Halbfinaleinzug im Toto-Pokal: Schanzer gewinnen nach Elfmeterkrimi mit 6:5 in Eichstätt

Einzug ins Halbfinale geglückt: Schanzer kommen im Toto-Pokal eine Runde weiter (Foto: Bösl / KBUMM).

Halbfinaleinzug im Toto-Pokal: Schanzer gewinnen nach Elfmeterkrimi mit 6:5 in Eichstätt

Es war ein packender Fight, den der FC Ingolstadt 04 in Eichstätt nach Elfelfmeterschießen für sich entscheiden konnte. Nach dem Führungstreffer von Pascal Testroet (18. Minute) und dem späten Ausgleich von VfB-Kapitän Federl (85.) stand es noch in der Nachspielzeit 1:1-Unentschieden, was im Landespokal das Elfmeterschießen mit sich bringt. Hier konnten sich die Schwarz-Roten am Ende mit 6:5 behaupten und zogen damit ins Halbfinale ein.

Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Tobias Schröck führte Pascal Testroet die Schanzer bei heftigen Regenfällen auf das Feld des Liqui Moli Stadions. Auf rutschigem Untergrund waren beide Teams zunächst sichtlich bemüht, in die Begegnung zu finden: Die Schanzer zunächst mit mehr Spielanteilen, die Gastgeber schnell mit einigen bissigen Zweikämpfen. Richtige Torgefahr kam in der Anfangsviertelstunde aber auf beiden Seiten nicht auf.

Das änderte sich in der 18. Minute: Ein weiter Ball landete perfekt im Lauf von David Kopacz, der vor Eichstätts Keeper Florian Rauh auftauchte. Der VfB-Schlussmann konnte zunächst noch stark parieren, doch dann stand Pascal Testroet goldrichtig und netzte zur FCI-Führung (18.).

Distanzschüsse von Dominik Franke und Marcel Costly verfehlten in der Folge das Ziel. Nach einer guten halben Stunde hätte der Kapitän beinahe den Doppelpack geschnürt, diesmal konnte sein Abschluss aber noch geblockt werden. Der Regionallist aus der Domstadt orientierte sich nach dem Rückstand etwas mehr nach vorne und das Spiel wurde ruppiger. So sahen sowohl Hans Nunoo Sarpei als auch Eichstätts Kapitän Federl noch vor der Pause - und jeweils auf Höhe der Mittellinie - die Gelbe Karte. Kurz vor dem Pausentee wurde es noch einmal laut, als die Grün-Weißen bei einem Konter über die rechte Seite Federl im Strafraum suchten. Dieser kam zu Fall und forderte Strafstoß, doch Schiedsrichter Knauer entschied nicht auf Foul und ließ weiterlaufen. So ging es mit der knappen Ingolstädter Führung in die Kabinen.

Aus dieser kamen die Schanzer mit einer personellen Veränderung: Tim Civeja rückte für Hans Nunoo Sarpei auf das Feld. Nennenswerte Aktionen waren nach dem Seitenwechsel zunächst Mangelware, immer wieder musste das Spiel nach kleineren Fouls unterbrochen werden. Nach rund einer Stunde fasste sich Testroet ein Herz und zirkelte den Ball aus rund 25 Metern Torentfernung und spitzem Winkel auf das Eichstätter Gehäuse. Der Abschluss hätte wohl gepasst, doch der VfB-Schlussmann zeigte sich aufmerksam (61.). Um frischen Wind in die Offensive zu bringen, wechselte Rehm kurz darauf Patrick Schmidt und Tobias Bech für Doumbouya und Hawkins ein (65.). Wirklich gefährlich wurde es aber auf der Gegenseite: Nach einer scharfen Hereingabe brachte Eichstätts Angreifer Kügel noch die Fußspitze an den Ball, sein Abschluss zischte aber ganz knapp am Gehäuse von Marius Funk vorbei (72.). Wenig später war es dann aber geschehen: Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld landete perfekt auf dem Kopf von Eichstätts Kapitän Philipp Federl, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ und zum Ausgleich einköpfte (75.).

