Ingolstadt, den 18. März 2012 (lee): Nach der verdienten 2:3 Niederlage der U 17 gegen den Nachwuchs von Greuther Fürth haben sich die Stipic-Schützlinge erst einmal aus der Spitzengruppe verabschiedet. Und da die in der Tabelle hinten platzierten Mannschaften alle fleißig punkteten, muss der Blick nach unten gehen, um nicht plötzlich selbst hinten rein gezogen zu werden.

Unsere Jungs ließen an diesem Spieltag so ziemlich alles vermissen, was sie bisher in der Bayernliga so stark gemacht hatte. Ganz anders Greuther Fürth, die mit hoher Laufbereitschaft und großer Ballsicherheit das Spiel dominierten und bei besserer Chancenverwertung wohl uns ein Debakel bereitet hätten. Wie mittlerweile üblich wurde die Anfangsphase verschlafen, jedoch konnten die Gäste zunächst noch kein Kapital daraus schlagen. Und mit dem ersten vernünftigen Schanzer Angriff gelang sogar die Führung (14.). Bishop hatte sich am rechten Flügel gut eingesetzt, passte in den Lauf von Hamann und dieser parallel direkt weiter auf Ulmer. Der sah, dass der wiedergenesene Reisner noch besser stand, seinen Pass konnte dieser unhaltbar im linken unteren Toreck versenken.

Der Gast war von diesem überraschenden Tor in keiner Weise beeindruckt, sondern erhöhte seinerseits die Anstrengungen. Und so kam unsere Abwehr früh unter gewaltigen Druck, welcher auch vom Mittelfeld nicht gelindert werden konnte. In der Abwehrmitte fehlte vor allem Abwehrorganisator Schraufstetter, der sich unter der Woche am Knie verletzt hatte. So war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Die Gäste nutzten die zunehmende Konfusion in der Schanzer Defensive, ein kluger Pass in die Nahtstelle der Innenverteidigung schuf dem Stürmer freie Bahn und dieser verwandelte eiskalt (21.). In der Folge erspielten sich die Fürther noch etliche gute Gelegenheiten, die sie jedoch nicht nutzten. Die beste vereitelte Mayr, als er einen platzierten Abschluss vom Strafraumeck gerade noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenken konnte.

So ging es mit einem für unsere Jungs schmeichelhaften Unentschieden in die Pause. Doch es folgte keine Besserung. Direkt mit Wiederanpfiff erhöhten die Gäste sogar noch den Druck. Bei einer Strafraumszene traf ein Ingostädter Verteidiger schließlich nur das Bein seines Gegenspielers. Der Schiri entschied sofort auf Strafstoß, wobei er auch den Vorteil hätte laufen lassen können, weil im Anschluss ein Stürmer völlig frei vor dem Tor war. Den fälligen Elfer verwandelten die Fürther zur längst überfälligen Führung (42.). Und sie blieben am Drücker. Wenig später (48.) Ecke für Fürth, drei Stürmer standen völlig frei am Fünfer (!) und es stand 1 : 3. Jetzt musste man ein Debakel befürchten. Trainer Stipic reagierte und wechselte sein gesamtes Kontingent ein, wobei er auch gut und gerne sechs bis acht Ingolstädter hätte auswechseln können.

Gefahr ging aber trotzdem eigentlich nur von Reisner aus, der sich viele Bälle in der eigenen Hälfte holte und unermüdlich nach vorne marschierte. Aber dort wurden viel zu viele Bälle leichtfertig vertändelt, so dass sich trotz neuer Kräfte im Sturm keine wirklich guten Ingolstädter Gelegenheiten ergaben, Fürth blieb seinerseits am Drücker und weiterhin gefährlich. Und dann wie aus dem Nichts plötzlich der Anschlusstreffer, wieder durch Reisner. Er zirkelte einen Freistoß scharf und mit viel Effet aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum. Mazlum ließ den Ball passieren, irritierte dabei aber Abwehrspieler und den Gästeschlussmann. Und so schlug der Ball direkt, an Freund und Feind vorbei, im langen Eck ein (58.). Da keimte noch einmal Hoffnung beim Ingolstädter Anhang, doch leider blieben klare Gelegenheiten bis zum Ende aus. Beinahe wäre kurz vor Schluss trotzdem noch der Ausgleich gefallen, als sich der gegnerischer Torhüter und ein Abwehrspieler bei einem weit geschlagenen Ball gegenseitig behinderten und die Kugel von Mazlum 20 Meter vor dem Tor erobert werden konnte. Doch der Schiri hatte hier aus nicht nachvollziehbaren Gründen ein Foul von Mazlum erkannt und pfiff die Aktion ab, bevor dieser die unverhoffte Gelegenheit nutzen konnte.

So blieb es schließlich beim nicht unverdienten Auswärtssieg der jungen Fürther Mannschaft, die sich diese drei Punkte aber auch redlich verdient hatte. Unsere Jungs blieben unter dem Strich zu viel schuldig, was sie bisher in der Bayernliga auszeichnete. Jetzt ist erst einmal Schluss mit dem Gedanken an einen Aufstieg, denn nun heißt es die kommenden Spiele Punkte zu sammeln, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten.

Die nächste Herausforderung wartet schon am nächsten Sonntag um 11.00 Uhr, wenn die Schanzer zum SC Eintracht Freising reisen müssen. Die Domstädter liegen zwar noch zwei Punkte hinter unserer Mannschaft, haben aber ein Spiel weniger absolviert und ziehen im Erfolgsfalle an uns vorbei!

FC Ingolstadt 04: Mayr, Zeller, Niehaus, Wehrle, Mömkes, Gashi, Bishop (50. Slisko), Posselt (51. Sträußl), Ulmer (50. Mazlum), Hamann (51. Kromann), Reisner