U 17 auf ‚Mission Klassenerhalt‘: „Chance ist da und wir wollen sie ergreifen“
27. März, 2022 11.00 Uhr
Energie tanken, Kopf freibekommen & Fokus auf die letzten Spiele
An diesem Wochenende ruht nicht nur bei unseren Profis der Ball, auch die Junioren-Bundesligen befinden sich in der Länderspielpause. Für unsere U 17 heißt das: Kräfte mobilisieren, um dann mit neuer Energie im Saisonendspurt das große Ziel ‚Klassenerhalt‘ in Angriff zu nehmen und das scheinbar Unmögliche doch noch möglich zu machen. Denn zum Jahreswechsel lagen die Schanzer noch mit sieben Punkten auf der Haben-Seite auf dem 20. Tabellenplatz, konnten aber zuletzt ordentlich Boden gut machen. „Die Zeit nach der Winterpause war unglaublich intensiv und hat den Jungs mental alles abverlangt. Wir hatten viele enge Spiele, wo bis zum Ende höchste Konzentration gefordert war. Die Pause ist ganz gut, um den Kopf wieder frei zu bekommen und den vollen Fokus auf die restlichen Spiele legen zu können“, erklärt Kevin Ulrich, der zusammen mit Max Gärtner und Roland Reichel das Trainer-Dreigespann der U 17 bildet.
„Zu Beginn der zweiwöchigen Pause haben wir noch total spielunspezifisch trainiert. Es gilt, gemeinsam mit den Jungs ihre Schwächen zu minimieren und trotzdem ihre Stärken in den Vordergrund zu stellen. Zudem werden wir bei unserem Ligakonkurrenten TSV 1860 München ein Testspiel bestreiten“, erklärt Gärtner. Gegen die Junglöwen feierte die U 17 erst vor wenigen Wochen einen 1:0-Sieg in der Liga. Zu dem Erfolg über die Münchner kamen im vergangenen Monat außerdem noch ein ‚Dreier‘ beim 1. FC Heidenheim und ein Remis bei der TSG Hoffenheim hinzu. Nachdem die Donaustädter nach 14 Partien bei sieben Zählern standen, verdoppelten sie damit ihre Ausbeute in den jüngsten drei Ligapartien. „Die Art und Weise, wie die Jungs arbeiten, ist richtig gut. Wir bringen die Ergebnisse mittlerweile auch über die Bühne – selbst ein Rückstand wie in Hoffenheim bringt uns nicht mehr so einfach aus dem Tritt“, nimmt Ulrich Bezug zum letzten Auftritt seiner Schützlinge, dem 1:1 beim Tabellenvierten TSG Hoffenheim.
Defensive als neuer Trumpf
Ein genauer Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass sich bei den Jungschanzern zuletzt mehr und mehr eine neue Stärke herauskristallisierte: defensive Stabilität. Nach einer 0:3-Pleite gegen den 1. FC Kaiserslautern zum Rückrundenauftakt und den Gegentoren 42 bis 44 kassierten die Donaustädter in den letzten drei Ligaspielen lediglich einen einzigen Treffer – eine Entwicklung, die besonders die Männer an der Seitenlinie positiv stimmt. „Im Vergleich zum Kaiserslautern-Spiel haben wir einen enormen Schritt gemacht, was das Defensivverhalten angeht. Wir verteidigen mittlerweile total leidenschaftlich. Das ist auch die Basis für unsere aktuelle Serie“, erläutert Gärtner, der eine weitere positive Entwicklung bei den schwarz-roten Nachwuchskickern ausmacht: „Durch das Erfolgserlebnis in Heidenheim haben die Jungs zum einen wieder gespürt, wie es ist zu gewinnen, zum anderen haben sie eine noch größere Gier entwickelt.“
Dass der Klassenerhalt in dieser Spielzeit ein besonders schwieriges Unterfangen werden würde, war allen Beteiligten bereits vor Saisonbeginn klar. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden in der Vorsaison die höchsten deutschen Junioren-Spielklassen ohne Wertung abgebrochen. Mit den drei Aufsteigern erhöhte sich das Teilnehmerfeld in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest damit von 18 auf 21 Klubs. Um wieder zur regulären Größe zurückzukehren, müssen im Mai gleich sieben Mannschaften den Gang nach unten antreten – ein Drittel der Liga. „Wir wussten von Anfang an, dass es extrem schwierig wird und das Ziel nur der Klassenerhalt sein kann“, äußert sich Ulrich, den die jüngsten Auftritte mit dem damit verbundenen Sprung auf Rang 18 positiv stimmen: „Wir haben in den vergangenen Spielen viel rausgeholt, sind seit drei Partien ungeschlagen und gehen zuversichtlich in die nächsten Wochen. Die Chance ist da und wir wollen sie ergreifen.“
Wochen der Wahrheit: Drei Duelle mit drei Konkurrenten
Mit sechs Punkten Abstand auf Platz 14 und das rettende Ufer bei noch drei ausstehenden Spieltagen haben die Jungschanzer ihr Schicksal nicht mehr komplett in der eigenen Hand, können allerdings einen entscheiden Teil beitragen: Mit dem Karlsruher SC, dem SV Wehen Wiesbaden und dem SV Elversberg warten auf die Donaustädter drei Duelle mit direkten Konkurrenten. „Das werden nochmal drei richtig harte und wichtige Partien. Auch der KSC hat aktuell einen Lauf und ist in richtig guter Verfassung. Wir werden versuchen, unsere Hausaufgaben zu erledigen. Woche für Woche merken wir, dass die Jungs einen Schritt nach vorne machen und immer mehr daran glauben. Deshalb gehen wir mit viel Vorfreude in die letzten Begegnungen“, so Ulrich. Dessen Trainerkollege Gärtner ist ähnlich zuversichtlich gestimmt: „Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir nicht nur auf Augenhöhe agieren, sondern solche Mannschaften auch schlagen können!“
„Dennoch darf man nicht vergessen, dass neben der Aufgabe Punkte zu holen, der Fokus auch immer auf der Ausbildung der Jungs liegt – persönlich wie sportlich.“ Hierfür legen die Trainer folgendes Rezept an den Tag, wie Gärtner schildert: „Wir versuchen in unserer Arbeit sehr authentisch zu sein und sind zudem sehr emotional. Um Gier und Mentalität zu entwickeln, arbeiten wir viel im Wettkampf. Eine wichtige Komponente ist dabei natürlich, dass der Spaß nie verloren geht.“ Dass sich die Spieler der U 17 aktuell in einem richtungsweisenden Jahr befinden und vor einem entscheidenden Schritt stehen, stellt Reichel heraus: „Wir sind mit unseren Jungs hochzufrieden. Nach der U 17 kommt aber eben ein Schnitt, weil in der darauffolgenden U 19 zwei Jahrgänge um die Plätze in einer Mannschaft streiten. Wir haben bereits etliche Gespräche geführt und die Planungen für die neue Saison laufen im Hintergrund auf Hochtouren.“ Entscheidend ist für die U 17 erstmal das Hier und Jetzt mit dem gemeinsamen Ziel und „dass die Jungs weiterhin unter Beweis stellen, dass sie Bundesliga spielen können und absolut zurecht in der höchsten Junioren-Spielklasse auflaufen.“ Wir drücken die Daumen, dass unsere Jungschanzer das „Unmögliche möglich machen“ und es auch 2022/23 dabei bleibt!