Nun war es endgültig der Pokalfight, der zu erwarten war. Nach harter Zweikampfführung in Nähe der Mittellinie wurden sowohl Nikola Stevanovic als auch Tim Civeja verwarnt (77., 80.). Das sollte wenig später Folgen haben: Kurz vor dem Schanzer Strafraum stoppte Stevanovic in der 86. Minute einen Eichstätter Angriff – nach Ansicht des Schiedsrichters auf unfaire Weise. Der Serbe sah somit Gelb-Rot und musste vom Platz. Den fälligen Freistoß konnte Marius Funk parieren.

Da in der Folge nichts mehr passierte musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Für den FC Ingolstadt traten Marcel Costly, Rico Preißinger, Tobias Bech, Patrick Schmidt und Pascal Testroet an. Alle davon verwandelten eiskalt. Gleiches galt zunächst für die Garde der Hausherren. Grassel, Moratz, Golla und auch Haubner brachten die ortansässigen Fans zum Jubeln. Letztlich war es der Schussversuch von Eichstätts Denniz Erten, der das runde Leder an den Pfosten setzte - was das Weiterkommen des FC Ingolstadt 04 im Toto-Pokal bedeutete. 

Damit gehören die Schanzer zu den letzten vier Mannschaften und stehen damit im Halbfinale, welches im neuen Jahr ausgetragen werden wird.


Aufstellung FCI: Funk - Costly, Stevanovic, Brackelmann, Franke - Kopacz, Preißinger, Sarpei (46., Civeja), Hawkins (66., Bech) - Doumbouya (66., Schmidt), Testroet (C)

Tore FCI: Testroet (18.); Costly, Preißinger, Bech, Schmidt, Testroet (i. E.)

Tore EIC: Federl (85.); Grassl, Moratz, Golla, Haubner (i. E.)

Gelbe Karten FCI: Sarpei (33.), Stevanovic 77., 86), Civeja (80.)


Rüdiger Rehm: „Du kommst zum Regionalligisten, der alles raushaut. Dann kommt noch der Regen dazu. Sowas ist dann typisch für den Landespokal. In solchen Momenten gilt es, dagegen zu halten und das 1:0 zu machen, was uns gelungen ist. Jedoch verpassen wir es, das zweite Tor nachzulegen, kassieren dann den Ausgleich per Standard und geraten kurz vor Schluss auch noch in Unterzahl. Am Ende musst du im Pokal eine Runde weiterkommen. Bis jetzt waren es immer deutlichere Ergebnisse, wo wir mit 3:0 gewinnen konnten, heute war es im Elfmeterschießen. Sowas gehört auch mal dazu. Es setzt vielleicht sogar mehr Emotionen frei als ein erneutes 3:0. Ein jeder Erfolg tut der Seele einfach gut und hilft einem im Endeffekt auf dem weiteren Weg. Deswegen nehmen wir den Sieg und das Weiterkommen mit. Jetzt können wir den Toto-Pokal für dieses Jahr wirklich abhaken. Denn er wird erst im April nächsten Jahres fortgesetzt. Wir haben also geschafft, hier zu überwintern, stehen im Halbfinale und haben damit unsere Pflicht erfüllt.“

Pascal Testroet: „Schon als wir im Spielertunnel standen und es anfing zu blitzen, da wusste jeder von uns, was uns heute hier erwartet. Aber unterm Strich steht wirklich nur der Sieg. Vor der Partie haben wir gesagt, dass es noch neun Spiele bis zur Winterpause sind, wo wir unbedingt das Maximum rausholen wollen. Und damit haben wir in Eichstätt angefangen. Ich glaube, dass wir es in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht haben. Dann wurde es etwas hitziger, wovon wir uns ein wenig haben anstecken lassen. Ärgerlich war vor allem, dass wir nach einer Standardsituation das 1:1 bekommen haben. Trotzdem sind wir fokussiert geblieben und konnten über das Elfmeterschießen ins Halbfinale einziehen. Denn so wie wir das Spiel angegangen sind, sind wir auch die Elfmeter angegangen. Der Torwart kann zwar immer mal einen Ball halten, aber wenn man mit Überzeugung schießt – was wir gemacht haben – gehen die Bälle meistens rein. Das Einzige, was heute zählt, ist der Sieg. Denn der schnellste Weg in den DFB-Pokal gelingt nun mal über den Toto-Pokal.“

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