Matip: „Das wird ein ganz enges Ding“

Der Jubelsprint zur Eckfahne (Foto: Bösl)

Matip: „Das wird ein ganz enges Ding“

22. April, 2015 09.30 Uhr

Der Moment war großartig, die anschließende Exkstase im Audi Sportpark wird vielen Fans und Spielern unvergessen bleiben, doch jetzt steht die nächste Aufgabe bevor. Und Kapitän Marvin Matip, der per Kopf für den „Glücksmoment“ in der Vorwoche gegen Düsseldorf sorgte, weiß: Das wird nicht einfach…

fci.de: Servus Marvin! Du hast mit deinem Kopfballtreffer die Partie gegen Fortuna Düsseldorf entschieden, danach bebte der Audi Sportpark förmlich. Was ist dir nach dem Treffer durch den Kopf gegangen und was haben die anderen zu dir gesagt?

Marvin Matip: Ich habe sofort geschaut, ob es eine Abseitsposition war. Vom Gefühl her kam ich relativ frei zum Kopfball. Dann habe ich gesehen, dass die Fahne unten blieb und unsere komplette Bank ausgerastet ist. An meinem Torjubel hat man auch gesehen, dass ich selbst nicht damit gerechnet habe, das war alles sehr improvisiert (lacht). Als dann alle auf mir lagen, habe ich mal kurzzeitig keine Luft bekommen, aber egal, das war Freude pur. Dieser Moment des Zusammenhaltes und des Erfolgs war genial.

fci.de: Am Sonntag steht die Partie gegen Union Berlin an und an das Hinspiel kann sich jeder Schanzer noch erinnern, denn ähnlich wie gegen Düsseldorf habt ihr in der letzten Sekunde getroffen. Am Ende ging das Spiel nach einem 0:2 Rückstand noch 3:3 aus, ihr habt dabei eine riesen Moral bewiesen. Was für ein Spiel erwartet uns jetzt in Berlin?

Matip: Wir wollen den Schwung aus dem Spiel gegen Düsseldorf mitnehmen und den positiven Trend aus den letzten Partien weiterhin bestätigen. Ich glaube, wir sind auswärts immer sehr schwer zu bespielen, also ist das Ziel, die Null zu halten und vorne Nadelstiche zu setzen. Aber mit Union Berlin hat man in der Alten Försterei immer zu rechnen. Ausserdem wollen sich die „Eisernen“ auch für die nächste Saison positionieren und sich vor den eigenen Fans nochmal gut präsentieren. Das wird ein ganz enges Ding – hoffentlich mit dem besseren Ende für uns.

fci.de: Du bist der Kapitän unserer Schanzer, die seit dem achten Spieltag Tabellenführer sind. Welchen Beitrag leistest du in dieser Funktion zum „Teamspirit“?

Matip: Ich glaube, ich habe einen sehr entspannten Job als Kapitän, weil wir einfach ein tolles Team haben, in dem jeder vernünftig und diszipliniert ist. Alle denken kameradschaftlich und es gibt niemanden, der sich als Star aufführt oder nur an sich selbst denkt. Wir haben keine Grüppchenbildung, gehen offen miteinander um. Es ist eine Truppe, die gerne und intensiv trainiert, lernt und fokussiert ist. Deshalb machen sie es mir so einfach und das ist wirklich klasse. Es macht mich sehr stolz, Kapitän der Mannschaft sein zu dürfen.

fci.de: Zum Abschluss eine Frage, die du einfach ergänzen musst: Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass die Schanzer nach dem 29. Spieltag mit sieben Punkten Vorsprung Spitzenreiter sind, dann… ?

Matip: Hätte ich ihn erstmal für verrückt gehalten und Zweifel an seinem Fußball-Sachverstand geäußert. Aber wir haben es uns über die Saison hinweg absolut verdient, da oben zu stehen. Wir sind ein unglaublich starkes Team geworden und das macht sehr viel am Erfolg aus. Wir stehen oben, schauen auf uns selbst und werden alles daransetzen, dass wir auch nach dem letzten Spieltag noch dort sein werden.

fci.de: Vielen Dank und viel Erfolg in Berlin!