Schanzer unterliegen effektiven Herthanern
19. März, 2016 17.10 Uhr
Wie gewohnt standen die Schanzer von Beginn an sehr hoch und zwangen die Gastgeber zu vielen unkontrollierten Bällen. Einen solchen hätte Lezcano in der vierten Minute beinahe alleine im gegnerischen Strafraum bekommen, doch Jarstein kam schnell genug aus seinem Tor. Für den FCI folgte kurz darauf die erste Schrecksekunde, als der Ball nach einem Konter der Berliner im eigenen Tor lag, doch das Schiedsrichtergespann um Patrick Ittrich entschied korrekt auf Abseits (5.).
Nach den ersten Minuten kamen die Hauptstädter zunehmend besser zurecht mit der Spielweise des FCI, doch der FC Ingolstadt 04 blieb seiner Art treu und verbuchte in der neunten Spielminute die erste gute Chance: Hartmann sah Pascal Groß am Rande des Sechzehners und flankte zum Spielmacher, der sofort volley abzog, aber an Jarstein scheiterte. Im Anschluss wurde deutlich, warum beide Teams nicht zuletzt für ihre starken Defensivreihen bekannt sind. Doch auch wenn Großchancen zunächst ausblieben, suchten die Mannschaften dennoch den Weg in die Offensive, stoppten sich dabei allerdings regelmäßig mit kleineren Foulspielen. Im Vorfeld der Partie sprach FCI-Coach Ralph Hasenhüttl unter anderem über die unterschiedlichen Ansätze der Kontrahenten, was die Defensivarbeit anbelangt und seine Einschätzung sollte sich bewahrheiten: Die Gastgeber standen relativ tief und versuchten schnell umzuschalten, während Pascal Groß und Co. durch ihr Pressing versuchten dem entgegenzuwirken. In der Konsequenz neutralisierten sich der FCI und Hertha BSC dann weitestgehend im Mittelfeld.
Pascal Groß versuchte es schließlich in der 31. Minute mit einem Distanzschuss, verfehlte aber sein Ziel. Auch der erste Eckball des FCI Sekunden später brachte nichts ein, war aber sinnbildlich, denn die im Anschluss entstandene Konter-Chance der Herthaner wurde prompt durch starkes Pressing unterbunden. Ibisevic setzte dann zu einem Fallrückzieher nach Kalou-Flanke an, verfehlte aber deutlich (39.). Darío Lezcano sah in der 41. Minute nach hartem Einsteigen gegen Weiser die erste Gelbe Karte der Partie. Zwei Minuten später verbuchte Marvin Plattenhardt mit einem zweifach abgefälschten Distanzschuss die bis dato beste Chance: Von Salomon Kalous Rücken wurde der Ball verlängert und touchierte sogar noch die Latte. Nach 45 Minuten blieb es aber bei dem gerechten Remis und Schiedsrichter Ittrich bat in die Kabinen.
Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, den die Schanzer mit einem guten Angriff eröffneten: Hartmann wurde auf links freigespielt, seine Hereingabe verpasste Lezcano im Zentrum nur knapp (46.). Der Nationalspieler Paraguays hatte auch gleich die nächste Gelegenheit, geriet aber in Rücklage und schoss deutlich über das Berliner Tor (47.). Nach dem guten Start des FCI kamen auch die Herthaner aktiver zurück auf den Platz, Kapitän Marvin Matip und Co. verteidigten jedoch hochkonzentriert. In Minute 53 dann der Treffer für die Gastgeber: Die Herthaner schalteten schnell um, Plattenhardts Flanke fand Haraguchi und dieser traf per Direktabnahme zur Führung. Bitter aus Sicht des FCI allerdings, dass ein Foul an Lezcano unmittelbar zuvor nicht geahndet wurde. Der Angreifer verließ kurze Zeit später das Feld, Lukas Hinterseer, der zuletzt aufgrund einer Magen-Darm-Grippe ausfiel, betrat das Feld (59.). Robert Bauer und Mathew Leckie sahen anschließend Gelb in einer Partie, die durch das Tor nun hektischer und dynamischer wurde.
Hertha nutzte dies in Minute 69 zum zweiten Treffer, wieder ging es nach dem Ballgewinn schnell nach vorne und Haraguchi fand im Zentrum Kalou. Ralph Hasenhüttl reagierte postwendend, brachte Almog Cohen für Moritz Hartmann und stellte um. In der 73. Minute kamen die Schanzer dann wieder zu einer Gelegenheit: Nach einem Freistoß stand Lukas Hinterseer in aussichtsreicher Position, sein Abschluss wurde aber im letzten Moment geblockt. Nur zwei Minuten später war der Österreicher dann aber nicht zu stoppen, als Cohen eine starke Flanke ins Zentrum brachte, Hinterseer sich davon stahl und den Ball ins lange Eck verlängerte. Die FCI-Profis waren nun wieder im Spiel und wechselten ein letztes Mal: Der gebürtige Berliner und Ex-Herthaner Alfredo Morales betrat für Christiansen den Platz (76.). Die Ingolstädter drückten weiter und da Costa spielte sich in der 78. Minute fein durch, sein Schuss wurde jedoch entscheidend geblockt. Die Schanzer zeigten in den Schlussminuten ein echtes Powerplay und setzten sich am gegnerischen Strafraum fest. Mehrere Ecken und Hereingaben führten aber nicht zum Torerfolg. In der 90. Minute gab es nochmals Freistoß, nachdem Cigerci Morales legte und Gelb sah. Doch auch dieser Freistoß konnte verteidigt werden und so schafften es die Schanzer nicht mehr den Ausgleich zu erzielen.
Nun geht die Bundesliga in die Länderspielpause, für unsere Schanzer geht es dann am 2. April im Audi Sportpark gegen den FC Schalke 04 (Anpfiff: 15.30 Uhr) weiter.
FC Ingolstadt 04: Özcan – Bauer, Brégerie, Matip (C), da Costa – Christiansen (76. Morales), Roger, Groß – Hartmann (69. Cohen), Lezcano (59. Hinterseer), Leckie
Hertha BSC: Jarstein – Plattenhardt, Brooks, Stark, Weiser – Skjelbred, Cigerci – Kalou (90. van den Bergh), Darida (86. Baumjohann), Haraguchi – Ibisevic (85. Hegeler)