündungen“ – ein klarer Verweis auf die Bedeutung des Wassers in der Stadt. Schließlich treffen mehrere Flüsse aufeinander. Zudem bietet die nähere Umgebung mit Mooren, Wäldern und dem Naturschutzgebiet „Borkener Paradies“ ein vielfältiges Angebot für Naturliebhaber. Im Ortskern findet man hingegen historische Backsteingebäude, etwa in der denkmalgeschützten Straße „Im Sack“, in der auf jeden Fall einen Besuch dann in der Rückrunde lohnt. Aber erstmals kommt die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart zu uns in den Audi Sportpark.

Wissenswertes:
Wer hätte es gedacht: Die Redewendung „bis nach Meppen“ soll ihren Ursprung angeblich auch im Profifußball haben. Zumindest wird sie heute gerne mit dem Ausspruch „Toni“ Schumachers in den 1980ern in Verbindung gebracht. Der berühmte Ausspruch des früheren Nationaltorwarts nachdem er 1988 mit dem FC Schalke 04 in die 2. Bundesliga abgestiegen war: „Ich fahr doch von hier nicht nach Meppen.“ Stattdessen ging er zu Fenerbahce Istanbul – und mit diesem Satz in die zugegebenermaßen skurrile Geschichte der Fußballerzitate ein. Und die Meppener? VIelleicht dachten sie sich, wenn der Phrophet nicht zum Berg kommt. Jedenfalls parkten sie damals kurzerhand einen LKW vor „Tünns“ Haus. Den Laster zierten die Worte: „Das Fußballerlebnis SV Meppen“.