Strafrechtsschulung für die aktive Fanszene
13. Januar, 2016 09.00 Uhr
Deshalb führte der FC Ingolstadt 04 für die aktive Fanszene des FCI die bisher zweite Strafrechtsschulung im Audi Sportpark durch. Die Rechtsanwältin Marion Reisenhofer stellte sofort zu Beginn klar: „Ich gebe hier niemandem die Anleitung, straffrei Straftaten zu begehen. Der beste Schutz vor Strafverfolgung ist es natürlich, sich einfach aus Ärger herauszuhalten."
Dennoch kann es passieren, dass man ungewollt in brenzlige Situationen gerät und sich dann plötzlich zum Beispiel mit einem vermeintlichen Landfriedensbruch auseinandersetzen muss. „Gerade junge Leute agieren beim Fußball oft fahrlässig, vor allem, wenn Alkohol im Spiel ist“, so der FCI-Fanbeauftragte Sebastian Wagner, der davor warnt: „Oft sind sie sich der Tragweite ihrer Handlungen, vor allem, wenn sie aus der Gruppe agieren, nicht bewusst. Es handelt sich teilweise um unbewusst schwere Vergehen, die auch Auswirkungen auf die private Zukunft haben können.“
Die Ausnahmesituation, die simuliert wird: Nach einem Derby wird "gepöbelt", geschimpft und einer aus der Gruppe wird handgreiflich – wie verhalte ich mich jetzt? Wann habe ich strafrechtliche Konsequenzen für mein Verhalten zu erwarten und wann muss ich der Polizei Folge leisten, wo enden meine eigenen Rechte als Fußballfan? Häufig gibt es Missverständnisse rund um das Geschehen im Fußball und nur allzu oft drohen unvorhersehbare juristische Konsequenzen oder ein Stadionverbot. Um den Dialog zu fördern und präventiv Straftaten und Vergehen vorzubeugen, hat der Fussballclub Ingolstadt eine Rechtsberatung organisiert, um Unsicherheiten zu beseitigen und Fragen zu erörtern.
Mit großem Interesse verfolgten die Fans den zweiten Workshop, der auch künftig zu einem guten Verhältnis zwischen Fans, Verein und Polizei beitragen soll. Wer mehr über dieses spannende und wichtige Thema erfahren will, der sollte unbedingt ins „Schanzer Bladdl“ zum Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 schauen. Darin haben wir uns ausführlich mit Frau Reisenhofer und der Fanbetreuung über Straftaten und Prävention von Straftaten beim Fußball unterhalten.