Wo du den Re-Start gegen Bayern II verfolgen kannst und fünf Geschichten dazu!
29. Mai, 2020 09.00 Uhr
Das war´s noch nicht ….
Im November 2019 verabschiedete sich Uli Hoeneß aus der ersten Reihe der FC Bayern-Verantwortlichen mit den Worten: „Ich habe fertig!“ Der Name „Hoeneß“ ist aber trotz des Rückzugs weiterhin in den Sportarenen der Republik, zumindest der Dritten Liga, präsent. Sebastian Hoeneß, Neffe von Uli und Sohn von Dieter Hoeneß, schickt sich an, nach und nach aus dem Schatten des Vaters und des Onkels zu treten. Der 38-Jährige wurde in München geboren und begann beim TSV Ottobrunn im Umland der bayerischen Landeshauptstadt mit dem Fußballspielen. Bis zum Alter von 17 Jahren wurde er in der Jugendabteilung des VfB Stuttgart ausgebildet.
Anschließend verpflichtete ihn Hertha BSC, für dessen zweite Mannschaft der Mittelfeldspieler in zehn Spielzeiten über 160 niederklassige Ligaspiele absolvierte, wobei er 29 Tore erzielen konnte. Im Anschluss an seine Spielerlaufbahn wurde er Trainer und betreute zunächst von 2011 bis 2013 die A-Jugendmannschaft von Hertha Zehlendorf und von 2014 bis 2017 Jugendmannschaften von RB Leipzig. Seit Sommer 2017 ist er beim FC Bayern München angestellt. Nach zwei Jahren als Hauptverantwortlicher der A-Jugendmannschaft des Vereins übernahm er zur Saison 2019/20 das Amt des Cheftrainers der in die 3. Liga aufgestiegenen zweiten Mannschaft von Holger Seitz, der in den Führungsstab der Jugendabteilung des FC Bayern München gewechselt war. „Ich verfolge seinen Weg schon sehr lang und habe mich auch vehement dafür eingesetzt, dass wir ihn vor zwei Jahren zum FC Bayern geholt haben. Ich halte ihn für ein großes Trainer-Talent“, sagt Legende Hermann Gerland, Leiter der Bayern-Nachwuchsabteilung, wertschätzend über den jungen Coach.
The Trend is Your Friend
Münzt man diesen häufig von Uli Hoeneß verwendeten Satz auf die Form beider Vereine vor dem Corona-Lockdown um, dann gilt es für unser Team am Samstag, eine richtig „harte Nuss“ zu knacken: Mit fünf Siegen bei einer Niederlage führen die „kleinen Bayern“ die aktuelle Formtabelle der vergangenen sechs Spieltage vor den Würzburger Kickers an. Der FCI findet sich in diesem Ranking mit je einem Sieg und einem Unentschieden bei vier Niederlagen auf Platz 18. Aber Bange machen gilt nicht, denn schließlich ist unser Coach Tomas Oral Experte darin, sein Team auf den Punkt fit zu machen und bis unter die Haarspitzen zu motivieren. Der „neue“ Mann an der Seitenlinie hätte es bekanntermaßen vor einem Jahr fast noch geschafft, den Quasi-Absteiger FCI über die Relegation in Liga 2 zu halten.
Meinen Sie denn, wir haben einen Geldscheißer?
Auf die Frage, ob die Bayern 2003 nach Roy Maakay noch einen weiteren Topspieler verpflichten wollten, motzte Uli Hoeneß: „Meinen Sie denn, wir haben einen Geldscheißer?“ Tja, der FC Bayern und das liebe Geld … . Wirft man einen Blick auf den Gesamtwert der einzelnen Kader in Liga 3 ist der FC Bayern II hier (natürlich) der absolute Krösus. Auf 30,83 Mio. Euro Verkaufserlös beläuft sich laut transfermarkt.de die Summe aller Spieler der „kleinen Bayern“. Mit gehörigem Abstand folgen auf Rang zwei der KFC Uerdingen 05 (8,03 Mio. Euro) und dahinter der FC Ingolstadt 04 mit 7,95 Mio. Euro. Dass Geld allein kein Maßstab für sportlichen Erfolg ist, beweist der Sparfuchs der 3. Liga, Waldhof Mannheim. Mit 4,48 Mio Euro belegen die Kurpfälzer den „letzten“ Rang – nehmen in der aktuellen Tabelle allerdings den zweiten Platz ein. Aber: Max Christiansen und Co. reisen bekanntermaßen auch noch nach Ingolstadt.
Topstürmer Kwasi Okyere Wriedt
25 Spiele in dieser Saison und dabei 17 Tore erzielt. Kwasi Okyere Wriedt ist mit diesen Werten der Topstürmer der laufenden Drittligasaison. Der 25-jährige Deutsch-Ghanaer kam 2017 vom VfL Osnabrück zur „Zweiten“ des FC Bayern. Die Schanzer tun allerdings gut daran, nicht nur auf Wriedt ein wachsames Auge zu haben. Mit bislang 52 erzielten Treffern stellen die Münchener den besten Angriff der Liga. Hoffnung macht allerdings das Gegentorkonto der Mannschaft von Sebastian Hoeneß: 46-mal musste der Bayern-Schlussmann das Leder aus dem Netz holen. Nur die drei Tabellenletzten haben noch mehr Treffer kassiert. Nicht jubeln werden übrigens zwei Schanzer Führungsfiguren: Mit Stefan Kutschke und Robin Krauße muss Tomas Oral zwei gelbgesperrte Akteure ersetzen.
Die Geister die ich rief
Das Wort „Geisterspiel“ ist momentan bei Fußballfans ein häufig zitierter Begriff und für den begeisterten Stadiongänger schon beinahe ein „Unwort“. Dass – zugegebenermaßen unter komplett anderen Umständen als den aktuellen – eine leere Arena trotzdem übervolle Ränge haben kann, bewiesen die Anhänger von Dynamo Dresden im März 2012 im Zweitliga-Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04. Vom DFB nach Fanausschreitungen zu einer Partie ohne Zuschauer verdonnert, initiierten die Anhänger der Sachsen den Verkauf von „Geistertickets“. Zu Spielbeginn war das rund 32.000 Plätze umfassende Rudolf-Harbig-Stadion (damals noch „Glücksgas-Stadion) mit 41.738 „Geistern“ hoffnungslos überfüllt. Übrigens: Das mehr oder weniger beGEISTERnde Spiel endete 0:0.