Wieder auf Torejagd: Unser Chris Eigler im Portrait
04. Mai, 2013 18.15 Uhr
Schließlich ist ein gewisser Erfahrungsschatz viel Wert im „Haifischbecken Bundesliga“. In all den Jahren hat der gebürtige Franke („Bin durch und durch fränkisch“) Vieles erlebt, auch Veränderungen festgestellt. Eigler über die Entwicklung des Fußballs: „Ich denke, innerhalb einer Mannschaft hat sich das Kollektiv verändert. Als ich als Junger zu den Profis gekommen bin, war ich schon angespannt und traute mich kaum, die „Alten“ anzusprechen. Das hat sicherlich mit der Ausbildung zu tun, die Nachwuchsspieler sind heute perfekt ausgebildet, wenn sie oben ankommen. Das hat insgesamt sicherlich Vor- und auch Nachteile. Deswegen muss es früher nicht alles besser gewesen sein.“ Die „Alpha-Tiere“ seiner ersten Profi-Station in Fürth hießen Sascha Rösler („von ihm habe ich viel gelernt“), Rachid Azzouzi oder Mirko Reichel. Heute ist Eigler selbst einer der erfahrenen Akteure bei den Schanzern: „Sicherlich bin ich lauter geworden. Als Junger habe ich eher die Klappe gehalten neben den Erfahrenen, heute wird von mir gefordert, dass ich Verantwortung mit übernehme. Das tue ich dann auch manchmal, auch lautstark, wenn nötig. Insofern habe ich mich schon verändert.“
Über Greuther Fürth (2002-2006), Arminia Bielefeld (2006-2008) und Nürnberg (2008-2012) führte ihn der Weg zu den Schanzern. Ein Hauptgrund für den Verbleib in Bayern: Die Nähe zur Heimat. Wohnhaft in Schwabach, kann Christian Eigler zuhause bei der Frau und den drei Töchtern sein und hat es nicht zu weit zum „Arbeitsplatz“. „Die Kinder wachsen hier auf, es war mir wichtig, dass sie in dem Alter im Kindergarten bleiben können.“ Die Mädels (fünf, drei und ein Jahr alt) zeigen dank dem Papa auch schon durchaus Affinität zum runden Leder: „Die Große spielt im Heimatverein und kickt auch gerne im Wohnzimmer, die Mittlere hält sich da noch etwas zurück, und unsere Kleinste jagt jedem Ball hinterher.“ Die Mädels sollen das tun, was sie gerne wollen, betont Christian Eigler, auch wenn er nicht ganz uneigennützig hofft, dass vielleicht doch noch das Tennis-Fieber im Hause Eigler ausbricht: „Das wäre mir ganz recht, ich spiele gerne Tennis“, lacht der Offensivmann. Kann ja noch werden…
Das Engagement beim FCI ist langfristig angelegt, Eigler unterschrieb einen Vertrag über drei Jahre. „Solange es Spaß macht und ich nicht auf den Knien reinkriechen muss, möchte ich spielen. Natürlich muss auch die Leistung stimmen.“ Wie es dann in „vier, fünf Jahren“ weitergehen könnte, weiß Eigler noch nicht. Bisher ist der frühere „Clubberer“ von großen Verletzungen verschont geblieben. „Davon hängt natürlich auch ab, wie lange man spielen kann. Ich bin froh, dass es bei mir gut läuft und ich weitestgehend frei von Verletzungen geblieben bin“, klopft er auf Holz. Er kann sich vorstellen, ins Trainergeschäft reinzuschnuppern – Aber das wird sich noch zeigen… Noch hat Eigler ja Zeit und kann auf einen anderen Traum hinarbeiten: Eines Tages nochmal in der 1. Bundesliga aufzulaufen.
Jetzt sind aber erstmal Eiglers Torjägerqualitäten im Unterhaus gefragt – Zwei Spieltage vor Schluss haben die Schanzer nach der jüngsten 1:3-Niederlage in Sandhausen einen trügerischen 5-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der Verbleib ist also noch nicht endgültig gesichert…
Unsere Portraitreihe erscheint regelmäßig im FAN-Magazin an Heimspieltagen. Lediglich in unserer letzten Ausgabe (19. Mai gegen 1. FC Köln) werden wir aufgrund einer Spezialausgabe zum Abschluss auf ein Spielerportrait verzichten. Ein Blick ins Magazin – verbunden mit einem Stadionbesuch – lohnt sich in jedem Fall!