Schanzer Jahresrückblick Teil 1: Die Bundesliga-Rückrundensaison
26. Dezember, 2017 15.00 Uhr
Nach dem erneuten „Trainingslager dahoam“ – schon in der Vorsaison hatten die Schanzer auf einen Trip in den Süden verzichtet – starteten Kapitän Marvin Matip und Co. am 21. Januar in die Pflichtspielrunde. Das neue Jahr begann mit dem Spiel auf Schalke – und irgendwie sollte der Spielverlauf symptomatisch werden für eine insgesamt oftmals unglückliche Rückrunde. Ein relativ chancenarmes Spiel neigte sich bereits dem Ende entgegen, der Punkt zum Auftakt ins neue Kalenderjahr schien eingefahren. Doch der FCI hatte die Rechnung ohne Guido Burgstaller gemacht. Glücklich kam der Österreicher quasi mit Abpfiff zum Abschluss und traf. 0:1 und keine Punkte für unseren FCI im ersten Spiel der Rückrunde.
HSV bezwungen – Nachlegen gelingt nicht
Es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie nach dem Nackenschlag bereits eine Woche später eindrucksvoll zurückkam: Beim 3:1 gegen den HSV trafen Pascal Groß, Almog Cohen und Freistoß-Spezialist Markus Suttner. Der FCI schien zurück zu sein, konnte aber nicht nachlegen: Bei der Niederlage gegen Hertha BSC (0:1) zeigte man wieder ein anderes Gesicht als beim engagierten Heimsieg. Zuhause gegen den Rekordmeister (0:2) lief es wie in allen vier Vergleichen in zwei Bundesliga-Jahren mit den Bayern: Toll gespielt, viele Chancen ausgelassen, am Ende verloren. Umso wichtiger war das Lebenszeichen eine Woche später am Main, beim 2:0-Sieg gegen die Eintracht trafen Romain Brégerie und Pascal Groß. Aber: Wieder konnte nicht nachgelegt werden. Es folgte eine Heimpleite gegen Mönchengladbach (0:2 unter anderem durch Handtor durch Lars Stindl) und die höchste Saison-Pleite bei der TSG Hoffenheim (2:5), aus den folgenden beiden Partien gegen Köln und Dortmund konnte nur ein Punkt erzielt werden. Die Schlinge zog sich also zur letzten Länderspielpause zu, doch Trainer Maik Walpurgis und Co. blieben kämpferisch trotz einem satten Acht-Punkte-Rückstand auf den Relegationsplatz.
Eindrucksvoll zurückgemeldet: Dario Lezcano und Co. schaffen mit einem 3:2 in Augsburg den Anschluss an die Nichtabstiegsränge (Foto: Bösl / KBUMM).
Aufbäumen und ein fulminanter Start in den April
Es folgte der Aufschwung und die erfolgreichste Phase der Saison 16/17: Zwischen dem 2. und 9. April gewann unser FCI seine Partien gegen Mainz (2:1), Augsburg (3:2) und Darmstadt (3:2), dank diesem Kraftakt gelangte man wieder in die Nähe an das rettende Ufer: Nur noch zwei Punkte betrug der Abstand plötzlich auf Rang 14, den VfL Wolfsburg! Ausgerechnet zu diesem ging es am 29. Spieltag – und das Pech, das zum Jahresbeginn mit dem Last-Minute-Treffer durch Burgstaller auf Schalke eingesetzt hatte, setzte sich irgendwie fort. Markus Suttner traf nach fünf Minuten unglücklich ins eigene Tor, am Ende verloren die Schanzer deutlich mit 0:3. Für den einen oder anderen sicherlich der Knackpunkt in der Rückrunde, doch zementiert wurde der Weg des FCI in die 2. Bundesliga nochmal eine Woche später im Heimspiel gegen Werder Bremen. Bis zur 80. Minute führten die Hausherren im überlebenswichtigen Duell mit 2:1, dann schlug Max Kruse drei weitere Male zu. Werder gewann mit 2:4 auf der Schanz, vier Punkte Rückstand bei vier verbleibenden Spielen bildeten damit eine ungünstige, wenn auch nicht unmögliche Ausgangslage für das Restprogramm.
Die Hoffnung lebt – bis zum Spiel in Freiburg…
Tapfer stemmten sich Marvin Matip, Mathew Leckie, Dario Lezcano und Co. gegen die Leipziger (0:0) und erhielten sich auch beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (1:1) zumindest eine Minimalchance auf den Klassenerhalt. „Wir wollen das Endspiel gegen Schalke“, gab Trainer Maik Walpurgis die Marschroute für den 33. Spieltag vor, als es für den FCI-Tross zu den Breisgauern ging. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit den Oberbayern: Ein 1:1 reichte durch die Ergebnis-Konstellation der Konkurrenz nicht aus, um am 34. Spieltag noch eine Chance auf den Liga-Erhalt zu haben. Darío Lezcano hatte den Rückstand durch Maximilian Philipp früh egalisiert, doch rund zwanzig Minuten nach Abpfiff musste Kapitän Marvin Matip den schweren Weg in die Mixed Zone als fixer Absteiger antreten. Insgesamt hatte der verkorkste Start (zwei Punkte aus den ersten zehn Spielen) eine zu große Bürde dargestellt. Der 32-Jährige gab sich jedoch schon dort kämpferisch, genauso wie beim legendären Zusammentreffen zahlreicher, mitgereister Fans mit den Profis am Ingolstädter Bahnhof am späten Abend. Nicht nur die dortige Rückmeldung, sondern auch der beherzte Auftritt beim 1:1 gegen Schalke vor 15.200 Zuschauern (ausverkauft) gab wohl allen Schanzern in den schweren Stunden das gute Gefühl: Gemeinsam geht es weiter – dann eben in Liga 2!
Zusammenkunft am Hauptbahnhof: Als der Fanzug nachts mit den Fans zurückkehrte, waren einige Profis vor Ort, um sich für den Support zu bedanken (Foto: FCI).