FCI Frauen erleben rabenschwarzen Tag
Mit Laura Donhauser und Julia Pollak standen – wie schon beim Hinspiel – beim Gastgeber zwei Bundesliga-Spielerinnen aus der ersten Mannschaft auf dem Platz. Bei den Schanzerinnen fiel wie befürchtet Kapitänin Ramona Maier aus. Während die beiden Erstligaakteure der Münchener im Spielverlauf kaum auffielen, war der Ausfall von Spielführerin Maier bei den Gästen umso schmerzlicher.
In der 7. Minute hatte Mona Budnick, die für Maier in die Startelf gerückt war, die erste gute Möglichkeit für die Ingolstädterinnen: Sie spielte nach einem langen Pass die FCB-Schlussfrau aus und zog ab, doch sie traf nur den linken Pfosten. Selina Walter schoss den Abpraller übers Tor. Zwei Minuten später wurde Budnick erneut mit einem langen Ball in Szene gesetzt, lief allein auf die Bayern-Keeperin zu, brachte den Ball jedoch nicht an ihr vorbei.
Nach einem Freistoß kamen wenig später die Münchenerinnen zum ersten Mal vor das Ingolstädter Gehäuse, doch die Kugel ging deutlich drüber. In der 13. Minute kam Budnick nach einer Ecke von Alina Mailbeck ungehindert zum Kopfball, doch sie nutzte auch ihre dritte Chance zur Führung nicht. Die ganz in schwarz spielenden Schanzerinnen machten ihre Sache gut, hielten die Bayern vom eigenen Strafraum fern, bei den eigenen Vorstößen fehlte jedoch die Durchschlagskraft.
In der 25. Minute tauchten dann die Gastgeberinnen doch einmal gefährlich vor FCI-Keeperin Franziska Maier auf, aber der Schuss ging rechts vorbei. Vier Minuten später die nächste hundertprozentige Chance für Budnick: Beim Versuch, einen langen Pass zu klären, traf die Bayern-Keeperin den Ball nicht, die Ingolstädterin hatte das leere Tor vor sich – doch sie vergab erneut. Nur eine Minute später eroberte Budnick die Kugel und legte auf Stefanie Reischmann – auch deren Schuss wollte nicht ins Münchener Gehäuse.
Besser zielten die Gastgeberinnen: Nach einem Pass von Amelie Schuster schob Annika Wohner zum 1:0 (30.) ins Schanzer Netz und stellte so den Spielverlauf auf den Kopf. Die Schanzerinnen steckten nicht auf, spielten engagiert weiter, doch auch die Bayern blieben mit dem schnellen Überbrücken des Mittelfelds gefährlich und setzten immer wieder Nadelstiche. Zählbares ergab sich jedoch nicht mehr, so dass es zur Pause bei der knappen Führung der Gastgeberinnen blieb.
„Wir müssen nach 15 Minuten bei diesen tausendprozentigen Chancen 3:0 führen. Wer weiß, wie das Spiel dann verlaufen wäre. Stattdessen kassieren wir durch eine Unachtsamkeit den Gegentreffer“, ärgerte sich FCI-Coach Alexander Ziegler in der Halbzeit.
Auch nach dem Seitenwechsel gehörte den Gästen die erste Chance: In der 54. Minute versuchte es Alina Mailbeck, doch auch sie traf nicht. Drei Minuten später hatte Bayern-Stürmerin Leonie Weber den nächsten Treffer auf dem Fuß, aber FCI-Keeperin Franzi Maier faustete die Kugel über die Latte. Auch bei der anschließenden Ecke rettete sie in höchster Not.
FCI-Coach Ziegler brachte mit Lisa Ebert, Maria Zeller und Ivana Slipcevic neue Kräfte, doch das nächste Tor erzielten die Bayern: In der 72. Minute war es erneut Wohner, die nach einem Eckball auf 2:0 erhöhte. Die Münchenerinnen spulten jetzt souverän ihr Programm ab und hatten gegen die alles nach vorne werfenden FCI-Frauen oftmals viel Platz.
Für die Schanzerinnen indes blieb das Bayern-Tor wie vernagelt. Weder Mailbecks Schuss (73.) noch Emilie Bernhardts Kopfball (85.) gingen ins Netz, sodass es bei der unnötigen 0:2-Niederlage blieb, die sich die Schanzerinnen aufgrund der katastrophalen Chancenauswertung selbst zuzuschreiben haben.
„Angesichts der Enge der Tabelle tut diese Niederlage unheimlich weh, weil wir uns einfach nicht für die Dinge, die wir gut machen, belohnen. Wir hatten auch im zweiten Durchgang noch Möglichkeiten. Der Wille, Leistung zu bringen war da. Aber die Führungsqualität, die in solchen Situationen Ramona Maier auf den Platz bringt, hat heute gefehlt. Wir müssen daran arbeiten, dass zukünftig auch andere Spielerinnen in die Bresche springen – das ist durchaus ein Stückweit Kopf- oder auch Qualitätssache“, meinte Trainer Ziegler.
Durch den Punktverlust rutschen die FCI-Frauen auf Platz vier, die punktgleichen Bayern überholten die Schanzerinnen aufgrund des besseren Torverhältnisses. Am kommenden Sonntag haben die FCI-Frauen mit der TSG Hoffenheim das nächste U20-Team zu Gast.
FC Ingolstadt: F. Maier – Thöle, Zenger, Spittka, Bernhardt – Walter (67. Slipcevic), Scharly, Mailbeck, Reischmann (67. Zeller), Haim (79. Petz) – Budnick (59. Ebert).
Tore: 1:0, 2:0 Wohner (30., 71.).
Von Sabine Kaczynski (Donaukurier)
Zu dem Artikel auf der Homepage des Donaukurier geht es hier.