Die Erinnerungen sind noch lange nicht verblasst. Beim hart umkämpften 0:0 Ende Oktober trübte ein Ereignis die Freude der Schanzer über den verdienten Auswärtspunkt und die Verteidigung der Tabellenspitze – die schwere Verletzung von Danny da Costa. Im Zweikampf mit Lukas Schmitz erlitt da Costa einen offenen Schienbeinbruch, der den bis dahin stark aufspielenden U 21-Nationalspieler ausbremste. „Das war bitter, er befand sich in einer tollen Form“, erinnert sich Trainer Ralph Hasenhüttl. Da Costa befindet sich jedoch auf dem Weg der Besserung und absolviert derzeit den Rest seines Reha-Programms.

Nun reisen die Rheinländer als aktuell Tabellensiebter nach Bayern, „eine kleine Chance haben sie noch, den Kontakt nach oben herzustellen“, weiß Hasenhüttl. Nach drei „zu Null–Spielen“ wollen die Schanzer ihre gute Form am Freitag bestätigen: Zuletzt gab es ein Remis in Braunschweig (0:0), den ersten Heimsieg im Kalenderjahr 2015 gegen Frankfurt (2:0) und den wichtigen und hart erkämpften Auswärtssieg in Heidenheim (1:0), der dem FCI ein Polster von fünf Punkten auf den Zweitplatzierten Kaiserslautern beschert. Fortuna Düsseldorf hingegen zeigte beim Montagsspiel gegen eben den Tabellenzweiten aus der Pfalz eine starke Leistung und sicherte sich durch einen späten Foulelfmeter das Remis vor heimischem Publikum (1:1). Zudem steht mit Frank Kramer nun der neue Trainer von Düsseldorf fest, der Interimscoach Taskin Aksoy nach der laufenden Saison ablösen wird.

Roger, einer der Eckpfeiler im Team des FCI beschreibt, worin er die Stärke der Gäste aus dem Rheinland sieht: „Bei Düsseldorf geht alles über Kampf, angefangen vom Torwart, bis hin zum Stürmer. Sie werden uns vor allem physisch alles abverlangen und wir werden alles tun, um dagegen zu halten“. Und auch Mittelfeldmotor Pascal Groß warnt davor, die Fortuna an der aktuellen Platzierung zu bewerten: „Sie haben einen Top-Kader und wollen sich jetzt natürlich dem neuen Trainer empfehlen. Wir haben am Montag gesehen, dass sie nicht nachlassen und darauf müssen wir uns einstellen“. Doch nicht nur die Mannschaft hat Respekt vor dem kommenden Gegner, auch Hasenhüttl warnt vor einer voreiligen Favoritenverteilung: „Das Hinspiel war eine unglaublich intensive Partie, geprägt von vielen Zweikämpfen. Wir wissen daher, was uns erwartet: Ein Gegner auf Augenhöhe“.

Die personelle Lage ist für den Chef-Coach des FCI derzeit nicht optimal. Zwar steht mit dem genesenen Moritz Hartmann wieder ein wichtiger Stürmer zu Verfügung, jedoch ist der Einsatz von Linksverteidiger Danilo Soares stark gefährdet. Der Brasilianer konnte aufgrund einer Entzündung am Fuß nicht trainieren und droht dem FCI zu fehlen. Doch auch auf Seiten der Fortuna wird es zwangsläufig personelle Veränderungen geben: Innenverteidiger Jonathan Tah kassierte gegen den FCK seine fünfte Gelbe Karte und ist somit gesperrt. Außerdem steht hinter den Einsätzen von Topstürmer Charlison Benschop und Mittelfeldakteur Sergio da Silva Pinto ein großes Fragezeichen – beide werden wohl für das Spiel ausfallen.

Ein Blick auf die Statistik verrät eine spannende Partie, denn in insgesamt sieben Aufeinandertreffen der beiden Teams in der 2. Bundesliga hatten unsere Schanzer lediglich beim 3:0-Heimsieg in der Saison 2010/2011 die Nase vorne. In den restlichen Spielen gab es drei Siege der Fortuna und drei Remis – stets waren es hart umkämpfte Duelle. Mit einem Heimsieg könnte der FCI im Kampf um die Tabellenspitze wie zuletzt in Heidenheim am Freitagabend vorlegen, Düsseldorf hingegen will an seine gute Leistung gegen Kaiserslautern anknüpfen und als „ganz klares Ziel etwas in Ingolstadt mitnehmen“, wie uns Fortuna-Kapitän Adam Bodzek im Interview verriet.

Wer am Ende die Punkte auf der Schanz erobern wird, erfahrt ihr live im Stadion (Karten im Vorverkauf oder ab zwei Stunden vor Beginn an der Tageskasse). Wer nicht dabei ist, kann unseren Live-Ticker verfolgen (Startseite vor dem Anpfiff links oder im Bereich „Multimedia“). Auf geht’s, Schanzer!