Bereits am späten Vormittag hatte die Zweitvertretung des FC Bayern den Wunsch von FCI-Coach Thorsten Splieth erfüllt und gegen Elversberg gewonnen. Nun fehlte den Schanzerinnen im Nachmittagspiel nur noch ein einziger Punkt zum Ligaverbleib. Die 120 Zuschauer konnten den Gastgeberinnen die Nervosität anmerken, in den ersten Minuten übernahm die TSG das Kommando. Doch dann zeigte Kapitänin Maier mit einer feinen Einzelleistung einmal mehr ihre Führungsqualität: Sie nahm ihrer Gegenspielerin die Kugel vom Fuß und lief allein auf die TSG-Keeperin Laura Johanna Dick zu. Diese konnte den ersten Abschluss noch parieren, doch im Nachsetzen erzielte Maier die 1:0-Führung für den FCI (4.).

Das Tor zeigte Wirkung, die Schanzerinnen kamen nun besser in die Partie. Dabei überließen sie den Gästen weitestgehend die Spielgestaltung und verlegten sich aufs Kontern. In der 21. Minute bedrängte Maier die TSG-Keeperin, die prompt Steffi Reischmann vor die Füße spielte, doch deren Abschluss blieb zu schwach. Zwei Minuten später setzte sich Laura Haas gegen die FCI-Abwehr durch, doch FCI-Torhüterin Anna-Lena Daum war zur Stelle. Dann wieder die Schanzerinnen: Maier wuselte sich durch die TSG-Defensive, wurde aber kurz vor dem Abschluss gestoppt (23.), bevor Lisa Ebert vier Minuten später nach Vorarbeit von Reischmann aus der Distanz abzog und Dick zu einer Parade zwang. Die TSG blieb zwar durch die quirligen Außenstürmerinnen gefährlich, aber der FCI konnte die knappe Führung in die Pause retten.

Auch nach dem Seitenwechsel machte Hoffenheim das Spiel, der FCI hoffte auf Fehler der Gäste und damit verbundene Konterchancen. Wie in der 50. Minute: Reischmann eroberte den Ball, spielte in die Schnittstelle, doch Maier verpasste knapp. Danach scheiterten erst Maria Zeller, dann Maier an der TSG-Keeperin (51.). Drei Minuten später klappte es dann aber: Erneut setzte sich die Kapitänin nach einem guten Zuspiel von Ivana Slipcevic durch und erzielte mit einem sehenswerten Schuss das 2:0 (54.). Nur drei Minuten später aber verkürzte Mara Alber für die TSG – und es wurde noch einmal spannend: Die Kräfte der Schanzerinnen ließen nun nach, zugleich erhöhte Hoffenheim den Druck. Splieth reagierte und stärkte mit Anna Petz und später Nadine Zenger für die erschöpften Vanessa Haim und Kapitänin Maier die Defensive. Mit vereinten Kräften wehrten sich die FCI-Frauen gegen die TSG, die nun fast ununterbrochen aufs Schanzer Tor zulief.

In der 90. Minute hatte die gerade eingewechselte Ann-Kathrin Wolfram dann den dritten Schanzer Treffer auf dem Fuß, doch die TSG-Torfrau war auf dem Posten – genau wie Daum nach einem Hoffenheim-Freistoß in der gleichen Minute. Dann war es vorbei: Die Schiedsrichterin pfiff ab und der Klassenerhalt der Ingolstädterinnen war perfekt. Der Jubel der Schanzerinnen kannte keine Grenzen, FCI-Interimstrainer Splieth herzte jede einzelne Spielerin.

„Einfach nur überragend“, beschrieb der Interiscoach kurz darauf seine Stimmung. „Die Mädels haben das heute grandios gemacht, nochmal ihre volle Leistung abgerufen – und das bei dem Wetter und gegen einen Gegner, der völlig zu Unrecht so weit unten in der Tabelle steht. Dieser 2:1-Sieg ist vielleicht der bedeutendste in dieser Saison. Die Mädels haben Kampf, Leidenschaft und Moral gezeigt – und sich so den Klassenerhalt verdient“, lautete sein emotionales Fazit.

Mit drei gewonnenen Zählern klettern die FCI-Frauen auf den neunten Tabellenplatz. Einziger Wermutstropfen an diesem erfolgreichen Spieltag blieb somit die Verabschiedung von Jana Scharly, Stefanie Reischmann, Maria Zeller, Nadine Zenger und Ebru Uzungüney, die den Schanzerinnen in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Das letzte Ligaspiel bestreitet der FCI am 5. Juni (So., 14.00 Uhr) auswärts bei der U 20 des FC Bayern München.

Von Sabine Kaczynski (Donaukurier)