Trotz dreimaliger Führung: Schanzerinnen unterliegen in Leipzig
30. April, 2022 16.00 Uhr
Die Schanzerinnen erwischten trotz der Ausfälle von Vanessa Haim, Nadine Zenger und Lisa Ebert einen Traumstart: Schon in der 2. Spielminute flankte Ricarda Kießling den Ball nach innen, wo Ivana Slipcevic ihre Gegenspielerin austrickste und zum 1:0 abschloss. Nach einem Foul an Kießling gab es in der 12. Minute Freistoß für die Gäste, der jedoch nichts einbrachte. Bitter: Für Kießling war nach der Attacke und dem Verdacht auf Kreuzbandriss das Spiel zu Ende, und auch die Saison ist für sie damit gelaufen. Sie wurde durch Loreta Lulaj ersetzt. In der 15. Minute hatten die Leipziger eine gute Möglichkeit durch Vanessa Fudalla, die mit ihrem Schuss knapp verzog. Fünf Minuten später klaute Ramona Maier ihrer Gegenspielerin den Ball, spielte auf Steffi Reischmann, die sich durchsetzte und auf Maier zurücklegte, doch diese verpasste knapp. In der 26. Minute waren wieder die Leipziger dran: Nach einer Ecke durch Müller konnte FCI-Keeperin Anna-Lena Daum den Ball nicht festhalten, der Ball kam zu Franziska Gaus und deren Treffer zählte trotz Schanzer Protesten, die eine Torwartbehinderung reklamierten.
Leipzig hatte zwar nun mehr Spielanteile, trotzdem versteckten sich die Gäste keineswegs, sondern lauerten auf Fehler. So in der 30. Minute, als Slipcevic einen Pass abfing und auf Maier spielte, die davonzog, in Bedrängnis dann aber vorbei schoss. Fünf Minuten später war es erneut Maier, die im Doppelpass mit Reischmann diesmal an der RB-Torfrau scheiterte. Auf der Gegenseite hatten die Schanzerinnen Glück, dass Victoria Krugs Tor nach einem Freistoß wegen Abseits nicht zählte. Besser machten es die Gäste: Maier fing einen Pass ab, lief aufs Tor zu und erzielte das 2:1. Bei diesem Stand blieb es bis zum Pausenpfiff. „Wir hatten Leipzig absolut im Griff und haben uns gute Chancen erarbeitet. Dem Ausgleich ging ein Foul an unserer Keeperin voraus, trotzdem machen wir vor der Pause das hochverdiente zweite Tor“, lobte Interimstrainer Thorsten Splieth die erste Halbzeit seiner Mannschaft.
Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang gehörte indes den Gastgeberinnen direkt nach Wiederanpfiff: Zuerst schoss Fudalla eine Schanzer Abwehrspielerin an, bevor Gaus im Nachschuss verzog. Doch die Ingolstädterinnen hielten weiter mit, zeigten ein Spiel auf Augenhöhe mit dem Tabellendritten, auch wenn Leipzig den Druck erhöhte und in der 55. Minute durch Fudalla zu einer gute Chance kam. Besser machte es Madlen Frank in der 64. Minute: Sie nutzte eine Hereingabe zum erneuten Ausgleich – 2:2. Zehn Minuten später die nächste Chance für RB: Nach Zuspiel von Frank schoss Fudalla aus halblinker Position aufs Tor, doch Daum konnte die Kugel noch über die Latte lenken. In der 80. Minute waren wieder die Gäste dran: Nach einem schönen Doppelpass mit Reischmann traf Maier zur dritten Schanzer Führung: 2:3. Doch der Jubel der FCI-Frauen hielt nicht lange: Nur eine Minute später erzielte Josefine Schaller nach Vorarbeit von Fudalla das 3:3. Leipzig witterte nun seine Chance auf den Sieg und startete Angriffe im Minutentakt. In der 87. Minute war es dann passiert: Die Schanzerinnen klärten einen Freistoß von Ringsing nicht konsequent und Johanna Kaiser erzielte schließlich den 4:3-Endstand.
„Dass das Spiel im zweiten Durchgang etwas kippt, war zu erwarten – uns haben die Kräfte und angesichts der Ausfälle auch ein bisschen Qualität gefehlt und so konnten wir die 3:2-Führung nicht über die Zeit retten. Leipzig hatte dagegen die Klasse, noch zwei Tore nachzuschieben. Diese Niederlage tut unheimlich weh, denn ein Sieg oder mindestens ein Punkt wäre gerecht gewesen“, sagte Splieth: „Ich bin trotz allem sehr stolz auf die Leistung der Mädels.“ Die FCI-Frauen bleiben Zehnter und empfangen am nächsten Spieltag (Sa., 8.5, 11.00 Uhr) den Zweiten MSV Duisburg.
Von Sabine Kaczynski (Donaukurier)
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