Südtribünen e.V.: „Wenn wir eine Stimme für alle sein wollen, brauchen wir alle“
23. Oktober, 2020 18.00 Uhr
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fci.de: Servus ihr beiden! Der Südtribünen e.V. möchte künftig mehr Schanzerinnen und Schanzer im wahrsten Sinne vereinen. Könnt ihr vorab erklären, wie es überhaupt zu dem Verein kam?
Uns gibt es in dieser Form seit 2015. Es ging damit los, dass ein Fanraum als Anlaufstelle für FCI-Anhänger ins Leben gerufen und eingerichtet wurde. Um den Raum so mieten und nutzen zu können, war aber die Gründung des e.V. notwendig. Das hatte durchaus Potenzial, doch es wurde nicht wirklich ausgeschöpft. Durch Wasserschäden, die Distanz zum Stadion und eine nicht ganz so häufige Nutzung hat sich das leider zerschlagen. Wir haben uns, auch weil immer wieder Anfragen kamen, zusammengesetzt und überlegt, wie eine echte zentrale Anlaufstelle für Schanzer Fans aussehen könnte. Sich gesammelt treffen, gemeinsamer Austausch, ein Bier vor oder nach dem Spiel trinken – da waren zuletzt alle ein wenig zu zerstreut und an unterschiedlichen Orten. Es hat einfach etwas gefehlt. Nun richten wir mit dem Südtribünen e.V. den Fan-Container direkt am Stadion ein, um genau diesen wichtigen Fixpunkt wieder zu haben. Auch wenn das ein entscheidender Baustein ist, geht es uns mit dem Verein aber um mehr.
fci.de: Was genau meint ihr damit?
Es kommen immer wieder Interessierte, die sich an der Fankultur beim FCI beteiligen möchten, aber nicht unbedingt bei einer einzelnen Gruppierung. Wir wurden da oft angesprochen, doch es fehlte immer die übergeordnete Anlaufstelle. Nun versuchen wir die Stärke aller FCI-Fans zu bündeln und dabei transparent zu handeln. Es soll sich jeder einbringen können, beispielsweise bei der Erstellung einer Choreo, aber auch, wenn es darum geht, als Fanszene gemeinsame Statements zu erarbeiten. Ideen einbringen oder ganz aktiv mitanpacken, das alles ist möglich und sogar erwünscht.
fci.de: Haltet ihr es überhaupt für möglich, mit allen Beteiligten immer einen gemeinsamen Nenner zu finden?
Es geht in erster Linie darum, dass jeder die Möglichkeit hat, seine Sicht einzubringen und dabei auch gehört wird. Wenn man sich vor Aktionen oder Äußerungen austauscht und versucht eine gemeinsame Lösung zu finden, ist damit am Ende allen geholfen. Es ist natürlich nicht leicht, stets alles unter einen Hut zu bekommen, doch es soll ein gestärktes Miteinander sein und dazu gehören auch Kompromisse.
fci.de: Warum sind euch dabei neue Mitglieder so wichtig, möchtet ihr nicht eher ‚unter euch‘ bleiben?
Genau darum geht es – wir möchten unbedingt die Möglichkeit eröffnen, sich auf der Südtribüne und bei den Aktivitäten einbringen zu können, egal woher man kommt oder wie alt man ist. Der Südtribünen e.V. soll unabhängig und eine Anlaufstelle für wirklich alle sein. Wir möchten ganz bewusst alle Alters- und Fangruppen mit unserem Verein ansprechen, damit möglichst viele an dieser Fankultur mitgestalten können. Wir haben schon vor Corona angefangen, aktiver um Mitglieder zu werben und hoffen auf viele weitere, die diese Sache unterstützen. Egal ob Ultra oder ‚ganz normaler‘ Fan. Für uns steht fest: Wenn wir wirklich eine Stimme für alle Fans sein wollen, dann brauchen wir auch alle.
fci.de:Muss man als Mitglied des Vereins eigentlich einen Platz auf der Südtribüne haben?
Natürlich sind alle FCI-Fans herzlich willkommen! Auf die Gruppierungen und Leute, die auf der Süd stehen, gehen wir noch aktiv zu, beziehungsweise haben wir das teilweise schon getan. Diese Fans sind sicherlich der Kern des e.V., doch auch alle anderen Schanzer können, dürfen und sollen sich als Mitglieder des Südtribünen e.V. einbringen – das wünschen wir uns!
fci.de:Macht euch Corona bei all dem nicht gerade einen ordentlichen Strich durch die Rechnung?
Absolut, das ist für alle Fans eine schwierige Situation. Das alles lebt ja vom Miteinander, von den Emotionen, von Freundschaften und einer gewissen Nähe. Die ist nur leider aktuell nicht möglich, doch wir möchten trotzdem etwas voranbringen und machen das auch, wie man an der besprayten Südtribüne oder dem Fan-Container sieht. Klar ist auch, dass wir von Mitgliedsbeiträgen und den Spieltagen abhängig sind, da zählt wirklich jeder Euro, der für die Projekte in der Kasse landet. Momentan können wir den neuen Mitgliedern nicht viel bieten, denn die Pandemie schränkt nahezu alles ein, was der e.V. voranbringen will. Uns ist trotzdem wichtig, dass wir gerade jetzt aktiv bleiben, wachsen und den Grundstein legen, um dann gemeinsam und geeint endlich wieder auf der Südtribüne supporten zu können, sobald das möglich ist.
fci.de: Danke für das Gespräch und die Einblicke. Wir hoffen, dass ihr noch ordentlich Zuwachs erhaltet!